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Thema: Eure schönsten Liebesgedichte?

  1. #1
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    Standard Eure schönsten Liebesgedichte?

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    Welche mögt ihr? Und warum? Ich kannte früher so viele und sie fallen mir alle nicht mehr ein....

  2. #2
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    Da muss ich nicht lange überlegen: A Red, Red Rose von Robert Burns (hab's in der Schule gelernt und kann es noch immer auswendig)

    My Luve's like a red, red rose
    That's newly sprung in June;
    My Luve's like the melody
    That's sweetly played in tune.

    As fair art thou, my bonnie lass,
    So deep in luve am I;
    And I will luve thee still, my dear,
    Till a' the seas gang dry:

    Till a' the seas gang dry, my dear,
    And the rocks melt wi' the sun;
    I will luve thee still, my dear,
    While the sands o' life shall run.

    And fare thee weel, my only Luve,
    And fare thee weel awhile!
    And I will come again, my Luve,
    Tho' it ware ten thousand mile.
    Sieg der Liebe!

  3. #3
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    Dieses Gedicht mag ich, weil es traurig ist, aber so echt und ungekünstelt und weil ich viele Gedichte von Mascha Kaleko mag.

    Blatt im Wind (Mascha Kaleko)

    Lass mich das Pochen deines Herzens spüren,
    dass ich nicht höre, wie das meine schlägt.
    Tu vor mir auf all die geheimen Türen,
    da sich ein Riegel vor die meinen legt.

    Ich kann es, Liebster, nicht im Wort bekennen
    und meine Tränen bleiben ungeweint,
    Die Macht, die uns von Anbeginn vereint,
    wird uns am letzten aller Tage trennen.

    All meinen Schmerz ertränke ich in Küssen.
    All mein Geheimnis trag ich wie ein Kind.
    Ich bin ein Blatt, zu früh vom Baum gerissen.

    Ob alle Liebenden so einsam sind?


    Dieses Gedicht zeigt für mich gewachsene, vertraute, auch fürsorgliche Liebe:

    Füreinander zu singen (Ulla Hahn)

    Sein Händedruck sagt ihrer Hand
    Jetzt bin ich da. Nur müde.
    Lass mich ganz bei dir sein
    als wäre ich allein

    Ihr Mund sagt seinem Nacken
    Ja. Ich weiss was war und ist
    Ich bin auch dann bei dir
    wenn du alleine bist.
    Geändert von Tommasina (18.06.12 um 18:09:45 Uhr)


    Vergiss die Liebe nicht!


  4. #4
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    Schöner Thread.

    Eines meiner Lieblingsgedichte ist von Erich Fried

    Wollen

    Bei dir sein wollen
    Mitten aus dem was man tut
    weg sein wollen
    bei dir verschwunden sein

    Nichts als bei dir
    näher als Hand an Hand
    enger als Mund an Mund
    bei dir sein wollen

    In dir zärtlich zu dir sein
    dich küssen von außen
    und dich streicheln von innen
    so und so und auch anders

    Und dich einatmen wollen
    immer nur einatmen wollen
    tiefer tiefer
    und ohne Ausatmen trinken

    Aber zwischendurch Abstand suchen
    um dich sehen zu können
    aus ein zwei Handbreit Entfernung
    und dann dich weiterküssen

    Oder dieses hier:


    Sonnets from The Portuguese - XLIII
    How do I love thee? Let me count the ways.
    I love thee to the depth and breadth and height
    My soul can reach, when feeling out of sight
    For the ends of Being and ideal Grace.

    I love thee to the level of everyday's
    Most quiet need, by sun and candle-light.
    I love thee freely, as men strive for Right;
    I love thee purely, as they turn from Praise.

    I love thee with a passion put to use
    In my old griefs, and with my childhood's faith.
    I love thee with a love I seemed to lose

    With my lost saints, --- I love thee with the breath,
    Smiles, tears, of all my life! --- and, if God choose,
    I shall but love thee better after death.
    Elizabeth Barret-Browning, 1850
    Alles, was zu besitzen sich lohnt, lohnt auch, daß man darauf wartet. Marylin Monrone
    Die Kunst eines erfüllten Lebens ist die Kunst des Lassens: zulassen - weglassen - loslassen.

    Was wir spüren, hinterlässt Spuren.

  5. #5
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    Von Erich Fried hab ich auch ein Lieblingsgedicht

    Gedankenfreiheit
    von Erich Fried

    Wenn ich an deinen Mund denke
    wie du mir etwas erzählst
    dann denke ich
    an deine Worte
    and an deine Gedanken
    und an den Ausdruck
    deiner Augen
    beim Sprechen

    Aber wenn ich an deinen Mund denke
    wie er an meinem Mund liegt
    dann denke ich
    an deinen Mund
    und an deinen Mund
    und an deinen Mund
    und an deinen Schoss
    und an deine Augen


    Vergiss die Liebe nicht!


  6. #6
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    ich mag den ollen brecht sehr gern

    Als ich nachher von dir ging
    An dem großen Heute
    Sah ich, als ich sehn anfing
    Lauter lustige Leute.

    Und seit jener Abendstund
    Weißt schon, die ich meine
    Hab ich einen schönern Mund
    Und geschicktere Beine.

    Grüner ist, seit ich so fühl
    Baum und Strauch und Wiese
    Und das Wasser schöner kühl
    Wenn ich's auf mich gieße.
    ---

    ERINNERUNG AN DIE MARIE A.
    1
    An jenem Tag im blauen Mond September
    Still unter einem jungen Pflaumenbaum
    Da hielt ich sie, die stille bleiche Liebe
    In meinem Arm wie einen holden Traum.
    Und über uns im schönen Sommerhimmel
    War eine Wolke, die ich lange sah
    Sie war sehr weiß und ungeheuer oben
    Und als ich aufsah, war sie nimmer da.
    2
    Seit jenem Tag sind viele, viele Monde
    Geschwommen still hinunter und vorbei.
    Die Pflaumenbäume sind wohl abgehauen
    Und fragst du mich, was mit der Liebe sei?
    So sag ich dir: Ich kann mich nicht erinnern
    Und doch, gewiß, ich weiß schon, was du meinst.
    Doch ihr Gesicht, das weiß ich wirklich nimmer
    Ich weiß nur mehr: ich küßte es dereinst.
    3
    Und auch den Kuß, ich hätt ihn längst vergessen
    nicht die Wolke dagewesen wär
    Die weiß ich noch und werd ich immer wissen
    Sie war sehr weiß und kam von oben her.
    Die Pflaumenbäume blühn vielleicht noch immer
    Und jene Frau hat jetzt vielleicht das siebte Kind
    Doch jene Wolke blühte nur Minuten
    Und als ich aufsah, schwand sie schon im Wind

    -----

  7. #7
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    "Der Einsame" von Heinz Erhardt:

    Einsam irr ich durch die Gassen,
    durch den Regen, durch die Nacht.
    Warum hast Du mich verlassen,
    warum hast Du das gemacht?

    Nichts bleibt mir, als mich zu grämen!
    Gestern sprang ich in den Bach,
    um das Leben mir zu nehmen;
    doch der Bach war viel zu flach.

    Einsam irr ich durch den Regen,
    und ganz feucht ist mein Gesicht
    nicht allein des Regens wegen,
    nein, davon alleine nicht.

    Wo bleibt der Tod in schwarzem Kleide?
    Wo bleibt der Tod und tötet mich?
    Oder besser noch: uns beide?
    Oder besser: erst mal Dich?

  8. #8
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    Ulla Hahn, Nie mehr


    Das hab ich nie mehr gewollt
    um das Telefon streichen am Fenster stehn
    keinen Schritt aus dem Haus gehn Gespenster sehn
    Das hab ich nie mehr gewollt

    Das hab ich nie mehr gewollt
    Briefe die triefen schreiben zerreißen
    mich linksseitig quälen bis zu den Nägeln
    Das hab ich nie mehr gewollt

    Das hab ich nie mehr gewollt
    Soll dich der Teufel holen.
    Herbringen. Schnell.
    Mehr hab ich das nie gewollt.
    Liebe Grüße

    gintonic

  9. #9
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    Ich liebe dich, weil ich dich lieben muß;
    Ich liebe dich, weil ich nichts anders kann;
    Ich liebe dich nach einem Himmelschluß;
    Ich liebe dich durch einen Zauberbann.

    Dich lieb' ich, wie die Rose ihren Strauch;
    Dich lieb' ich, wie die Sonne ihren Schein;
    Dich lieb' ich, weil du bist mein Lebenshauch;
    Dich lieb' ich, weil dich lieben ist mein Sein.

    Friedrich Rückert

    Die deutschen sind doch immer noch die schönsten Liebesgedichte...Ich weiß nicht, warum es grade dieses ist, aber es sagt soviel aus mit so wenigen Worten.
    Geändert von jennylein (20.06.12 um 16:53:28 Uhr)

  10. #10
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    Von Eva Strittmatter, und eher etwas melancholisch:

    Liebe

    Wie fruchtbar auch die Flamme war,
    in der man einst zusammen brannte,
    am Ende bleibt ein wenig Glut.
    Auch uns geschieht das Altbekannte.

    Dass es nicht Asche ist, die letzte Spur von Feuer,
    zeigt unser Tagwerk. Und wie teuer
    die kleine Wärme ist, hab ich erfahren
    in diesem schlimmsten Jahr
    von allen meinen Jahren.
    Wenn wieder so ein Winter wird
    und auf mich so ein Schnee fällt,
    rettet nur diese Wärme mich
    vom Tod. Ws hält
    mich sonst? Von unserer Liebe bleibt: dass
    wir uns hatten. Kein Gras
    wird auf uns sein, kein Stein,
    solange diese Glut glimmt.
    Solange Glut ist,
    kann auch Feuer sein.
    Frieden schafft Reichtum. Reichtum schafft Übermut. Übermut bringt Krieg. Krieg bringt Armut. Armut macht Demut. Demut macht Frieden. - J. G. v. Kaysersberg

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