Ich brauch was für die Psyche..

[niki*b]

.. einige haben ja mitbekommen, dass ich heuer sehr krank war. ...es geht schon besser. Noch nicht gut, aber besser,... aber letzte Woche ist im Bekanntenkreis eine FRau an Krebs gestorben die nur ein paar Jahre älter ist als ich...und mich zieht das ziemlich runter. Ich merke, dass ich viel verdrängt habe, und es holt mich momentan sehr ein..

Ich will aber keine Wahnsinnspsychopharmaka nehmen...sondern mit etwas leichtem,evtl homöopatischen beginnen.. Und wegen Johanniskraut lauf ich jetzt ned zum ARzt... ( da hab ich momentan etwas paranoia davor ..)

Was gibt es , was die STimmung ein wenig hebt, und mich aus meinem Loch wieder ein bisschen rausholt?

[Exuser50]

Machst Du bereits Sport?

[ricki]

Ich finde psychotherapeutische Betreuung ganz wichtig und sehr hilfreich. Du glaubst nicht, wie gut das tut, über seine Probleme, Ängste und Sorgen sprechen zu können. Man bekommt sehr gute Anregungen und Hilfe, seine Situation aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.
Das kann zwar auch sehr anstrengend, aber in der Konsequenz sehr befreiend sein.
Manchmal müssen aber auch Psychopharmaka sein. Die Medikamente der neuesten Generation sind wirklich sehr hilfreich, ohne einen gleich aus den Schuhen zu hauen oder in die Abhängigkeit zu führen. Man kann diese Medikamente auch "kurmäßig" nehmen, um eine gewisse Stabilität zu erlangen. Laß dich unbedingt mal von einem guten Hausarzt, Psychotherapeuten oder Neurologen beraten.
Alles Gute.

[Suha]

Man kann diese Medikamente auch "kurmäßig" nehmen, um eine gewisse Stabilität zu erlangen. Laß dich unbedingt mal von einem guten Hausarzt,

Das versteh ich nicht . Was versteht man in dem Zusammenhang unter
"kurmäßig" . Ich nehm die Tabletten, bei Bedarf, immer mal wieder?

[hibernating]

Suha, da sagst du was!

Ricki, hast du schon einmal Antidepressiva so genommen? und doch hoffentlich vom Facharzt verordnet bekommen?

[ricki]

Das versteh ich nicht . Was versteht man in dem Zusammenhang unter
"kurmäßig" . Ich nehm die Tabletten, bei Bedarf, immer mal wieder?

Nein, man muß sie schon eine Zeit lang durchnehmen. Z. B. 3 - 6 Monate, da die erste Wirkung erst nach ca. 3 Wochen entsteht. Manche Medikamente können problemlos sofort abgesetzt werden, ohne Nebenwirkungen. Oder man vergißt einfach, sie zu nehmen, wenn es einem besser geht. Kaum zu glauben, ist aber so! Bei anderen Medis muß man sich ausschleichen, aber auch ist nach meiner Erfahrung problemlos.

@ hibernating
Ja, habe ich.....vom Facharzt verordnet. Nach einem psychischen Break-Down vor 1,5 Jahren. Und ich kann nur Positives berichten. Ich habe sie unterstützend zu einer Psychotherapie ca. gute 3 Monate lang genommen. Die Psychotherapie mache ich heute noch und kann so etwas nur empfehlen.
Natürlich kenne ich die Vorurteile und Skepsis gegenüber solcher Behandlung. Aber wenn man offen und bereit ist, an sich und seiner Situation zu arbeiten, ist das einfach der beste Weg. Ein guter Psychotherapeut kann einem bei der Bewältigung der eigenen Ängste, der Änderung eingefahrener, tief verinnerlichter Verhaltensmuster aus der Sackgasse heraushelfen und dem Leben eine neue Qualität geben.

Meine beste Freundin ist vor 5 Jahren an Blasenkrebs erkrankt und hat das volle Programm hinter sich. Totaloperation, Entfernung der Blase und des Harnleiters, Anlegen einer Kunstblase mit dauernder, lebenslanger 3-stündlicher Katheterisierung. Strahlen- und Chemotherapie einschl. anschließendem Strahlungsschaden etc. etc. Auch hier hat eine psychotherapeutische Behandlung dazu beigetragen, dass sie das Leben trotzdem noch lebenswert empfindet und nicht an dieser elenden Erkrankung mit den dazu gehörenden unvorstellbaren Ängsten und Depressionen zerbricht.

Niemand braucht vor Psychopharmaka Angst haben und niemand braucht sich für eine Behandlung "auf der Couch" zu schämen oder belächeln zu lassen. Dies soll um Gottes Willen keine Werbung für diese Art von Medikamenten sein. Ich möchte auch keine Mega-Diskussion "Pro/Contra" Psychopharmaka lostreten. Mein Anliegen ist es, aufzuzeigen, dass es manchmal wirklich hilfreich sein kann, auf solche Medis zuzugreifen..- selbstverständlich unter guter fachärztlicher Betreuung - ..und noch besser in Kombination mit einer Gesprächstherapie.

Klar, Sport hilft auch. Aber manchmal ist man (psychisch oder physisch) gar nicht fähig, irgendeinen Sport auszuüben. Auch das kommt erst, wenn man psychisch wieder stabiler ist.

@nicki*b

Ich weiß nichts über deine Vorerkrankung, aber glaube mir, es tut unglaublich gut, mit jemandem über seine wirklich tief sitzenden Ängste und Sorgen zu sprechen. Denn das tut man auch nicht mit den nächsten Angehörigen. Das geht mit einer neutralen Person oft besser. Du lernst sooo viel über dich und dein Leben, deine Verhaltensmuster, deine Krankheit und die Bewältigung dieser. In den Gesprächen werden psychische Blockaden aufgebrochen. Das ist harte Arbeit, aber unendlich lohnend.
Versuche es einfach mal. Alles Liebe und ganz viel Kraft für dich

[niki*b]

Danke Ricki!

[hibernating]

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Klar, Sport hilft auch. Aber manchmal ist man (psychisch oder physisch) gar nicht fähig, irgendeinen Sport auszuüben. Auch das kommt erst, wenn man psychisch wieder stabiler ist.

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Das war ja auch meine Ansicht. Und die lockere Ansage: "Mach doch einfach Sport!" finde ich an sich ziemlich naiv.
Alles weitere kenne ich von mir selbst, seit 2002 nehme ich mit Unterbrechung (=Schwangerschaft) Antidepressiva. Mir war nur die Hausarzt-Empfehlung sehr fremd und die kurmäßige Anwendung. Denn das kann ich gar nicht nachvollziehen, denn ich selbst habe bei allen Mitteln (insgesamt 4) Hammer-Absetzphänomene gehabt.
Aber jeder Mensch ist ja anders.


Alles Gute, niki, dass es dir sehr bald besser gehen wird

[deelite]

hätt ich jetzt auch gefragt

nichts, wirklich nichts ohne jegliche Nebenwirkungen bringt so viel.

Ein Psychologe hat mir auch mal ganz pragmatisch erklärt, warum, da werden Adrenalin und Noradrenalin sowie noch einige andere Hormone wieder auf ein normales und ausgeglichenes Level gebracht.

am Besten draußen, und am besten so, dass man sich auch wirklich anstrengt, außer Atem kommt und schwitzt, nur dann hat man den gewünschten Effekt.

[Dornröschen]

Johanniskraut hat eine nachgewiesene positive Wirkung auf die Psyche und zum Arzt musst Du deshalb nicht. Apotheke reicht.