Natürlich kann sie auch daher kommen - als Ergänzung zu dem, was einem im Elternhaus oder in der Schule vermittelt wurde. Ich bin davon überzeugt, dass die Grundlagen zur Bildung, auch der Allgemeinbildung nach wie vor genau dort gelegt werden sollte.
Deine Vorstellung zu Wahlrecht finde ich eher gruselig. Wer fragt das Auskennen ab? Wer legt die Kriterien dafür fest? Wenn ich nicht weiß, was mit Politiker XY war, darf ich dann nicht wählen, obwohl ich nie vorhatte, den zu wählen. Oder wenn mir das Wahlprogramm von ABC nicht ausreichend bekannt ist, ich doch aber eigentlich EDF wählen wollte, darf ich dann auch nicht? Muss ich auch das Parteiprogramm, auf dem das Wahlprogramm ja basiert, kennen? Kennt das überhaupt jemand außer den Strategen? Ich seh schon, bei den Vorstellungen, die Auskennen heißt, schaffen wir die Wahlen in Deutschland bald ab, weil keiner was weiß!
Allgemeinbildung ist für mich ein Mindestwissen/Grundwissen an Politik, Chemie, Physik, Erdkunde, Mathematik, Philosophie, Kunst etc.
Woher man sich dieses Wissen aneignet, ist eigentlich egal. Es bedeutet aber auch, sich immer weiter zu bilden. Denn in der heutigen Zeit ist das, was man gestern wusste, heute nicht mehr gültig. Also gehört Interesse dazu, weiterzumachen.
Leuten aber abzusprechen, wählen zu gehen, finde ich anmaßend. Wer möchte die Kriterien festlegen? Wer sollte/darf sie festlegen? Und uU gibt es Menschen, die vor lauter Sorgen darüber, wie sie ihre Miete für den nächsten Monat bezahlen sollen, nicht genau wissen, welche Ziele die Piratenpartei etc.pp. hat.
Liebe Grüße
Cara
"Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)
Ich war GsD auf einem Gymnasium, auf dem ein breitgefächertes Allgemeinwissen gelehrt wurde. Auch komme ich aus einem Elternhaus, das viel Wert darauf legt. Meine Mutter ist heute noch bestens informiert und ich persönlich mag es sehr, mich täglich mit Informationen zu versorgen. Ich bin ein neugieriger Mensch.
ABER: nicht jeder hat eine gute Schulbildung genießen (dürfen) und nicht jeder kommt aus einem entsprechenden Elternhaus. Ich selbst finde es zwar befremdlich, wenn Menschen eine schlechte Allgemeinbildung haben und ich ertappe mich auch dabei, wie ich manchmal in mich hinein lache, bei so manchen Klöppern. Aber ich versuche trotzdem großzügig oder tolerant zu sein. Wie gesagt, im Einzelfall.
Ich sorge mich allerdings um eine generelle und immer weiter fortschreitende Volksverdummung.
Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.
Ich denke, dass man ein paar grundlegende Dinge wissen sollte.
Welche Regierung haben wir? Wie heißt unser Staatsoberhaupt?
Führende Politiker anderer Länder sollte man auch kennen.
In welchem Bundesland lebe ich? Wieviele Bundesländer gibt es?
Dann sämtliche Hauptstädte der deutschen Bundesländer, sowie alle Länder der EU mit deren Hauptstädten.
Erstwähler sollten sich schon bisschen über die Parteien und deren Ziele schlau machen. Habe ich damals übrigens auch getan. Ich wollte mein Kreuz nicht einfach irgendwo machen, oder dort, wo mein Opa es mir befohlen hatte. Ja, ihr lest richtig.
Obst und Gemüse sollte man schon kennen und auch unterscheiden können. Ok, bei zu exotischen Sachen kann man auch mal ein Auge zu drücken.
Man sollte die Geschichte des eigenen Landes kennen.
Meiner Meinung sind so Sachen wie Kunst und Musik zwar auch nicht unwichtig, aber ich sehe es nicht als Bildungslücke, wenn jemand nicht ergriffen einer Beethoven-Sonate lauscht oder völlig weggetreten vor einem Stich von Dürer steht, weil ihn die Feinheiten so begeistern.
Aber Mädels, es gehen nicht alle aufs Gymnasium und / oder haben Eltern oder Mentoren, die Wissbegierde fördern.
Unterstützt mal schön Parteien, die die Ganztagsschule, den verpflichtenden Kindergarten und den Erhalt von Sozialkunde / Politik auch als Schulfach fördern, dann habt ihr da in Zukunft vielleicht wieder gute Karten.
Der unter deutschen Gebildeten am meisten verbreitete Aberglaube ist der, dass sie Englisch koennten. (Johannes Gross)
Aber bedeutet Hauptschule denn, dass man dumm ist?
Man kann sich auch als Hauptschüler weiterbilden. Ich staune öfter mal bei Quizsendungen, was ich so alles weiß. Oft aus dem Stehgreif, noch bevor die erste Antwortmöglichkeit gegeben ist.
Manche Menschen sind furchtbar einfach, andere sind einfach furchtbar