Das "Spendieren" in einer Beziehung

[Cara]

ännchen, ein Gespräch wird nur dann peinlich, wenn du viel Aufhebens darum machst, wie peinlich es dir nun ist. Da ist nichts Peinliches dran. Es ist nicht viel dabei, mal zu sagen: "Du, ich habe auch nicht immer so viel Geld, wie sollen wir es in Zukunft machen? Halbe-Halbe? Ach ja, und das Geld für den Gutschein, WANN bekomme ich das zurück?"

Was ich sagen will: Nicht nebenbei ansprechen. Direkt drauflos. Und er muss antworten können. Nicht nur Ja sagen dürfen. Also nach dem konkreten Rückgabezeitpunkt fragen. Und wie er es sich vorstellt, wie ihr das zukünftig macht. Er muss sich äußern. Und das geht ganz einfach. Schlimm wird es, wenn du um die Alraune tanzt.

[ännchen]

Ja, Cara, dass sind wahre Worte Danke dafür und für euren Zuspruch, es einfach offen zu sagen.

Ich mag ihn wirklich und er macht mich auch glücklich Und ich hoffe einfach mal, dass sich das Problem lösen wird. Wie gesagt, vielleicht brauch er einfach mal einen Anstoß um darüber nachzudenken.

[Exuser53]

Gehört eigentlich in den Wunder-Thread:

Interessant, wieviel hier einige aus den wenigen Infos heraus deuten: "Ist es nicht wehrt" "Lass Dich nicht über den Tisch ziehen" "wenn er nicht allein für sich Sorgen kann"

Ännchen hörte sich nicht so an, als sei sonst die Beziehung ein Problem. Und solche "Dinge" regeln sich doch mit der Zeit Es sind gerade mal 1 1/2 Monate.

Du liebe Güte!

Da bin ich ganz bei dir... man kann sich auch wirklich einige Dinge "kaputtdenken"..

[Beautybuendel]

Da bin ich ganz bei dir... man kann sich auch wirklich einige Dinge "kaputtdenken"..

[Iridia]

Ich weis nicht, ob ich das Thema ansprechen kann. In sowas bin ich leider extrem schlecht. Und auch das Bezahlen an der Kasse könnte ich wohl nie zu ihm sagen.

Letztens habe ich die Sachen alleine eingekauft. Wenn er etwas kauft, dann gebe ich ihm immer was dazu und er nimmt es anstandslos entgegen. Mir hat es sowas noch nie angeboten und ich würde es auch nicht annehmen.

Kann es sein, dass du generell so wirkst? Es gibt Leute, die lehnen so lange Kleinigkeiten ab, dass der andere ein System erkennt.

Ich finde, im eurem Fall sollte das geteilt werden, wenn einer mehr verdient, sollte sein Betrag ingesamt höher sein, damit der finanzielle Aufwand für beide vergleichbar ist. Habt ihr aber nicht.

Zweiter Gedanke: weißt du, ob er Geldsorgen hat? Ich stelle mir gerade vor, wie schwierig es ist, mit jemanden zusammen sein zu wollen, eingeladen zu werden und ihr sagen zu müssen, dass man sich das nicht leisten kann, weil man noch andere Verpflichtungen hat, obwohl das natürlich richtig wäre. Über Geldsorgen reden viele extem ungern, vermutlich erst recht nicht, wenn man verliebt ist. Vielleicht findet er ein Grundsatzgespräch auch erlösend, weil er das mal im Zusammenhang darstellen kann.

Offenbar ist er kein spendabler Typ, vielleicht dehnt sich das ja auch auf andere Gebiete aus oder betrifft es nur das Finanzielle?
Man kann ja auch mal was schenken, das eigentlich nichts kostet, Zeit, um etwas zu unternehmen, Hilfe beim Umzug, Lernen, wasauchimmer....

Es gibt auch da Leute, die lieber nehmen als geben, vielleicht rundet es das Bild ab, wenn du mal darauf achtest?

Leider muss ich in dieselbe Kerbe hauen, es ist auch wahrscheinlich, dass sich hier ein Nehmer eine Geberin gesucht hat. Vielleicht ist er es aus der Vergangenheit so gewohnt oder gerade nicht, Stichwort verwöhntes Kind oder Kind, das nichts bekommen hat. Im zweiten Fall ist es schwer, einzuschätzen, wo die Balance liegt, viele haben da gar kein Gefühl für Geld und Aufwendungen mehr. Im ersten vermutlich auch. Vielleicht denkt er, du kriegst noch Geld von den Eltern und kannst dir das trotzem leisten.
Aber es kann auch sein, es ist für ihn eine angenehme Begleiterscheinung, die er als Vorteil einer Partnerschaft sieht.

Aber, ich würde das auch auf jeden Fall ansprechen, dass ich die Aufwendungen geteilt haben will, dass er aber ein Mitsprachrerecht hat, wofür es gemeinsam ausgegeben wird.
Und ich würde ihn gleich am Anfang fragen, wie er sich eure finanzielle Beteiligung vorstellt
Eine Beziehung ist in meinen Augen so viel wert, wie du Probleme besprechen und für beide Seiten annehmbar lösen kannst. Das Gefühl danach ist eins der besten, die ich kenne: federleichte Euphorie, weil neues inneres Verständnis des anderen und Verbundenheit.

Sieht nach der ersten Bewährungsprobe für eurer Partnerschaft aus, wenn ihr für euch ein neues System findet, dass nicht zwangsläufig Teilung der jetzigen Kosten, sondern vielleicht auch andere Ausgabeprioritäten möglich sind, habt ihr eine wesentliche Sache zu echter Gemeinsamkeit getan, natürlich nur, wenn ihr euch im Alltag auch daran haltet.

[Kassandra]

Natürlich, aber wo tut ER schon investieren?! Ännchen investiert doch nur!!!!

ÄNNCHEN, daß es DIR peinlich ist, zeigt, dass er da eine echt Schwäche hat und DU kompensierst es! Sonst hättest Du nicht das Gefühl ihn bloß zu stellen!

Und woher willst du wissen, dass er dich gerne hat? Klar, ist er lieb zu dir und verläßt dich nicht, wenn du für ihn zu zahlst!

Mädel, willst DU SEIN RITTER sein?!

Und das hat alles nichts mit Emanzipation zu tun, sondern Partnern auf einer Augenhöhe!

[Kassandra]

Ja, Cara, dass sind wahre Worte Danke dafür und für euren Zuspruch, es einfach offen zu sagen.

Ich mag ihn wirklich und er macht mich auch glücklich Und ich hoffe einfach mal, dass sich das Problem lösen wird. Wie gesagt, vielleicht brauch er einfach mal einen Anstoß um darüber nachzudenken.

Also, hat er doch genug Geld, oder wie? Wenn er nur einen Anstoß bräuchte, hätte er doch genügend Geld! Also, vom anstoßen und denken fließt kein Geld.

[ännchen]

Das mit dem Nehmer und der Geberin finde ich einen interessanten Gedanken. Darüber habe ich auch schon öfters nachgedacht. Daran könnte schon etwas liegen.

Ich will ja nicht, dass er mir Sachen bezahlt, die nur mir zu Gute kommen, sondern nur wirklich Dinge, die wir auch gemeinsam in Anspruch nehmen.

Ja, eine gemeinsame Lösung zu finden ist natürlich eine Erleichterung. Ich kenne allerdings auch denn Fall, dass man keine Lösung findet. Und das Ganze dann in einem Endlosgezanke endet.

Kassandra, unter Anstoß verstehe ich eher ein klärendes Gespräch. Es war vielleicht blöd formuliert. Das muss ja auch nicht einseitig sein.

[Carrie Ann]

Ja, eine gemeinsame Lösung zu finden ist natürlich eine Erleichterung. Ich kenne allerdings auch denn Fall, dass man keine Lösung findet. Und das Ganze dann in einem Endlosgezanke endet.

Jetzt geh mal nicht vom schlimmsten aus Manchmal wird man von der Reaktion seines Gegenüber doch positiv überrascht. Das solltest du mit ins Gespräch nehmen.

[Tommasina]

Wieso so hart? Wieso kann man von hier aus einen Menschen, von dem wir nichts wissen außer, dass er nicht an der Kasse mitbezahlt, beurteilen und sagen, dass er es nicht ernst meint?

Und wieso sollte ein Mann "in eine Beziehung investieren" und somit am Anfang immer bezahlen? Ich sehe es eher umgekehrt: Auch die Frau muss "in eine Beziehung investieren" und bezahlen, denn dann investiert sie in sich und ihre Freiheit und muss nicht immer Danke sagen. Auch das ist Emanzipation, die findet nicht nur im Berufsleben statt.

Unser Freund hier hat offensichtlich kein Geld. Vielleicht würde er Ännchen einladen, wenn er wieder arbeiten geht. Vielleicht ist ihm diese Situation momentan auch peinlich.

Das herauszufinden ist doch Ännchens Aufgabe. Das kann man mit einem Gespräch klären. Und sehen, wie seine Reaktionen sind. Das Gespräch sollte schnell stattfinden. Und es ist nicht peinlich, über Geld zu reden. Darüber spricht heute die halbe Welt.

Danke!

Ich habe schon angefangen, an meinem Verstand zu zweifeln.

Wenn im RL derart viele (potenzielle) Partner gleich "abgeschossen" würden, wie hier jeweils geraten wird, würde es überhaupt keine Paare mehr geben.

Eine Chance, sich zu erklären hat wohl jeder Mensch bei einem auftretenden Problem verdient, ohne gleich derart vorverurteilt zu werden.

Ach ja, noch was zum Thema Eingeladen werden: Ich staune wirklich, dass offenbar immer noch die Ansicht herrscht, ein Mann solle die Frau einladen.
Warum um Himmels Willen?
Hier wird doch immer die Fahne der Emanzipation (gleich finanzielle Unanbhängigkeit in den Augen Vieler) derart hochgehalten.
Und jetzt plötzlich soll der Mann einladen und "in die Beziehung investieren" und "sich die Frau leisten können"? .....(Bezieht sich jetzt nicht auf ännchens Problem, sondern auf einige Posts hier).

Ich versteh die Welt nicht mehr.