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Thema: Kontakt zur eigenen Mutter abbrechen

  1. #11
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    Zitat Zitat von NuMetalBuechse Beitrag anzeigen
    Ja mein "Schwager" spricht seit 7 Jahren nicht mehr mit meiner Schwiegermutter, weil sie den Vater (berechtigterweise) verlassen hat. Mit ihm kann man über das Thema GAR NICHT sprechen (ist erst 20) und er hat in der Schule angegeben, dass seine Mutter verstorben ist und da hat die Lehrerin zu Hause angrufen- das war vllt krass. Sie leidet schrecklich darunter Er hat sogar vor ihren Augen den selbstgebackenen Geburtstagskuchen aus dem Fenster geworfen- da musste selbst ich weinen
    Das bricht mir schon beim Lesen das Herz

    Tainted, persönlich kenne ich niemanden, der das gemacht hat und ich glaube auch, dass schon extremst viel vorfallen muss, dass man das wirklich durchzieht. Da du dir noch unsicher zu sein scheinst, rate ich auch, den Kontakt mal zu minimieren und zu sehen, wie es dir dabei geht. Mach einen Radikalschnitt nur, wenn es sich wirklich richtig anfühlt oder du keinen Funken Kraft mehr hast - und das merkst du automatisch. Wenn dieser Punkt erreicht ist, dann wirst du einen Kontaktabbruch auch nicht mehr hinterfragen, sondern einfach machen. Insgesamt denke ich aber doch, dass der Schritt enorm und wahnsinnig schmerzvoll ist - denn die Bindung zu den Eltern ist irgendwie doch fast immer viel stärker, als man annehmen oder merken würde.

    Die Beziehung zu meiner Mutter war in frühen Jahren bis so ins frühe Erwachsenenalter auch sehr schwierig, wir haben extrem viel und sehr schlimm gestritten. Ich habe mich auch früh abgenabelt und bin weggezogen und es gab danach Phasen von ein paar Monaten, in denen wir wenig Kontakt hatten, nicht gar keinen, aber wenig. Nach wie vor könnte ich wahrscheinlich nicht länger als ein paar Tage mit ihr allein sein, ohne dass es knallen würde. Doch mit der Zeit und fortschreitendem Alter sieht man alles, was irgendwann passiert ist, mit etwas anderen Augen und ich weiss bis heute, dass es mir das Herz brechen würde, wenn meine Mutter nicht mehr in meinem Leben wäre.
    Geändert von Dawn13 (11.05.12 um 21:56:03 Uhr)

  2. #12
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    Zugegeben, der Thread-Titel hat mich schon recht schockiert - aufgrund meiner persönlichen Lebensgeschichte.

    Bei mir ist es gerade umgekehrt, denn ich habe keinen Menschen mehr aus meiner Familie - habe zwar eine eigene gegründet, doch das ist bei weitem nicht dasselbe.
    Meine Eltern fehlen mir jeden Tag und besonders seit nun im Februar meine Omi verstorben ist, vergeht keine Tag wo ich nicht mehrmals an meine Lieben denken muß und deshalb todtraurig bin.
    Sicher ist dies eine ganz andere Lebensgeschichte, wenn man mit knapp 14 Jahren den Papa und mit 21 Jahren die Mama verliert - aber ich kann Euch nur gerade deshalb den Rat geben Eure Eltern so zu nehmen wie sie sind und versucht das Beste draus zu machen!

    Ich weiß ja nicht was genau die Beweggründe für einen Kontaktabbruch sind, aber ich würde lieber den Kontakt beschränken - es sei denn es handelt sich um tiefgründige Dinge wie Mißbrauch etc. - Dinge die einem einfach nicht mehr wieder gut gemacht werden können und das Verhältnis total zerrüttet haben!
    Es kommt sicher auch immer auf das Verhältnis untereinander an, aber es gibt doch auf der Welt keine engere Verbindung als die an seine eigenen Eltern und ich finde, das man dies auch nicht vergessen sollte.
    Irgendwann ist alles mal zu Ende und da würde ich lieber zu Lebzeiten einen eingeschränkten, aber aufrichtigen Kontakt pflegen wollen - als darüber nachzudenken ihn gänzlich abzubrechen. Das bricht doch jeder (normalen und guten) Mutter das Herz und ich bin tief davon überzeugt, das man sowas auch nicht wieder gutmachen kann als Kind.

  3. #13
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    Eine Freundin von mir bekommt wahrscheinlich gerade ihr Kind (weil sie sich seit einer Nachricht von mir heute Nachmittag nicht gemeldet hat) und wenn ich das hier so lese, dann bin ich sehr traurig darüber, wie sehr sich das Eltern-Kind-Verhältnis im Laufe des Lebens doch ändern kann.

    tainted, glaubst du, dass deine Mutter - unabhängig davon, was sie getan hat oder wie sie sich verhält - dich aus tiefstem Herzen liebt? Sicher gibt es Dinge, die nicht vergessen werden können oder die auch nicht verzeihbar sind. Aber man kann sie auch nicht ungeschehen machen und um auch den eigenen Frieden zu finden, muss man sie manchmal ruhen lassen.
    Sieg der Liebe!

  4. #14
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    Hallo,

    viele hier haben ja mitbekommen dass es um mich und meine Mutter nicht gut bestellt ist, weswegen ich auch vor über 4 Jahren ausgezogen bin. Nach der Geburt meiner tochter haben wir uns ein bisschen angenähert was aber nicht von Dauer war. In der Zwischenzeit ist ganz viel vorgefallen und im Moment haben wir gar keinen Kontakt. Ob ich es schaffe, wieder mit ihr zu reden weiss ich nicht. Im Moment gehts mir mit dieser Entscheidung relativ gut. Mal sehen wie sich das noch entwickelt aber im Moment bin ich der Meinung, die Auszeit brauche ich. Ich hab mir immer eine liebevolle verständnisvolle Mutter gewünscht.

    LG Whiteline

  5. #15
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    Hallo Tainted,

    ich habe seit September 2010 keinen Kontakt mehr zu meiner ganzen Familie, Vater, Mutter, Bruder und Schwägerin. Es sind zu viele schlimme Dinge passiert. Seitdem geht es mir stetig immer besser, bereut habe ich es noch keine Sekunde. Sie fehlen mir nicht, das heißt, mir fehlen schon "richtige", normale Eltern, weil ich ja jetzt auch niemanden mehr habe, aber die nicht.
    Kann mir im Moment auch beim besten Willen nicht vorstellen, den Kontakt wieder aufzunehmen, wüsste nicht, wieso?! Nur, weil es biologisch meine Eltern sind? Nö. Sie scheinen auch froh darüber zu sein, dass sie mich los sind, war ich doch immer nur "ein Stück Scheiße" und sollte "morgen hoffentlich vom Bus überfahren werden!"... (und Schlimmeres)

  6. #16
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    Oh Mann, oh Mann Mädels, heftige Geschichten, die das Leben geschrieben hat, ich wünschte ich könnte sie für euch ungeschehen machen
    Auch ich hab auf Grund der Vergangenheit, Kämpfe mit mir ausgefochten und ausgestanden und hab auch eine Zeitlang den Kontakt spürbar reduziert, um mit ein paar Dingen klar zu kommen, aber ich wusste immer, dass sie mich lieben und umgekehrt auch.
    Sie sind jetzt 79 und 74 und ich bin froh, dass ich sie noch bei mir haben kann und die Möglichkeit hatte alles zu verstehen, was damals war und vom Kopf her zu bereinigen. Das war ganz wichtig für mich, Kontaktabbruch wäre fatal gewesen.
    Es nimmt der Augenblick, was Jahre gaben.
    (nach Johann Wolfgang von Goethe)

  7. #17
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    Hmm, was früher (in der Kindheit z.B.) war, ist eine Sache, wie die Situation in der Gegenwart ist eine andere.

    Kindheitserlebnisse kann man als Erwachsene doch oft relativieren, man kann sich in seine Eltern hineinversetzten, wie die Situation damals für sie war, weshalb sie so gehandelt haben, dass man als Kind unglücklich war oder sich verlassen gefühlt hat.
    Viele Eltern wissen selbst sehr genau, wo und in welchen Situationen sie vielleicht versagt haben und versuchen das später (vielleicht erst bei den Enkeln) wieder gut zu machen.
    Also wegen nicht verarbeiteter Kindheitserlebnisse würde ich den Kontakt nicht abbrechen (Missbrauchsfälle und Misshandlungen jetzt mal ausdrücklich ausgeschlossen!) sondern würde versuchen, Frieden zu schliessen mit der Vergangenheit und die Ereignisse damals mit erwachsenen Augen zu sehen.

    Wenn es aber im Erwachsenealter unüberbrückbare Differenzen gibt ja, dann kann es aus purem Selbstschutz wirklich nötig sein, den Kontakt abzubrechen, vielleicht nur für begrenzte Zeit, vielleicht auch für immer.

    Mein Mann hatte während zwei Jahren keinen Kontakt zu seiner Mutter (Vater ist schon früh gestorben), als wir frisch verheiratet waren.
    Es hatte mit mir zu tun, resp. damit, wie sie über mich gesprochen hat, wie sie mich behandelt hat und was sie mir unterstellt hat.
    Er hat sie gewarnt, sie konnte es nicht lassen, da hat er die Konsequenzen gezogen.
    Er hat ihr aber die Möglichkeit gelassen, wieder mit ihm Kontakt aufzunehmen, wenn sie bereit sei, ihr Verhalten zu ändern.
    Der Ball lag also bei ihr.

    Es dauerte zwei Jahre.

    Ganz ehrlich, ich kann bis heute nicht verstehen, wie eine Mutter derart stur das Glück ihres einzigen Kindes boykottieren kann.

    Nicht immer kann man der Mutter alles durchgehen lassen, alles verzeihen und vergessen, manchmal muss man sich eben schützen, wenn es nicht anders geht.


    Vergiss die Liebe nicht!


  8. #18
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    Zitat Zitat von Schnurpsel Beitrag anzeigen
    Ja und nein. Komplett abgebrochen nicht, aber auf ein Minimum reduziert.
    Dito.
    Beschränkt sich auf einige wenige Telefonate im Jahr. Und mir geht es damit sehr gut.

  9. #19
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    Zitat Zitat von Schnurpsel Beitrag anzeigen
    Ja und nein. Komplett abgebrochen nicht, aber auf ein Minimum reduziert.
    Ich auch, obwohl es mir schwerfällt. Aber sie ist eine alte Frau und mittlerweile auf meine Hilfe angwiesen. Was sie mir als Kind angetan hat, kann ich nicht mehr ändern, auch nicht, durch Kontaktabbruch. Was sie mir heute noch antut... nun...... ich bin dazu übergegangen, mit mir vertrauten Personen über die Verletzungen, die sie mir heute noch zufügt, zu sprechen und ich spüre, dass mir das guttut.

  10. #20
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    Zitat Zitat von Tommasina Beitrag anzeigen

    Nicht immer kann man der Mutter alles durchgehen lassen, alles verzeihen und vergessen, manchmal muss man sich eben schützen, wenn es nicht anders geht.
    Das muss ich leider so unterschreiben. Habe den Kontakt vor 15 Jahren abgebrochen. Anfangs gab's noch ein paar Telefonate, nach denen ich dann regelmäßig total aufgewühlt war. Irgendwann bin ich dann auch nicht mehr an's Telefon. Meine Mutter hat nach mir auch noch meine Schwägerin "vergrault".

    Sie schreibt mir 2 Karten im Jahr, eine zum Geburtstag und eine zu Weihnachten. Jede 3. oder 4. mache ich auf, nur um zu sehen, ob vielleicht doch mal irgendwas drin steht, das darauf schließen läßt, dass sie nachdenkt. Aber es ist immer derselbe Text "Alles Gute zum Geburtstag" bzw. "Frohe Weihnachten" und dann noch "Jetzt melde du dich auch mal!"....

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