Ich freue mich. Ich könnte endlich mal wieder nachts schlafen, weil die ansonsten bei uns auch dann so tief fliegen, dass ich (auch bei geschlossenen Fenstern) aufwache. Von geöffneten Fenstern wollen wir mal gar nicht reden. Für mich ist das "alle wollen die Vorteile haben, keiner die Nachteile" auch kein Argument. Ich wäre auch zum Verzicht bereit im Tausch für mehr Ruhe.
Ich wohne in einer Stadt mit nur sehr wenigen Kilometern zum Flughafen, mit dem Auto bin ich in 10 Minuten da. Und ich kann im Rhein-Main-Gebiet bald gar nicht mehr weit genug rausziehen, damit ich den Lärm nicht mehr habe. Wenn man bei uns mal am Fenster steht, kommen den ganzen Tag lang im Minutentakt die Flieger runter. Wenn ich im Stadtwald bin, kann ich mich an den Flugzeugen orientieren - dort, wo sie landen, muss ich wieder hin. Ich kenne das halt aus Hamburg so nicht. Natürlich kann man die beiden Flughäfen von ihrer Größe aus nicht vergleichen, aber dort wird eben auch nachts nicht geflogen. Hier habe ich oft das Gefühl, dass ich nie wirklich meine Ruhe habe, weil immer ein Lärmpegel da ist. Im Stadtwald komme ich ständig von einer Landstraße an die nächste, bzw. an die Autobahn, und die Flieger gehen im Tiefflug drüber. Mir ist das manchmal schon zuviel, das sag ich ganz ehrlich.
Natürlich ist der Flughafen sehr wichtig für die gesamte Region, natürlich ist das ein großer Wirtschaftsfaktor, aber er wird auch immer mehr dazu gepusht. Da frage ich mich schon: Wie viel davon muss wirklich sein? Warum muss sich denn alles auf Frankfurt konzentreieren und warum müssen gerade wir mit Heatrow mithalten?
Unabhängig von allen Wirtschaftsfaktoren: Ich freue mich, dass ich vielleicht (auch wenn ich nicht glaube, dass diese Regelung lange bestehen bleibt) bald nachts ruhiger schlafen kann.
"Es gibt Windhunde und es gibt Möpse. Und ich werde nunmal in diesem Leben kein Windhund mehr."