ich hoffe jetzt kommt nicht gleich wieder was in Richtung Emphatie, ich habe es gelesen und nichts empfunden.
Im Nachhinein denke ich, wie verantwortungslos kann man gegenüber seinen Kindern sein?
Er fährt eine verbotene Piste und nimmt die Gefahr in Kauf dass etwas passieren kann.
@AK: Du hörst Radio Vorarlberg?
Ist ja hier bei uns passiert. Und nein, es war nicht der Erste und auch bestimmt nicht der Letzte...
Was ich nicht verstehe, ist, wieso Moosbrugger (Junio Chef des Hotels, in dem die königl. Familie seit jeher nächtigt und ein Freund vom Prinzen) mit ihm da reinfuhr. Moosbrugger hatte den Airbag dabei, der Prinz nicht.
Hier herrscht schon seit geraumer Zeit Warnstufe 4, wer da in eine ungesicherte Piste (von gesperrt will ich erst gar nicht erst anfangen) reinfährt und einen Airbag trägt, ist sich des Risikos voll bewusst. Nur - wieso trug Prinz Friso keinen?
Ein befreundeter Polizist hat am Wochenende erzählt, dass sich der Personenschutz mit all den Promis hier beim Skifahren oft schwer tut - wenn die eine Piste befahren wollen, dann tun sie es auch. Kaum eine Chance, sie davon abzuhalten. Moosbrugger wird noch befragt, ich weiß nicht, ob es aktuell Neuigkeiten gibt.
Ja, das Risiko ist bei diesen Schneemengen natürlich auch auf gesicherten Pisten gegeben. Aber gerade deshalb Verstehe ich nicht, wieso Leute bei den aktuelen Verhältnissen immer wieder auf ungesicherte Pisten ausweichen müssen.
Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen - ich möchte nicht wissen, was sie im Augenblick durchmachen müssen.
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[CENTER]Das Internet und die dort kultisch bewahrte Anonymität verleihen jedermann quasi die Generalvollmacht, ungestraft alles Mögliche über jede beliebige andere Person zu äußern. Ich kann mir kaum einen moralisch verwerflicheren Missbrauch des Gedankens der Redefreiheit vorstellen.
Richard Bernstein in der New York Times[/CENTER]
Meine Bücher verkaufe ich jetzt woanders
Ja, Gela, gerade in St. Anton passiert auch jedes Jahr so viel, ich muss mich auch wundern über Leute, die sich diesen Gefahren aussetzen. Trotzdem ist es schrecklich, denn sie sind da ja nicht reingefahren um zu verunglücken, sondern, weil sie dachten, es wird schon gut gehen.
Ich unterschreibe bei Minerva. Ich habe volles Mitgefühl mit den Angehörigen und vor allem mit seinen Kindern. Ich wünsche ihm, er möge wieder gesund werden. Aber ich werde nunmal nie verstehen, wie man bei Lawinenwarnstufe 4 losfahren kann. Stufe 5 wird doch so gut wie gar nicht ausgerufen, da ist 4 quasi schon das Höchste, was geht. Ab 3 sind doch die Pisten auch dicht und man fährt, wenn man denn noch fährt, auf absolut eigene Gefahr. Ich werde nicht, egal, was hier noch an Moralkeulen rausgeholt wird, verstehen, wie man (besonders als Vater) sich bewusst so einer Gefahr aussetzen kann. Ohne Lawinenairbag - und ich kann ebenso nicht nachvollziehen, wieso der Moosbrugger als Ortskundiger mitgefahren ist.
"Es gibt Windhunde und es gibt Möpse. Und ich werde nunmal in diesem Leben kein Windhund mehr."
Ich finde einige Antworten hier sehr interessant und stelle klammheimlich im Kopf eine Verbindung zu dem "Heiss auf Eis"- Thread her...
"Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin
Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern
genau - das wollte ich hier auch schon anmerken (wie im Eis-Thread).
Es ist die eine Sache wieviel Risiko jemand nimmt und vielleicht für den ultimativen Kick sein Leben aufs Spiel setzt - die andere Sache ist dass immer irgendein Depp im Unglücksfall zur Stelle sein muss um die Abenteurer zu befreien / auszugraben / von der Steilwand zu pflücken / aus dem Wasser zu fischen.
Und oftmals mit Gefahr fürs eigene Leben.
(mal ganz abgesehen davon was man seinen Angehörigen antut)
Jedenfalls wünsche ich ihm dass er wieder ganz gesund wird.
Ja, es ist schrecklich, Janne. Insbesondere eben für die Angehörigen und Retter.
Und nein, sie sind da nicht reingefahren um zu verunglücken, ganz klar. Nur - bei Warnstufe 4 ist die Möglichkeit abseits der gesicherten Piste sehr hoch, dass sich eine Lawine oder Schneebrett löst. Wer bei diesen Verhältnissen reinfährt, der sucht eindeutig das Risiko.
Aus diesem Grund, weil es eben sehr risikobehaftet ist, trug Moosbrugger auch den Airbag. Mir ist immer noch nicht klar, wieso der Prinz keinen trug und Moosbrugger mit ihm da reingefahren ist? Klar, Schuldzuweisungen sind unnötig, weil das Unglück jetzt eben passiert ist. Nur verstehe ich die Vorgehensweise nicht so ganz.
Es ist, sofern man das Tiefschneefahren beherrscht, ja ein Traum eine ungesicherte Piste zu befahren. Nur - bei Warnstufe 4 mach ich das einfach nicht. Genau so wenig wie ich bei Sturmwarnung auf den See hinausfahre (auch vor ein paar Wochen passiert, die beiden Männer sind ertrunken...)
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[CENTER]Das Internet und die dort kultisch bewahrte Anonymität verleihen jedermann quasi die Generalvollmacht, ungestraft alles Mögliche über jede beliebige andere Person zu äußern. Ich kann mir kaum einen moralisch verwerflicheren Missbrauch des Gedankens der Redefreiheit vorstellen.
Richard Bernstein in der New York Times[/CENTER]
Meine Bücher verkaufe ich jetzt woanders
Mir tut es sehr leid für ihn und seine Familie und ich hoffe, dass sie es unbeschadet überstehen.
Viele Grüße
Hopi
Im Grunde ist ein Diamant auch nur ein Stück Kohle, das die nötige Ausdauer hatte
Das Leben sollte NICHT eine Reise ins Grab sein mit dem Ziel wohlbehalten und in einem attraktiven und gut erhaltenen Körper anzukommen, sondern eher seitwärts hineinzuschlittern, Chardonnay in einer Hand, Erdbeeren in der anderen. Den Körper total verbraucht und abgenutzt, und dabei jubelnd …WOW, was für ein Ritt...!
Neee, das sehe ich anders.
Für mich ist es ein himmelweiter Unterschied, Risiko zu suchen oder es in Kauf zu nehmen, bei etwas, wo das Herz dran hängt.
Ich glaube, da gibt es insgesamt wenig zu erklären oder zu verstehen.
Ich habe ewig versucht, meinen Exfreund, der ja auch so einer ist, zu verstehen - es gelingt nicht. Man kann diese Leidenschaft, unberührte Hänge zu fahren, nur tolerieren und, so habe ich es gemacht, sich damit trösten, dass, wenn ein Unglück passiert, das Unglück beim Liebsten passiert und nicht etwas verhasstem.
Gela - klar höre ich Radio Vorarlberg.![]()