Naja, wenn man optisch schon etwas aus der Reihe fällt, warum nicht den Teil der Herkunft herausstellen, der dafür verantwortlich ist? Und ein bisschen die Exotik pflegen. Suchen wir nicht alle auch ein bisschen das Individuelle, das uns von den anderen unterscheidet?

Es liegt natürlich auch am Elternhaus, was da vorgelebt wird. Die Italienier, die ich kannte, waren alle so stolz darauf Italiener zu sein, und strichen immer die Vorzüge ihrer Nationalidentität heraus. Ja, es ist natürlich immer leicht, mit dem Finger auf das zu zeigen, was man nicht so toll findet, die Mode, die Küche, die Lebensart etc. pp. und zu sagen, da sind wir Euch aber überlegen.

Und es ist auch eine Generationenfrage. Die erste Generation Gastarbeiter hier ging davon aus, hier ordentlich Geld zu verdienen und dann wieder ins Heimatland zu entschwinden. Da war es natürlich wichtig, den Kindern eine entsprechende Verbundenheit zum Herkunftsland vorzuleben und einzuimpfen, die vielleicht vorher selbst gar nicht so erlebt wurde, und die heute, wo man sich hier inzwischen dauerhaft niedergelassen hat, wiederum gar nicht hinterfragt.