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Thema: Die neue Familie meines Bruders

  1. #1
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    Standard Die neue Familie meines Bruders

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    Ich muss mal ein Thema ansprechen, welches mich ziemlich beschäftigt.

    Und zwar hatte ich immer ein sehr enges Verhältnis zu meinem Bruder - aber seit er in einer Beziehung mit einer Frau ist und auch mit ihr zusammen in deren Elternhaus in einer Einliegerwohnung lebt, habe ich nicht mehr viel von meinem Bruder. Er ist wie an der Frau festgeklebt, sie ist auch extrem einnehmend und ich hab das Gefühl, dass er seiner "neuen" Familie, also ihr und ihrem Anhang, mittlerweile nähersteht als unserer Familie.

    Wenn man bei ihnen zu besuch kommen möchte, muss man um Audienz bitten und in der Regel hat seine Freundin keine Lust auf Besuch, weswegen man dann nicht kommen darf - aber ihre Schwester ist ständig zu Gast. Ich fühle mich ausgetauscht. Ich bin eifersüchtig. Ich habe das Gefühl mein Bruder hat eine neue Familie und ich werde aus seinem Leben ausgeschlossen.

    Wenn ich ihn mal alleine sehen will, ist dies kaum möglich, weil sie immer dabei ist. Wir wohnen 300 Km auseinander und als er mir beim Umzug geholfen hat, hat sie rumgemault, dass er dafür ja das Wochenende wegfahren muss um mir zu helfen und dann wäre er ja nicht da und stehe ihr nicht zur Verfügung - das geht ja gar nicht Wenn wir mal zusammen etwas unternehmen alleine, steht er immer unter Druck, dass er möglichst schnell wieder Zuhause bei ihr sein muss, weil sie wohl Dampf macht.

    Ich habe gegen sie an sich als Person nichts, aber ich finde, sie versucht ihn total von uns abzukapseln und er macht es mit. Das hat auch schon der Rest meiner Familie festgestellt. Bei seinen Schwiegereltern ist er übrigens auch so eingebunden. Die sind auch so dermaßen einnehmend.

    Nun ist es so, dass die beiden wohl bald heiraten wollen und ich befürchte, wenn dort ein Kind kommt, wird es auch total unter die Fittiche genommen werden und meine Familie bzw ich als Tante werden es kaum zu Gesicht bekommen, weil wir ausgeschlossen werden.

    Nun steht der 60. Geburtstag unserer Mutter an und zu diesem Anlass wollte meine Familie gemeinsam ein paar Tage schön in den Urlaub fahren, ein Wellness-Hotel oder sowas. Ein paar Familientage, wir haben das Jahre nicht gemacht. Mein Bruder muss natürlich seine Freundin mitnehmen. Ich hätte aber lieber, dass das ein reiner "Meine-Familie" Urlaub wird und wir mal nach Jahren wieder ein bisschen Zeit für unsere Familie haben und würde sie lieber nicht mitnehmen. Kann das jemand verstehen? Ich weiß aber nicht, ob ich das ansprechen soll, oder ob das wieder Knatsch gibt. Meiner Mutter habe ich das schon gesagt, aber sie sagt, er müsste selbst wissen was er macht, solange er damit glücklich ist...

    Ich möchte sie aber ungerne dabei haben und überlege, ob ich dann selbst überhaupt mitfahre, weil mich das einfach nervt. Wir gehören nicht zu ihrer Familie, das wird ständig irgendwie unterschwellig deutlich gemacht, also will ich sie auch nicht immer dabei haben.

    Das macht mich unfassbar traurig und ich habe es bisher noch nicht angesprochen bei ihm, da man ja aus Fairness nichts gegen den Partner sagt.

    Was würdet ihr tun?
    Geändert von Tainted_Beauty (18.01.12 um 23:43:22 Uhr)
    Der Zentralrat der Fliesentischbesitzer ist empört.

  2. #2
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    ich verstehe Deine Gefühle. Aber tatsächlich machen kannst Du nichts, außer die Frau zu tolerieren. Es ist seine Wahl. Wenn er sich von ihr so unter Druck setzen lässt, dass er lieber "seine" Familie hinten runterfallen lässt, anstelle ihr die Stirn zu bieten, hat das seinen Grund. Er setzt seine Prioritäten. Und ihm gefällt es anscheinend.

    Den Urlaub würde ich dafür nicht sausen lassen. Wenn er meint, er muss sie mitbringen ist das ja auch nochmal eine Chance, einander anzunähern. Blockt sie dies, zeigt es Deinem Bruder dies hoffentlich. Auch kannst Du da - in Absprache mit Deiner Mutter (die sie irgendwie ablenken kann) - vielleicht mal mit Deinem Bruder alleine reden und ihm sagen, wie Du Dich fühlst (wichtig! Nicht, wie Du seiner Frau gegenüber fühlst, oder was Du für einen Eindruck von ihr hast, sondern wie es Dir bei seinem Verhalten geht). Dann kann er sich das ja nochmal durch den Kopf gehen lassen... kommt er jedoch zu der Entscheidung, dass sie es wert ist, kannst Du Dich nur damit arrangieren - so unschön es auch ist

  3. #3
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    Ich würde mich auch an deinen Bruder wenden und einfach sagen, dass du es schade findest, dass ihr euch so selten seht. Es ist an ihm, das zu ändern. Und gegen die Frau würde ich niemals etwas sagen, das wird nur eure Beziehung stören, schließlich hat er sich sie und seine neuen Lebensumstände ausgesucht. Ich verstehe deine Sorgen und Gedanken, aber es macht keinen Sinn, sich da zu äußern.

  4. #4
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    Dein Bruder hat nun eine Freundin, beide leben zusammen. Und wenn ich seine Freundin wäre, dann wäre ich auch ein bisschen gekränkt, wenn ich nicht mit zu den "Familientagen" meines Lebensgefährten dürfte. Denn schließlich gehört sie zur Familie, ob du sie magst oder nicht. Es ist die Wahl deines Bruders.

    Und natürlich ist es so, dass der Bruder auf der Seite seiner zukünftigen Frau steht. Er will mit ihr wohl eine neue Familie gründen. Und wenn er in seiner Wohnung nichts dagegen hat, dass die Schwester zu Besuch ist, dann geht es dich eigentlich auch nichts an. Er hat nun sein eigenes, neues Leben. Das mag dir nicht gefallen, aber du musst es akzeptieren. Und Eifersucht ist immer ein schlechter Ratgeber
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  5. #5
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    Lädst Du auch Deinen Bruder mit Freundin zu Dir ein? Wenn ja, wird die Einladung angenommen und kommt die Freundin dann mit?
    Vielleicht ist die Freundin nicht gerne Gastgeberin und fühlt sich überfordert. Bei der eigenen Schwester ist das Verhältnis ja anders und man fühlt sich nicht so unter Druck.

    Ansonsten schließe ich mich Cara an. Ich glaube, es gibt viele Männer, die sich von der Freundin samt deren Familie vereinnahmen lassen. Entweder es gefällt ihnen, sie merken es nicht, es ist ihnen egal, oder sie wollen einen Konflikt vermeiden.
    Geändert von Astrid66 (19.01.12 um 08:51:23 Uhr)
    Liebe Grüße

    Astrid


    Willst Du Gott zum Lachen bringen, erzähl' ihm von Deinen Plänen.

  6. #6
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    Auch wenn ich deine Gefühle gut verstehen kann, versuch es mal von einer anderen Warte aus zu sehen.

    Deine Mutter sieht das genau richtig, wenn sie sagt, Hauptsache sei, dass er damit glücklich ist.
    Dies ist eine tolle, reife Einstellung, die es ihrem Sohn und auch ihrer zukünftigen Schwiegertochter leicht macht, ihr eigenes Leben zu leben.

    Stell dir nur mal vor, deine Schwiegermutter (oder deine Schwägerin, also Schwester deines Mannes) würde das von dir Geschriebene über dich schreiben, möchte dich bei Familienausflügen nicht dabei haben, möchte dauerend deinen Mann/Freund ohne dich sehen, möchte unangemeldet zu Besuch kommen, wäre beleidigt, wenn deine Schwester bei dir zu Besuch wäre usw.

    Du würdest sagen, dass deine Schwiegermutter/Schwägerin übergriffig ist und unangemessene Ansprüche an deinen Mann stellt.

    Und mit Recht.

    Versuch, deine Schwägerin einzubeziehen, sie willkommen zu heissen, sie spürt natürlich deinen Widerstand genau und wenn sich das nicht ändert, wirst du bei ihr nie willkommen sein.
    Und du stürzt deinen Bruder in Loyalitätskonflikte, das möchtest du doch nicht.

    Deine gemeinsame Vergangenheit mit deinem Bruder, eure glückliche Kindheit kann dir niemand nehmen.
    Lass ihn nun frei in eine glückliche Zukunft mit seiner Frau und ihrer Familie, so ist der Lauf der Welt und es ist eine gesunde und normale Entwicklung.


    Vergiss die Liebe nicht!


  7. #7
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    Da dein Bruder und seine Freundin anscheinend noch nicht so lange zusammen sind, würde ich den Familienurlaub als Chance sehen sie besser kennenzulernen und auch deinem Bruder wieder näherzukommen.
    Da die beiden heiraten wollen, macht das überhaupt keinen Sinn, sie von vorneherein ausgrenzen zu wollen, sie gehört dann auch bei einem Familienurlaub dazu.
    Deine Reaktion im Sinne, sie grenzt meine Familie aus, also tue ich das gleiche mit ihr, führt höchstens dazu, dass dein Bruder sich noch mehr zurückzieht
    Deine Idee, als Gegenreaktion dann selbst nicht mitzufahren, hast du bestimmt nicht ernst gemeint, hoffe ich. Das würdest du deiner Mutter bestimmt nicht antun.
    LG Gabi

  8. #8
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    Ich schließe mich Tommasina an.

    Es ist normal und gut, wenn der eigenen Partner der Mensch ist, mit dem man am meisten Zeit verbringt. Und es ist schade, wenn man es einem Bruder, Sohn, Vater, Freund usw. nicht gönnt, in seiner Partnerschaft voll aufzugehen. Man sollte loslassen können, erst recht, wenn da 300 km zwischen den Wohnorten liegen. Genieße die Zeit, die Du mit Deinem Bruder hast, aber fordere nichts ein. Schreite voran, suche Dir neue Menschen, die eine wichtige Rolle in der nächsten Phase Deines Lebens spielen.

    Für den gemeinsamen Familienurlaub: stelle keine zu hohen Erwartungen. Er wird schön sein, egal in welcher Konstellation, wenn Du loslassen lernst, etwas, was Deine Mutter schon akzeptiert hat.

  9. #9
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    Danke für eure Antworten. Vielleicht habt ihr Recht und ich versuche es ein bisschen entspannter zu sehen. Ich bin eigentlich immer höflich und freundlich zu ihr, jedoch habe ich den Eindruck, sie redet nicht gerne mit mir/ist überfordert/kann nicht viel mit mir anfangen.

    Ich bin aber halt trotzdem eifersüchtig, aber ich möchte tatsächlich keinen Loyalitätskonflikt aufkommen lassen.
    Der Zentralrat der Fliesentischbesitzer ist empört.

  10. #10
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    Wie wäre es, wenn Du den Familienurlaub nutzt, um ein besseres Verhältnis zu ihr aufzubauen? Ich meine nicht, dass Du Dich anbiedern sollst, aber such ein bisschen ihre Nähe, zeig Dich unkompliziert, mach keinen Wettkampf um die Zeit Deines Bruders draus ... im schlimmsten Falle geht sie Dir aus dem Weg, im besten Falle wird sie Dich - und auch Deine Besuche bei ihnen - vielleicht künftig stärker akzeptieren.

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