Ärzte auf dem Land vs. in der Stadt - genau so überlaufen?

[Mayanmar]

Ich muss mal was nachfragen:

sind eigentlich in der Stadt die Ärzte (egal ob FA oder HA) genau so überlaufen, wie hier bei uns auf dem Land? Also, hier spottet das langsam jeder Beschreibung, da hat man das Gefühl, die gesamte Landbevölkerung sitzt beim Arzt und Termine bekommt man fast nur noch über Beziehungen.

Wie sieht das in den Großstädten aus?

Sind wir ein Volk von Kranken geworden????

[Exuser31]

Auf dem Lande gibt es einfach nicht genügend Ärzte! Deshalb gibt es Förderungen in vielen Bundesländern, damit die sich dort niederlassen.

Fachärzte auf dem Lande? Kenne ich eigentlich nicht. Die Fachärzte hast du immer in den Städten und seien sie noch so klein gefunden. Tlw. gibt es sie auch nur an den Krankenhäusern. Und richtig ausgefallene Fachärzte? Da geht es dann in die Großstadt.

Das Standardangebot habe ich also vor Ort, was eine deutliche Verbesserung meiner Dorfzeit ist. Da musste ich eigentlich immer fahren, weil es nur Hausarzt und Zahnarzt gab. In die nächste kleinere Großstadt fahre ich je nachdem, ob ich selbst oder mit dem Zug fahre, 30 bis 60 Minuten. Müssen es echte Spezialisten sein, ein bis zwei Stunden. Wenn man körperlich eingeschränkt ist oder unter sehr starken Schmerzen leidet, ist das eigentlich gar nicht mehr zu wuppen.

Ein Volk von Kranken? Ich glaube, viele gehen sehr schnell zum Arzt und viele sehr schnell zu Facharzt. Ob das so immer notwendig ist, ich wage es sehr zu bezweifeln.

[Mad Hatter]

Wir wohnen nur 10km von der Stadt weg, da ist die Lage sehr entspannt, Hausärzte gibt es auch in den umliegenden Dörfern einige, alleine im nächsten Ort mit knapp 4000 Einwohnern fallen mir auf Anhieb 3 Hausärzte ein, bei uns im Ort ist es einer, plus ein weiterer, der zwar seine Praxis in einem anderen Ort hat, aber notfalls in der Minipraxis in seinem Haus zur Verfügung steht. Wir haben auch einen Zahnarzt, obwohl wir nur 1700 Einwohner haben und auch da bekommt man gut einen Termin.
Meine Mutter nutzt diesen Service, weil sie "unmöglich" während der Arbeitszeit zum Arzt gehen kann und auch ich war nach meinem Bänderriss sehr dankbar, dass ich um 20 Uhr abends noch irgendwo Schmerzmittel herbekommen habe

[sabine21]

als ich noch in Köln wohnte gab es nie Probleme. Egal, ob Hausarzt, Hautarzt, HNO, usw. Termine gab es immer kurzfristig.
Hängt wohl aber auch davon ab wie flexibel man selbst ist.

Jetzt wohne ich vor den Toren Düsseldorfs in einer Stadt mit knapp 100 TSD Einwohnern. Beim Augnarzt habe ich direkt einen Termine für die nächstge Woche bekommen.

Wie ich versichert bin wurde ich bei Terminvereinbarung noch nie gefragt.

[Steffi]

Der Essener Süden meldet: keine Probleme!
Viele Ärzte, vermutlich viele Privatpatienten, habe nie Schwierigkeiten, Termine zu bekommen und auch keine unverhältnismäßigen Wartezeiten.

[SiGuenther]

Bei uns in der Stadt kommt es halt auch drauf an, wie gut der Arzt ist, zu dem man möchte. Als ich im September im Wartebereich meiner Klinik saß, hörte ich mit, wie am Telefon gesagt wurde, es wären keine Termine mehr vor März 2012 frei!
Aber das sind halt hier auch beliebte Spezialisten. Man kann natürlich einfach zu jemand anderem gehen.
Und ich als langjähriger Härtefall habe meinen nächsten Termin kurz vor Weihnachten.

[Mäusken]

Es ist auch in Köln schwieriger geworden, schwierig war es schon lange.

Früher konnte ich von einem zum anderen Tag einen Termin bei Hausarzt oder Frauenarzt bekommen, heute muss ich einen Termin eine Woche vorher absprechen.

Ein Termin bei einem Orthopäden? Darauf durfte ich bei meinem letzten Versuch 2 Monate warten. Notfallsprechstunde? Heisst ab halb sieben vor der Praxis anstehen, ansonsten heisst es, so, wir haben unsere Anzahl von Notfallpatienten für heute angenommen, bitte versuchen Sie es morgen wieder.

Radiologe - waren zuletzt 6 Wochen

Zahnarzt - 3 Wochen

[Carrie Ann]

Hier, Hamburg, ist es schon ein Krampf. Facharzt-Termine muss man 1-2 Monate im Vorraus planen. Obwohl ich einige kenne, die schon sehr arbeitnehmer-freundliche Sprechzeiten bis teilweise 20h haben. Beim Hausarzt kann ich mich nicht erinnern, jemals einen Termin bekommen zu haben. Wenn es akut war, sonst geh ich nicht, hieß es immer nur: "Ja, kommen Sie vorbei und bringen Zeit mit!"
Ich merke einen großen Unterschied, zwischen den unterschiedlich versicherten. Außerdem durfte ich mir schon öfter anhören: "Was, Sie können erst ab 17h? Das ist ja furchtbar!"

[Lipsy]

ich wohne in einer Kleinstadt und hier ist es katastrophal.
Beim Hausarzt muss man stundenlang warten, trotz Termin, für den Augenarzt muss ich einen Termin machen für die eigentliche Terminvergabe (nur einmal im Quartal), der Neurologe nimmt keine neuen Patienten auf...
Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass wir zu wenige Ärzte haben (den Eindruck habe ich eigentlich nicht, für 15.000 EW sollten doch zwei Augenärzte reichen, oder), oder ob es damit zu tun hat, dass wir sehr sehr viele ältere EW haben.

[mumpitz]

Ich habe hier in Hamburg schon unerhörte Wartezeiten erlebt und auf dem Land eine prompte Behandlung, von daher...

Aber es ist klar, dass viele Sperenzien der Politik nicht wenigen niedergelassenen Ärzten das Genick gebrochen und mögliche Kandidaten abgeschreckt haben.
Dank Ulla Schmidt.

Seitdem ich mir meine Ärzte zwar in erster Linie nach Qualifikation, aber auch danach aussuche, wie lange ich warten muss - sowohl auf eine Terminvergabe, als auch im Wartezimmer direkt - habe ich keinerlei Probleme mehr.
Und es gibt hervorragende Ärzte, bei denen man 5-10 Minuten und nicht drei Stunden im Wartezimmer sitzt.