Das was du machst, ist schon ein Verarbeitungsprozess, vielleicht nicht so schnell und effektiv, wie dir lieb wäre.
Es ist hilfreich – und ich denke, das machen auch viele so – in Gedanken die Situation so zu inszenieren, dass sie einen weniger unangenehmen Verlauf nimmt. Sich zu überlegen, wie hätte ich reagieren können, um nicht mein Gesicht zu verlieren, oder ähnliches. Das wappnet einen dann schon für's nächste Mal. Und natürlich auch erforschen, wie kam es dazu? Habe ich dem anderen eine Steilvorlage geboten? Habe ich mich nicht ausreichend geschützt/war ich zu vertrauensselig? Habe ich den anderen provoziert? Und so weiter. So kann man sich dann für zukünftige Situationen trainieren.
Ganz und gar nicht hilfreich ist es natürlich, sich in masochistischer Manier immer und immer wieder die Schmach/Pein vor Augen zu führen und in sie hineinzusteigen. Kreativ sein und nach Lösungen suchen!

Mich verfolgen solche Erlebnisse auch recht lange. Nur merke ich inzwischen, wenn ich mich auf das Negative daran fixiere.
Schwieriger finde ich es, mit der Wut umzugehen. Meist als Folge erfahrener Ohnmacht. Die einzige Lösung die ich bisher dafür habe, ist zu versuchen, die Situation im Gesamten zu verstehen, also auch die Position des anderen. Das verschafft mir zwar nicht „Recht oder Genugtuung”, aber Frieden.


Liebe Grüße,
Mascara