Genaus so sehe ich es auch.
In dem Artikel heißt es:
Aber er könnte endlich die Größe aufbringen, sich zu dem Desaster zu äußern, das seinen Namen trägt. Und er könnte sich zumindest bei denen entschuldigen, die jetzt ausbaden müssen, was er angerichtet hat.
Wie ich solche Formulierungen liebe.
Ein Desaster, das seinen Namen trägt? Schlecker vs. Napoleon?
Was hat denn der Herr Schlecker angerichtet?
Er hat eine falsche Richtung der Firmenpolitik betrieben, aber vermutlich nicht in der Absicht, sich und seine Kette in den Ruin zu treiben.
Herr Schlecker hat an sein Erfolgsrezept über Jahrzehnte geglaubt, er war ein Pionier der Drogerieketten und der Umsatz gab seinem Konzept recht.
Keiner weiß, was da wirklich schief gelaufen ist. Vielleicht hat sich die Familie Schlecker zu sehr und zu lange mit anderen Dingen beschäftigt, wie Nachfolgeregelungen, Neuorientierung usw..
Eine Firma geht bankrott, wie zig andere die letzten Jahre auch. Um Entschuldigung bei den Mitarbeitern zu bitten, Verantwortung offen zu zeigen, wäre sicher eine Geste des Mitgefühls, aber glauben würde ihm vermutlich keiner wirklich.
Auf dieses Blabla als Akt der Höflichkeit kann ich verzichten. Meist hört man da nur aufgeblasenes Gefasel wie Marktdefizite, marktwirtschaftliche Desorientierung, unzureichendes Management, Investitionsrisiko, strukturelle Veränderungen, ungenügende Transparenz etc.
Schlecker hat es schlicht versäumt rechtzeitig zu sanieren.
Bleibt zu hoffen, dass die MitarbeiterInnen zügig einen Job finden.