Was ist Euch heute klar geworden?

[Medha]

Stimme Dir voll zu - allerdings muss man auch vorsichtig sein, dass / wenn ÄrztInnen reflexartig Bewegung und Abnehmen als Heilmittel verordnen.
Das ist nämlich inzwischen ebenso fatal und führt laut Studien dazu, dass dicke Menschen verzögert therapiert werden bei schlimmen Erkrankungen, weil die ÄrztInnen alles aufs Gewicht schieben.

Ich meinte das als Beispiel. Natürlich muss es eine saubere Diagnostik und Anamnese geben und eine Behandlung. Meine Kniearthrose ist ganz klar durch Bewegungsmangel und Übergewicht entstanden. Aber natürlich muss die Ärztin bei akuten Schmerzen behandeln durch Medikamente, Physio, Spritzen. Nur: so lange das Übergewicht besteht ist das eine rein symptomatische Behandlung und ich finde das wichtig, so etwas auch klar zu benennen. Diabetes ist auch so ein Fall. Diabetes Typ 2 ist bis auf ganz ganz wenige Ausnahmen lebensstilbedingt. Trotzdem wird in erster Linie die medikamentöse oder gar Insulintherapie verordnet. Das ist doch ein Jammer.

Rauchen, Alkohol, genügend Schlaf, es gibt ja viele Faktoren im Lebensstil, die sich ungünstig auswirken. Und wenn wir ehrlich sind, werden diese ganz offensichtlichen Dinge doch von den meisten Ärzten nicht angesprochen, weil Patienten sich dann angefasst fühlen. Dazu kommt, dass Hausärzte so miese Honorare bekommen, da ist gar nicht die Zeit sich eingehend mit den Patienten zu befassen. Zuzahlen beim Arzt will niemand. Aber für obskure Therapien greifen viele Leute dann doch tief in die Tasche. Es ist ein Jammer.

[Beautybuendel]

Leider ist es aber bei vielen so, wenn sie leichter wären, wären manche Beschwerden einfach weg. Wenn du 20kg mehr die Treppe hoch schleppen musst, ist das halt auf Dauer schon schlimm für Gelenke und Knochen.
Von Leber etc. ganz abgesehen. Ich hab neulich eine Kiste Kölsch 2 Stockwerke hoch getragen, danach tat mein Knie weh, wenn ich mir vorstelle, ich hätte diese Belastung immer da drauf, täte es wahrscheinlich noch häufiger weh.

Ich weiß ja, was Ihr (auch Medha) meint - aber es gibt nun mal klare Zahlen, dass bspw. Krebs bei adipösen Menschen später entdeckt wird, weil im Gegensatz zu dünnen Menschen nicht sofort in die Richtung geschaut wird. Das darf nicht sein!

Und wenn ich mit einer Bindehautentzündung in die Praxis komme, will ich auch nicht reflexartig hören, dass es am Gewicht liegt und ich zunächst einmal abnehmen muss. Und ja, das passiert dicken Menschen.

[LinniMaus]

Das ist natürlich Mist, gar keine Frage. Es liegt sicher nicht alles am Gewicht, aber dadurch, das die Menschen immer dicker werden, wird es da wohl ein Umdenken geben.

[Tommasina]

Ich meinte das als Beispiel. Natürlich muss es eine saubere Diagnostik und Anamnese geben und eine Behandlung. Meine Kniearthrose ist ganz klar durch Bewegungsmangel und Übergewicht entstanden. Aber natürlich muss die Ärztin bei akuten Schmerzen behandeln durch Medikamente, Physio, Spritzen. Nur: so lange das Übergewicht besteht ist das eine rein symptomatische Behandlung und ich finde das wichtig, so etwas auch klar zu benennen. Diabetes ist auch so ein Fall. Diabetes Typ 2 ist bis auf ganz ganz wenige Ausnahmen lebensstilbedingt. Trotzdem wird in erster Linie die medikamentöse oder gar Insulintherapie verordnet. Das ist doch ein Jammer.

Rauchen, Alkohol, genügend Schlaf, es gibt ja viele Faktoren im Lebensstil, die sich ungünstig auswirken. Und wenn wir ehrlich sind, werden diese ganz offensichtlichen Dinge doch von den meisten Ärzten nicht angesprochen, weil Patienten sich dann angefasst fühlen. Dazu kommt, dass Hausärzte so miese Honorare bekommen, da ist gar nicht die Zeit sich eingehend mit den Patienten zu befassen. Zuzahlen beim Arzt will niemand. Aber für obskure Therapien greifen viele Leute dann doch tief in die Tasche. Es ist ein Jammer.

(Knie)Arthrose muss nicht durch Übergewicht verursacht sein.
Sagt mein Chirurg, der meine 3 TEP operiert hat.
Er sagt, mindestens die Hälfte seiner Patienten sei schlank bis drahtig und sehr bewegungsfreudig, also sportlich (Biken, Boarden, Wandern, Skifahren, alles, was man hier mit Bergen ringsum halt so macht).

Sehr oft sei eine genetische Prädisposition für Arthrose verantwortlich, wie auch z.B. eine Überbeweglichkeit der Gelenke.
Das ist beides bei mir der Fall.

Das was du schreibst Medha, ist wohl genau das, was Bündel meint.
Dass der Finger als erstes auf das Gewicht gelegt wird.
Zudem verschwindet keine Arthrose durch Gewichtsabnahme, leider.
Ich spreche aus Erfahrung.

[Gästin]

Danke, dass du die Richtigstellung übernommen hast, Tommasina.

[Medha]

(Knie)Arthrose muss nicht durch Übergewicht verursacht sein.
Sagt mein Chirurg, der meine 3 TEP operiert hat.
Er sagt, mindestens die Hälfte seiner Patienten sei schlank bis drahtig und sehr bewegungsfreudig, also sportlich (Biken, Boarden, Wandern, Skifahren, alles, was man hier mit Bergen ringsum halt so macht).

Sehr oft sei eine genetische Prädisposition für Arthrose verantwortlich, wie auch z.B. eine Überbeweglichkeit der Gelenke.
Das ist beides bei mir der Fall.

Das was du schreibst Medha, ist wohl genau das, was Bündel meint.
Dass der Finger als erstes auf das Gewicht gelegt wird.
Zudem verschwindet keine Arthrose durch Gewichtsabnahme, leider.
Ich spreche aus Erfahrung.

Und ich habe nicht über allgemeine Kniearthrose geschrieben sondern "MEINE Kniearthrose ist ganz klar durch Bewegungsmangel und Übergewicht entstanden..."

nuff said.

[Tommasina]

Auch wenn genug gesagt ist: Deine Kniearthrose wird sich wohl leider, da sie nun mal da ist, auch durch Gewichtsreduktion nicht bessern. Arthrose ist nicht reversibel, auch wenn z.B. Liebscher und Bracht das gerne behaupten.

[Samoa]

Die beiden sagen viel, wenn der Tag lang ist...

[Gästin]

Ja, aber es hängen noch mehr an ihren Lippen.

Und dieses "nuff said" würgt man so Diskussionen ab? Geil, muss ich mir merken.

[Beautybuendel]

Auch von mir danke an Tommasina. Ich bin schon so konditioniert, dass ich mich gar nicht mehr traue, so etwas "waghalsiges" in die Welt zu sagen.

Meine Bandscheibenvorfälle sind jahrzehntelang wegen Dicksein von ÄrztInnen als "selber schuld" behandelt worden. Mittlerweile kenne ich mehr junge, dünne und sportliche Menschen mit Bandscheibenvorfällen als übergewichtige Menschen.

Und noch etwas, was immer wieder von MedizinerInnen in meinen Augen falsch behandelt/dargestellt wird: Übergewichtige Menschen haben idR eben nicht das Problem des fehlenden Muskelaufbaus (die Muskeln sind gut da, weil sie das Gewicht tragen), sondern das Problem von verspannten, ggf. verkürzten Muskeln. Therapie wäre also eine ganz andere. Da muss ein Umdenken her. So lange aber die klassische "Übergewicht ist an allem schuld"- Sicht vorherrscht, wird das nichts.