Das allein macht für mich mal noch keine Vernunftsehe aus. Eine Vernunftsbeziehung oder -ehe ist für mich was anderes, bspw. als Heiratsgegner allein aus steuerlichen Gründen zu heiraten, oder generell aus vordergründig finanziellen Absicherungsgedanken heraus eine Beziehung einzugehen, jemanden zu heiraten um eine Arbeitsbewilligung zu kriegen etc.pp. Eine Vernunftsbeziehung ist nicht, mit jemandem zusammenzukommen, bei dem man keine Schmetterlinge im Bauch hat, aber sonst alles stimmt. Nicht jedem ist dieses romantisch-verklärte Verliebtsein, das ein paar Wochen anhält, wichtig.Zitat von Mayanmar
Ich hatte auch in Liebesfragen immer schon eine rationale Seite und habe nie verstanden, warum man diesem rosa-Wölkchen-Mist nachrennt und so sehr auf der Suche nach eben diesem ist. Mir war das nie wichtig. Ich bin fest der Meinung, dass das ganze Trallala-ich-hab-Schmetterlinge-bliblablup zwar den Anfang einer Beziehung auslösen können, aber die Gemeinsamkeiten, die gleichen Lebensvorstellungen, die gleichen Einstellungen sind schlussendlich das, was die Beziehung dauerhaft macht. Verliebtsein ist nicht Liebe. Verliebtsein erhält eine Beziehung idR nicht lange aufrecht. Liebe schon eher.
Ich habe einen sehr guten Freund, mit dem ich seit Jahren eine quasi-symbiotische platonische Beziehung pflege. Wir waren beide lange anderweitig vergeben, sind es jetzt beide nicht mehr. Attraktiv finden wir uns durchaus auch. Ich hatte nie Schmetterlinge im Bauch, er auch nicht. Aber trotzdem wissen wir beide - und reden sogar sehr offen miteinander darüber - dass wir perfekt zusammenpassen würden. Möglich, dass wir es irgendwann miteinander probieren. Vielleicht aber auch nicht. Aber wenn doch, so würde ich mich sicherlich strikte weigern, das dann als Vernunftsbeziehung zu betrachten, denn das wäre es nun wirklich nicht.