Wenn Gäste sich wohlfühlen, jaaaha, da kann ich mitreden.
Eine Bekannte von mir, die damals wirklich viel Probleme zu bewältigen hatte, kündigte mir eines mittwochs per Telefon an, sie würden am Freitag an den Bodensee reisen und nach einer Übernachtung Ausschau halten.
Ich wusste um ihre momentane schlechte Situation und ich traute mich schlicht nicht, ihr Hotels zu nennen. Ich druckste rum, wir hätten nur ein kleines Bügelzimmer, in dem zwar ein Schlafsofa stünde...
Uiii, wie sie sich freute! Donnerstag habe ich dann Urlaub genommen, um alles picobello und so angenehm wie möglich zu gestalten. Wäsche, Bügelbrett, alles raus, wandelbare Schränke rein, geputzt usw...
Freitags kamen die beiden und wir freuten uns.
Wir freuten uns auch am Samstag über das volle Sightseeingprogramm, die Mainau mal wieder zu besuchen...
Ich muss dazu sagen, dass es eine Freundin von mir war, die mein Mann vorher nur einmal kennengelernt hat.
Samstag Abend raunte er mir leise ins Ohr "Ich dachte die wollten heute wieder abfahren?" und hat sich frühzeitig ins Bett verabschiedet.
Na ja, man kann sich so was ja nicht aussuchen!
Sonntag morgen - und immer noch keine Zeichen des Abschiedes.
Wir haben mit allem drum und dran gefrühstückt, aber ihr war der Sekt zu warm, Parmaschinken mochte sie nicht und überhaupt... wie sieht denn das Sonntagprogramm aus?!
Bitte nicht falsch verstehen, ich bin sehr gerne Gastgeber und ich liebe es, Menschen bei uns zuhause zu haben und zu verwöhnen.
Aber wenn sich jemand so wohl fühlt, dass er gar nicht mehr gehen mag, lach.
Bei diesen netten Bekannten standen wir auch einmal kurzfristig vor der Tür und sie haben uns damals ein nettes Hotel empfohlen.
Auf die Idee, dass wir uns bei ihnen einquartieren, wäre ich gar nicht gekommen. Dafür waren wir nicht eng genug und mir ist ein Hotel, in dem ich so wie ich bin aufs Klo schlürfen kann, allemal lieber.
Edit:
Ich erkenne mich auch im Hotel im Spiegel wieder, doch mir ist dieser Freiraum in meinem Urlaub/Freizeit selbst wichtig. Und ich mag auch deshalb niemandem Umstellungen zumuten. Wenn es auch herzlich gemeint ist.