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Thema: Selbstbestimmtes Sterben

  1. #21
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    Da stimme ich dir zu, ich glaube wirklich, dass wir in der Schweiz hier schon weiter sind, da Patientenverfügungen inzwischen rechtlich bindend sind, selbstverständlich auch der Wunsch, 'nur' noch schmerzbekämpfende Therapie zu erhalten.

    Im übrigen gibt es inzwischen die Palliative Care, Abteilungen speziell für Menschen in oder kurz vor ihrer letzten Lebensphase, wo alles, aber auch wirklich alles getan wird, um eben diesen letzten Lebensabschnitt für Patienten und auch die Angehörigen so angenehm und unbelastet wie nur irgendwie möglich zu gestalten.
    Dazu werden Psychlogen, Physiotherapeuten, Seelsorger usw. beigezogen, es geht also nicht nur um die medizinische Versorgung und Pflege.

    Oft können die Patienten sogar nochmals nach Hause, nachdem sämtliche Vorbereitungen getroffen wurden, damit mit der belastenden Situation optimal umgegangen werden kann.

    http://www.pflegewiki.de/wiki/Pallia...in_Deutschland


    Vergiss die Liebe nicht!


  2. #22
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    Zitat Zitat von Mäusken Beitrag anzeigen
    Eine ordentliche Schmerztherapie mit Opiaten ist bei uns z.B. immer noch stark tabuisiert, obwohl die "Nebenwirkungen" im Falle eines Schwerstkranken gegenüber den Vorteilen vernachlässigbar sein dürften. .
    Findest du? Das find ich nun gar nicht, ich habe noch nie erlebt, dass das tabuisiert wurde.

    Mit der Sterbebegleitung hast du aber völlig recht, da wird viel zu wenig getan und man ist als Angehöriger und auch als Betroffener natürlich oft total überfordert und hilflos.

    Außerdem, ob der Weg für den einzelnen gangbar ist, kann er ja vorher selbst bestimmen. Das wird ja nicht von außen bestimmt, der Patient muss sich ja vorher festgelegt haben.

  3. #23
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    Gerade gestern abend habe ich im Freundeskreis von einem Fall gehört, wo jemand mit einer sehr schmerzhaften Krebserkrankung im Krankenhaus liegt. Er bekommt ein Schmerzmittel nur jeweils vom Pflegepersonal einzeln verabreicht, aber die Intervalle sind so, dass der Schmerz lange schon wieder heftig eingesetzt hat, bevor die nächste Gabe verarbreicht wird. Da gibt es durchaus Alternativen, die aber nicht zur Anwendung kommen bzw. noch nicht mal mit dem Patienten und seinen Angehörigen diskutiert werden.
    Mache mir Gedanken über Hautpflege und Make Up. Mein Handy behauptet hartnäckig "kein Gesicht erkannt".

  4. #24
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    Echt? Das ist ja schlimm
    Nein, so sollte das natürlich nicht ablaufen. Hab ich jetzt aber auch noch nicht so erlebt.

  5. #25
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    Erst wenn man selbst in die Situation kommt, entscheiden zu müssen wie ein Mensch sterben soll, wird man die Problematik wirklich erkennen und nachfühlen. Als mein Vater vor 16 Jahren vor seinem Tod Morphium gegen die Schmerzen bekam war er völlig verwirrt und unansprechbar.

    Als meine Mutter letzten Monat starb, wollte weder sie noch ich Morphium einsetzen. Diese Entscheidung wurde vom Arzt als "unmenschlich" abgetan und mit Kopfschütteln quittiert.

    Ich empfinde das "palliative Vorbereiten" als eine Art - Hinrichtung.
    Wie schlimm muß es erst sein selbst Gift zu nehmen.

    Ich sehe natürlich auch die Problematik eines schier nicht endlich scheinenden Krankheitsverlaufes. Mit einem Tier geht man, um ihm weitere Schmerzen zu ersparen, zum Tierarzt und läßt es einschläfern.

    So unverständlich es auch klingt, mir ist es unmöglich dies beim (insbesonders nahestehenden) Menschen in Erwägung zu ziehen .

  6. #26
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    in den zwei fällen aus meinem unmittelbaren umfeld, haben sich die frauen selbst dafür entschieden. und das waren keine 'alten' frauen, sondern eine unter und die andere knapp über fünfzig, mit langer krankheitsgeschichte aber bei klarem verstand.

    jene, die mit exit gehen konnte, machte das im kreise der familie.
    und meine freundin sagte, dass sie wahnsinnig froh ist dass sie sie begleiten konnte - obwohl der schritt unglaublich schwer war.

    und der andere fall... das war für die familie wahnsinnig schlimm. diese art des sterbens, heimlich und ohne gewissheit dass es wirklich 'klappt' und die familie, die zurückbleibt, die sich vorwürfe macht, die trauer, dass ein geliebter mensch diesen schritt alleine gehen musste und die angst, dass der tod qualvoll und einsam war...

    ich hartes thema, für einen so sonnigen frühlingstag.
    Manche sprechen einen Augenblick, bevor sie denken. jean de la bruyère

  7. #27
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    Schwieriges Thema. Natürlich möchte ich es aus heutiger Sicht auch einmal selber bestimmen dürfen, zu gehen, wenn ich nicht mehr kann.

    Andererseits erinnert mich das an die letzte Folge von Private Practice, wo Amelia ihrer Freundin (auf deren Bitte natürlich) Sterbehilfe leisten will und anfängt, ein Mittel zu verabreichen, woraufhin die Freundin aber einen Rückzieher macht ... so einfach ist das alles wohl nicht.

  8. #28
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    Zitat Zitat von Der Pendler Beitrag anzeigen
    Erst wenn man selbst in die Situation kommt, entscheiden zu müssen wie ein Mensch sterben soll, wird man die Problematik wirklich erkennen und nachfühlen. Als mein Vater vor 16 Jahren vor seinem Tod Morphium gegen die Schmerzen bekam war er völlig verwirrt und unansprechbar.

    Als meine Mutter letzten Monat starb, wollte weder sie noch ich Morphium einsetzen. Diese Entscheidung wurde vom Arzt als "unmenschlich" abgetan und mit Kopfschütteln quittiert.

    Ich empfinde das "palliative Vorbereiten" als eine Art - Hinrichtung.
    Wie schlimm muß es erst sein selbst Gift zu nehmen.

    Ich sehe natürlich auch die Problematik eines schier nicht endlich scheinenden Krankheitsverlaufes. Mit einem Tier geht man, um ihm weitere Schmerzen zu ersparen, zum Tierarzt und läßt es einschläfern.

    So unverständlich es auch klingt, mir ist es unmöglich dies beim (insbesonders nahestehenden) Menschen in Erwägung zu ziehen .
    Du meinst aber mit deiner Äusserung nicht Palliative Care?
    Palliative Care beinhaltet eben die Care (Sorge) um den ganzen Menschen, ich war schon an verschiedenen Vorträgen, habe im Bekanntenkreis erlebt, mit welcher Umsicht und Vorsicht die Patienten betreut und eben - umsorgt werden, ich finde diese Entwicklung super.

    Und gerade bei der Palliative Care werden die Wünsche des Patienten an erste Stelle gesetzt und auch nicht infrage gestellt.

    Auch wenn es der Wunsch nach möglichst wenig Medikamenten sein sollte.

    http://www.palliative.ch/index.php?id=70


    Vergiss die Liebe nicht!


  9. #29
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    Zitat Zitat von Lexas Beitrag anzeigen
    Was ein Glück für diesen Mann. Leider ist das in Deutschland nicht möglich. Ich hoffe, es wird sich in dieser Richtung bald was ändern!

    Ein für mich schwieriges Thema - ich bin aber ein ausgesprochener Befürworter dieser Art zu sterben.
    ich stimme voll zu

    allerding weiss ich auch nicht, warum man nicht Cannabis etc pp für viele Schmerzfälle oder überhaupt einsetzen kann
    “These are used emotions. Time to trade them in. Memories were meant to fade, Lenny.”
    — Mace, Strange Days


    rosa-hellblau-falle.de

  10. #30
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    Manche sprechen einen Augenblick, bevor sie denken. jean de la bruyère

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