Vorstellungsgespräche - die seltsamsten Erfahrungen

[M_aus_LB]

Hallo ihr Lieben,

da ich mich nach 9 Jahren wieder mit Bewerbungen usw. beschäftigen muß, sind mir einige Dinge wieder eingefallen, die mir in früheren Zeiten der Arbeitssuche passiert sind. Es geht speziell um Vorstellungsgespräche/Interviews mit Rekrutern und Headhuntern bzw. die Fragebogen/Persönlichkeitstests, die dabei abgearbeitet werden.

Zwei Erlebnisse sind mir im Gedächtnis geblieben:
Das eine fand in der Lobby eines renommierten Hotels in Stuttgart statt. Zum Ende des Interviews wurde ich gefragt, ob ich Ski fahre. Das mußte ich verneinen. Damit war der Job schon in weite Ferne gerückt, da mir mitgeteilt wurde, dass der Chef der Firma begeisterter Skifahrer ist und gerne mit seinen Angestellten über Pisten, Gebiete, Produkte fachsimpelt :-)

Das zweite (bei einem anderen Gespräch) war die Frage: Wenn ich die Möglichkeit hätte, mir in einem Zug einen Platz zu wählen, wo würde ich einsteigen (1. Klasse, 2. Klasse, Restaurant, Zugführer, ....)? Ich weiß bis heute nicht, welche Antwort richtig gewesen wäre, bzw. welche Antwort was über mich aussagt. Vielleicht weiß hier jemand die Antwort. Glaube, ich wählte damals den Zugführer

Bin gespannt, auf eure Geschichten!

[Madame]

Ich wurde gefragt, wann ich mein Seepferdchen gemacht hätte . Ich muss gestehen, ich war ein wenig perplex...

[Britta]

Was ist denn ein Seepferdchen machen??

[la tanja]

Mir wurde mal gesagt, ich sei zu hochgeschlossen angezogen = meaning ich hab zu wenig Brust gezeigt.

[Elfenbein]

Was ist denn ein Seepferdchen machen??

Der Vorgänger zum "Freischwimmer" ist das Seepferdchen.
Das ist schon so lange her, ich weiß schon gar nicht mehr, was man da alles machen muss.
Jedenfalls beweist man damit, dass man schwimmen kann und bekam dann ein abzeichen, welches Mama dann auf den Badeanzug genäht hat

[Elfenbein]

Zum Vorstellungsgespräch kam ich mal mit einer Jacke, die ziemlich große Knöpfe hatte und da sagte der Personaler zu mir als er mich begrüßte:"Ooooh, Sie haben aber große Knöpfe!"

[skylla]

Was ist denn ein Seepferdchen machen??

Erstes Schwimmabzeichen

Vorstellungsgespräch wüsste ich jetzt keine merkwürdige Frage, obwohl ich mal ziemlich ausgequetsch gefühlt habe und mich gefragt hab, ob das wirklich sein muss.

Allerdings hatte ich mich mal für eine Wohnung interessiert, wo mich dann die potentielle Vermieterin fragte, ob ich homo***uell wäre

....oder eine andere Vermieterin, "Haben sie einen Freund, falls ja, reicht es, wenn dieser zu Besuch kommt. Ich dulde kein Gerenne im Treppenhaus!"

[Exuser29]

Hm,
mir fallen spontan diese Vorkommnisse ein:

1. Ich habe in San Diego gearbeitet.
Der potentielle Arbeitgeber: "Ah, da war ich auch schon mal, schöne Stadt, schöner Strand."
Ich: "Ja."
Er: "Ah, ich sehe schon, sie haben drei Monate Urlaub gemacht."

2. Unterschreiben von zwei dicken Mappen voller Absagen während eines Vorstellungsgesprächs.

3. Es hat geregnet, ich wollte nicht länger im Feuchten stehen (Haarkringelalarm) und bin in die Kanzlei rein, fünf Minuten vor dem vereinbarten Gesprächstermin.
Der potentielle Arbeitgeber: "Sie waren fünf Minuten zu früh da, das ist auch unpünktlich."

4. und mein persönliches Highlight:
Gespräch mit zwei Kanzleipartnern, sehr interessante Stelle, sehr spannendes Angebot.
Wir plaudern über dies und das und der pA erzählt von einigen jungen Kolleginnen, wie er sie fördert, dass sie bald ihren Fachanwalt machen etc.
Er redet nicht sonderlich nett, wie ich finde, da krümmten sich schon bei dem ein oder anderen Thema meine Fußzehen...schließlich kommt er darauf zu sprechen, dass zwei der angestellten Anwältinnen Singles und viel unterwegs sind.
Er meinte dann: "Die eine ist alleinerziehend, die andere bestimmt auch bald. Die turnt ja ständig durch irgendwelche Betten".

Das war der Moment, an dem ich aufgestanden bin und mich mit den Worten "Danke, es reicht. An dieser Stelle beenden wir das Gespräch. Es ist indiskutabel, wie sie über ihre Mitarbeiterinnen herziehen." freundlich verabschiedet habe.

Die Kollegin rannte mir den langen Flur lang nach und wollte mich überzeugen, dass ich mit ihr zusammenarbeiten könne und nicht mit ihm, ich möge das nicht persönlich nehmen, "der ist halt so", aber no thanks.

Sowas geht unter keinem denkbaren Umstand.

[reggi]

Mal zwei von vielen merkwürdigen VS-Momenten:

1.
Es war schon das Zweitgespräch. Eckdaten abgefragt, diese und das Honorar waren perfekt - wann können Sie anfangen? Ja wunderbar, wir freuen uns, der Vertragsentwurf wird Ihnen...
Als letzte Frage (potentieller Chef begleitete mich zum Fahrstuhl) an mich: Sagensemal, welches Sternzeichen (häh?) sind Sie eigentlich?
Allein diese Frage disqualifizierte ihn, perplex antwortete ich trotzdem: Zwilling.
Ihr glaubt gar nicht, wie schnell mich dieser Mensch nach draußen komplimentierte. Ich habe nie wieder etwas von dieser Firma gehört. )))))

2.
Sehr kurz nach einem Todesfall im ganz engen Familienkreis hatte ich ein Vorstellungsgespräch. Zum verabredeten Termin also dort auf meine Gesprächspartner treffend war die Begrüßung nicht etwas 'Guten Tag', sondern: 'Wie sehen SIE denn aus?' Auf meine fragenden Blicke (ich weiß noch genau, dass ausgerechnet zu diesem Gespräch meine Haare super saßen, ich auch sonst gut aussah. Wie immer eben) wurde nachgeschoben: 'Auf Ihrem Bewerbungsfoto, da sehen Sie so gut aus, so strahlend und positiv, aber heute...!'
Ich habe das Gespräch nicht mehr geführt, sondern bin sofort gegangen.

lg,
reggi

[M_aus_LB]

Tolle Geschichten! Vor allem das Seepferdchen, was das wohl über den Charakter von Madame ausgesagt hat

Also eine Frage, auf die ich sofort kehrt gemacht und das Gespräch abgebrochen hätte, hatte ich noch nie, wäre aber bei dem Herziehen über Kolleginnen wie von AK erzählt, auch gegangen.

@reggi: Ich hab mal einen Bericht gesehen, in dem eine Firma wahrlich die Bewerber bzw. die, die zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden, nach dem Sternzeichen aussucht im Hinblick auf Harmonie mit den Kollegen, mit denen sie zusammen arbeiten müssen. Die haben wohl sogar einen Haus- und Hof-Astrologen.
Davon abgesehen, der potentielle Chef hat dann Deine Bewerbung nicht so genau gelesen, da steht idR doch das Geburtsdatum drin.