huhuu ihr,

ich habe jetzt lange überlegt, ob ich darüber hier schreiben soll - ist eigentlich kein beautythema, aber vielleicht sollte es genau deshalb hier rein...

einige mögen sich noch erinnern, ich habe mir vor etwa drei jahren ein neues auto gekauft, nachdem ich auch vorher hier ein bisschen nach euren erfahrungen gefragt hatte - schlussendlich ist es ein bmw 118i geworden, baujahr 2006, gekauft 2009 (?) mit 23.000 km und einer superduper-bmw-garantie, auch über verschleißteile für die nächsten 15.000km.

letztes jahr im herbst leuchteten auf einmal von nichts auf gleich verschiedene warnleuchten auf - dsc, abs und handbremsensymbol. daraufhin habe ich im internet recherchiert und das auto mit fiesen vorahnungen zu bmw gebracht, weil man nur dort den fehler auslesen konnte. "diagnose": hydroaggregat kaputt, kostenvoranschlag: deutlich über 2000 euro.

nun war das auto noch fahrbar, dachte ich zumindest und wurde mir auch von bmw bestätigt (sie haben halt keine blablabla fährt sich wie ein altes auto ohne elektronikschnickschnack) - bis der erste schnee kam, in den ich kam (an obigem werkstatt-tag). das auto hatte dank des fehlers keinerlei traktionskontrolle mehr, sprich: bei einer flocke schnee und leichtem antippen des gaspedals war die karre komplett unkontrollierbar, drehte sich mehrfach um die eigene achse.

bmw hat jeglichen kulanzantrag abgelehnt - auch einen persönlich von mir verfassten, mit einem unpersönlichen standardanschreiben (genau das, was man von einem "premiumhersteller erwartet ). in foren liest man, dass kulanz meist nur bis 5 jahre alter des autos geht - mein auto hatte noch keine 50.000km drauf, war aber leider bereits 5 jahre und zwei monate alt *herzlichendank*

ich hatte zu dieser zeit bereits fleißig im internet recherchiert und mir war aufgefallen, dass sich fälle mit exakt jener problematik wie meiner häuften: immer war die rede von einem kaputten hydroaggregat, die "symptome" immer die gleichen - dsc-leuchte, esp-leuchte und/oder handbremse. und es war immer die rede von einem bestimmten fabrikat des hydroaggregats bzw. von einem bestimmten modell eines herstellers.

nach einer erweiterten recherche bin ich dann auf diesen artikel im englischen guardian gestoßen.
der autoexperte warnt eindringlich vor zwei hydroaggregatmodellen, Teves MK 60 und MK 70, hier in deutschland auch ATE MK 60 und MK 70.

der tenor des artikels ist der, dass dieses teil IMMER kaputt geht, früher oder später, und man deshalb entweder keine gebrauchtwagen kaufen soll, in die es eingebaut wurde oder dann gleich 1500 pfund vom preis abziehen soll, wenn das teil nachweislich verbaut wurde (was man im falle eine erwägten kaufs von einem experten überprüfen lassen soll).

der hammer ist: das teil wurde zwischen 2003 und 2008 bei diversen herstellern in diversen fahrzeugen verbaut. betroffen sind wohl unter anderem außer bmw noch ford, volvo, skoda, vw, opel, audi, mazda, peugeot, suzuki, honda, nissan, citroen, renault, gm, daihatsu und seat. die eventuell betroffenen modelle sind unter anderem: 1er und 3er bmw, ford focus und c max, opel astra, vw golf mkv (plus) und touran, suzuki vitara, seat leon & toledo & altea, mazda 3, audi a3, skoda octavia, volvo s40 und v50 und weitere.

so - ich denke, dass es auch hier einige gibt, die jene modelle fahren, die auch in diesem zeitraum gebaut wurden. bei denen eventuell dieses problem auftreten könnte. deshalb wollte ich euch einen tipp geben, weil ich einen weg für mich gefunden habe, die ganze geschichte wesentlich billiger zu regeln.

kulanz würde ich in jedem falle versuchen, falls dieser fehler auftritt - er ist nämlich eigentlich bei den herstellern sehr wohl bekannt. in einigen autoforen konnte ich lesen, dass einige wenige hersteller (waren es vw und ford?) kulanzregelungen für die kunden angeboten haben. versuchen sollte man es.
[nebenbei bemerkt: der fehler war auch bei bmw bekannt, als ich mein fahrzeug kaufte - ist für mich rückblickend mieser betrug, mir ein fahrzeug zu verkaufen, dass ein defizitäres sicherheitsrelevantes nicht-verschleißteil eingebaut hat und dann später jegliche schuld von sich zu weisen. für mich eigentlich auch kein kulanzfall, sondern bringschuld von bmw - sahen die anders. war wohl der letzte bayer hier im hause...]

und dann geisterte durch die foren eine kfz-meisterwerkstatt, die schon seit jahrzehnten besteht und sich dezidiert auf elektronikreparaturen spezialisiert hat. exzellenter ruf in den foren, diverse empfehlungen auf zig internetplattformen. dort habe ich mir dann einen termin gemacht. mit ein- und ausbau (einige stunden) hat mich die reparatur an die 700 euro gekostet - ein bruchteil dessen, was bmw dafür aufgerufen hat. ganz abgesehen davon, dass die reparatur mit besseren teile durchgeführt wird und das teil eine längere garantie hat.

die ganzen hersteller machen es sich wohl einfach - es wird der fehler ausgelesen, das hydroaggregat entfernt und entsorgt. dabei sind es oft nur kleine leitungsprobleme, ein kleiner defekt am ganzen riesenteil, den man ohne probleme reparieren kann. macht aber keiner der großen hersteller.

ich in jedem fall kann die werkstatt sehr empfehlen, der 1er schnurrt seitdem wieder und die kack-warnleuchten sind aus. und ich habe satt geld gespart.

falls also auch mal einer von euch in die situation kommt (ich hoffe nicht) - habe ich euch hiermit vielleicht ein bisschen recherchearbeit gespart. meine freundin traf es, wie wir rückblickend festgestellt haben, wohl zwei monate vor mir - sie hat 2800 euro gelöhnt und ist fast ohnmächtig vom stuhl gefallen, als ich ihr "meine geschichte" erzählte...

die werkstatt ist rh electronics in mammendorf bei münchen - siehe hier.

liebe grüße,

susi.