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Thema: Referenzen für Freiberufler

  1. #1
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    Standard Referenzen für Freiberufler

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    Hallo

    ich arbeite sowohl angestellt im Bereich Vertrieb als auch teilweise freiberuflich als Übersetzerin. Jetzt habe ich ein Problem. Meine Arbeitgeberin, die sowohl Auftraggeberin als auch Chefin im Sinne eines Angestelltenverhältnisses ist, verweigert mir eine Referenz aus dem Bereich Übersetzung auszustellen, obwohl ich dies seit Jahren teils unentgeltlich und seit 1,5 Jahren bezahlt für sie erledige. Sie stützt sich auf die Aussage einer Mitarbeiterin, die als native speaker ihrer Meinung gewichtiger sei. Mein Problem hierbei ist, dass besagte Mitarbeiterin leider nicht ganz so gut auf mich zu sprechen ist (pers. Antipathie), und eventuell das abgegebene Urteil ein klitzekleines bisschen persönlich eingefärbt ist.

    Sie ist so schlau gewesen, meine Anfrage, die ich zunächst korrekterweise an sie gestellt hatte, weil es schnell gehen sollte und sie nun mal die Assi GF ist, erst einmal nur an meine Chefin weiterzuleiten, mit ihrer schön negativ eingefärbten Meinung, die sie angeblich an mich addressiert hatte aber nicht abgeschickt hatte, damit meine Chefin sehen solle, was sie wirklich von mir hält... und diese hat mir ihren Kommentar gemeinsam mit ein paar markigen Worten zurückgesandt... die sie auf deren Meinung (!!!) stützt.

    Ehrlich gesagt, ich war ziemlich geschockt über dieses miese Verhalten und den ganzen Ablauf, da ich besagte MA zwar nicht mag, aber nicht gedacht hatte, dass jemand so mies ist, und deine berufliche Kompetenz angreift, nur um dir eins auszuwischen.

    Wie gesagt, es geht um Übersetzungen, die nicht den Hauptteil meiner Arbeit ausmachen, aber einen Teil, der auch seit Jahren immer wieder bedient wurde, teils unbezahlt, teils bezahlt. Aber nun, da ich ein Angebot für eine längere (und auch bezahlte!!!) Übersetzung angeboten bekommen habe, brauche ich dringend eine schriftliche Referenz und diese wird mir strikt verweigert, mit dem Hinweis, dass meine Übersetzungen so schlecht seien, und dass man (nachdem man jahrelang die Übersetzungen immer wieder gerne angenommen hat und nie ein Wort der Klage kam) in Zukunft auf mich als Übersetzerin verzichten werde.

    Das ist in meinen Augen nicht nur ärgerlich, sondern es geht schon in einen Bereich, der rechtlich relevant ist. Wenn diese Aussage nicht nur firmenintern geäussert wurde, kann ich mir vorstellen, dass es in der Tat auch schon zu Auftragsausfällen gekommen ist und auch in Zukunft dazu kommen wird. Und der Witz ist, ich hatte nie ein Problem mit meiner Chefin, nur sie kann leider nicht genug Englisch, um beurteilen zu können, ob meine Übersetzungen gut sind oder nicht.

    Was mich zudem sehr ärgert und traurig macht, ist die Hörigkeit und die Unbelehrbarkeit meiner Chefin, die sich aus Unkenntnis auf die Aussage besagter MA stützt. Ich überlege ernsthaft einen Rechtsanwalt hinzuziehen, weil es in Richtung Demontage / Rufmord in beruflicher Hinsicht geht.

    Innerlich zittere ich und frage mich, ob ich das Arbeitsverhältnis nicht meinerseits auflösen soll, da ich in der Tat schon einen grossen Haken sehe. Meine Chefin hält auf diese MA grosse Stücke, was ich vollkommen unterschätzt hatte, und dies wiederum wird weitere Zusammenarbeit und unser Vertrauensverhältnis nachhaltig beschädigen. Ich kann sie nicht allein persönlich sehen, da ich auf einer Insel lebe, und sie auf der Nachbarinsel, und fast der komplette Traffic via Email läuft und seltenst per Telefon oder von Angesicht zu Angesicht.

    Was meint Ihr? Lohnt es sich der Aufwand bei einem schlecht bezahlten Teilzeitjob, den man immer wieder mit freelance Job aufstocken muss? Oder sollte ich lieber den alten Zopf abschneiden und mich ganz neu orientien? Ich will mich auch nicht andauernd fragen, was als nächstes kommt und welche Intrige diese Kuh danach macht, wenn sie hiermit anscheinend durchkommt. Ich brauche einen Job, aber ich könnte mich gottseidank auf die wichtigsten Sachen konzentrieren und darum bitten, keinen weiteren Geschäftskontakt mit ihr pflegen zu müssen. Was wiederum einer Kündigung gleich kommen würde.

    Sorry für den monsterthread... War wohl zu gutgläubig... naja, you live and you learn.

    LG Vania

  2. #2
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    Ich arbeite seit Jahren freiberuflich und habe noch nie Referenzen in dem Sinne erhalten.

    Ich gebe an, für wen ich gearbeitet habe, was ich gemacht habe und habe aussagekräftige Arbeitsproben, mehr nicht.

    So kenne ich es auch von Verwandten, Bekannten und Freunden.

    Meinst Du nicht eher ein Zeugnis?
    Und das bekommt man doch nur bei Anstellungen...

  3. #3
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    Zitat Zitat von mumpitz Beitrag anzeigen
    Ich arbeite seit Jahren freiberuflich und habe noch nie Referenzen in dem Sinne erhalten.

    Ich gebe an, für wen ich gearbeitet habe, was ich gemacht habe und habe aussagekräftige Arbeitsproben, mehr nicht.

    So kenne ich es auch von Verwandten, Bekannten und Freunden.

    Meinst Du nicht eher ein Zeugnis?
    Und das bekommt man doch nur bei Anstellungen...
    Ich kenne es auch so, wie Mumpitz. Allerdings kann man auch als Freie ein Zeugnis bekommen über die geleistete Arbeit, wenn man fragt und der Chef eines ausstellt. Ich war zB bei der Zeitung früher auch Freie und hatte nie einen offiziellen Vertrag als feste Freie etc. Trotzdem habe ich ein Zeugnis über meine Leistungen bekommen.

    Kannst du irgendwie nochmal mit deiner Chefin reden oder ist sie da nicht gesprächsbereit? Ich würde den Konflikt mit der blöden Kollegin klar darlegen und darstellen, wie das gelaufen ist. Wenn das alles nichts bringt und dein Ruf durch deine Kollegin geschädigt wird (in welchen Umfang weiß ich ja nicht) würde ich mir rechtliche Schritte vorbehalten. Kann man da über einen externen Gutachter oder so gehen? Es muss ja möglich sein, zu beweisen, wie gut deine Übersetzungen wirklich waren.
    "Es gibt Windhunde und es gibt Möpse. Und ich werde nunmal in diesem Leben kein Windhund mehr."

  4. #4
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    Zitat Zitat von mumpitz Beitrag anzeigen
    Ich arbeite seit Jahren freiberuflich und habe noch nie Referenzen in dem Sinne erhalten.

    Ich gebe an, für wen ich gearbeitet habe, was ich gemacht habe und habe aussagekräftige Arbeitsproben, mehr nicht.

    So kenne ich es auch von Verwandten, Bekannten und Freunden.
    So kenne ich es auch. Ich habe noch nie einen Auftraggeber danach gefragt oder um Erlaubnis gebeten.
    “You must be shapeless, formless, like water. When you pour water in a cup, it becomes the cup. When you pour water in a bottle, it becomes the bottle. When you pour water in a teapot, it becomes the teapot. Water can drip and it can crash. Become like water my friend.” Bruce Lee

  5. #5
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    also bei uns wird immer nach referenzen gefragt. die werden nicht immer angerufen, aber wenn jemand keine angibt, stört das.

  6. #6
    mafalda ist offline Portenya with an attitude
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    Oh Mann, Vania, jetzt verstehe ich deine Geschichte auch... So ein Mist.

    Ich würde auf die Referenz verzichten, mittelfristig, falls möglich, auch auf die Zusammenarbeit. Aber solange da noch Geld reinkommt, würde ich es wie die anderen machen, also Auftraggeber, Themenfelder, Arbeitstypen angeben und es dabei bewenden lassen. Und notfalls um das Thema Referenz ein bisschen mit Hinweis auf "kulturbedingte Unterschiede" herumschippern.
    Der unter deutschen Gebildeten am meisten verbreitete Aberglaube ist der, dass sie Englisch koennten. (Johannes Gross)

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