Die Wahrheit über Bio-Fleisch

[Beautybuendel]

*Rauskram*

Am Sonntag gab es beim Precht die Frage "Darf man Tiere essen" und diskutiert wurde mit dem Philosophen Robert Spaemann. Man kann ja von ihm halten was man will, allerdings fand ich die Diskussion sehr gut und einiges hat mir aus dem Herzen gesprochen. Ich poste hier nur einige Zitate (und vielleicht hat ja auch jemand Zeit und Lust, die ganze Sendung zu schauen) - bevor mir die Ansichten wieder unterstellt werden

"Wir könnten vielleicht eine Pflicht formulieren, ein Mensch soll bereit sein, die Folgen seiner Handlungen mit seinen eigenen Augen zu sehen"

"Auf der einen Seite sind wir heute enorm sensibilisiert, auf der anderen Seite ist das, was unter der Decke stattfindet, also das Treiben in unseren Schlachthäusern, eine Grausamkeit, ein industrieller Tiertod unvorstellbares Ausmaßes"

"Derjenige, dem ein Leid zugefügt wird, der müsste zustimmen können. Aber Tiere können dem nie zustimmen, weil Tiere das Argument nicht verstehen, warum dieses Leiden notwendig ist. Menschen können das. Darum darf man auch meiner Meinung nach mit Menschen Experimente machen, die man mit Tieren nicht machen darf, weil Menschen zustimmen können."

Quelle:

http://precht.zdf.de/ZDF/zdfportal/w...19/Precht.html

Dort ist auch das Video zu sehen.

Interessant fand ich eine Anmerkung von Precht, der beschrieb, wie barbarisch man im Mittelalter mit Tieren umgegangen ist (man hat einen Sack voller kleiner Füchse genommen und hat diesen Sack immer wieder mit immensem Druck auf den Boden geschleudert bis jeder einzelne Knochen der Tiere gebrochen war
In seinen Augen ist jedoch der Umgang mit Tieren, wie er derzeit in Schlachthöfen und in Massentierhaltung völlig alltäglich und normal ist, eher noch barbarischer als vor zighunderten Jahren. Trotz allen vermeintlichen Fortschritts...

[Puckprinzessin]

Dem kann ich nur zustimmen. Vor allem hat man "früher" Tiere geschlachtet, um am Leben zu bleiben. Man hat mit den Tieren gelebt und sie noch geschätzt und musste selbst schlachten im Zweifel. Damals gab es keine Technik zur Schlachtung und auch keine Massentierhaltung. Was geschlachtet wurde, wurde gegessen. Und nicht eingelagert und tonnenweise weggeworfen, wenn es keiner kauft.

[Layla]

Dem kann ich nur zustimmen. Vor allem hat man "früher" Tiere geschlachtet, um am Leben zu bleiben. Man hat mit den Tieren gelebt und sie noch geschätzt und musste selbst schlachten im Zweifel. Damals gab es keine Technik zur Schlachtung und auch keine Massentierhaltung. Was geschlachtet wurde, wurde gegessen. Und nicht eingelagert und tonnenweise weggeworfen, wenn es keiner kauft.

Das stimmt. Das ist das Ergebnis der Überfluss-Gesellschaft.
Aber es will eben auch niemand mehr auf sein "täglich Fleisch/Wurst/etcpp." verzichten. Ist doch alles so billig zu haben.

[Puckprinzessin]

Ich wär ja dafür, dass Fleisch teurer wird. Wenn ich sehe, dass es Wurst in der Packung für 40 Cent oder so gibt, wird mir übel.

[Beautybuendel]

Naja, jetzt mal abseits des üblichen Diskussionsverlaufes (hatten wir ja alles schon zigfach), ich fand den Hinweis auf Barberei nicht uninteressant und durchaus diskussionswürdig. Ich schließe mich da übrigens selbst nicht aus (sollte wieder der Vorwurf kommen, ich hielte mich für was besseres, weil ich kein Tier esse), denn leider schaffe ich es ja immer noch nicht, komplett vegan zu leben, entsprechend unterstütze ich Milch- und Eiwirtschaft, die in keiner Weise der Fleischwirtschaft an Brutalität und Barberei nachsteht.
Es wurde auch noch einmal darauf hingewiesen, dass man verdrängt, sofern man "normaler" Mensch sei und Fleisch esse. Kam übrigens auch vom Fleischesser, dieser Hinweis.

[Layla]

Ich verstehe es jetzt nicht ganz ... wegen der Barbarei.
Gerade wegen dem Fortschritt ist es doch barbarisch?! Würde man immer noch so schlachten müssen wie früher, kämen doch die Massen an Fleisch gar nicht zusammen? Vielleicht sehe ich das falsch. Ich weiß es nicht.

Und ich finde diese Anfeindungen immer sehr traurig. Jeder noch so kleine Schritt hilft doch. Es muss doch nicht immer "ganz oder gar nicht" sein.

Die Verdrängung haben mir Freunde bestätigt. Sie wissen um das Leid, versuchen aber, nicht darüber nachzudenken ... Und dann komme ich ... die es ihnen gerne immer wieder erklärt.

[Beautybuendel]

Na, Precht meinte, dass wir in der sog. 1 Welt uns doch immer für so wahnsinnig fortschrittlich halten und eigentlich sind wir barbarischer als die Menschen im Mittelalter (von denen wir uns ja gemeinhin abheben aufgrund unseres Fortschritts) - auch zu sehen an dem Wortspiel: "Das ist ja wie im schlimmsten Mittelalter", wenn es darum geht, dass andere Völker und Nationen rückständig sind.

[Layla]

Na, Precht meinte, dass wir in der sog. 1 Welt uns doch immer für so wahnsinnig fortschrittlich halten und eigentlich sind wir barbarischer als die Menschen im Mittelalter (von denen wir uns ja gemeinhin abheben aufgrund unseres Fortschritts) - auch zu sehen an dem Wortspiel: "Das ist ja wie im schlimmsten Mittelalter", wenn es darum geht, dass andere Völker und Nationen rückständig sind.

Achso.
Da stimme ich zu. Ich hatte es anfangs falsch verstanden.

[Spatzeline]

Es ist sowieso erschreckend, nicht nur bei Fleisch, was alles an guten!!! Lebensmitteln pro Jahr weggeworfen wird. Ich würde da gerne den Film "Taste the Waste" empfehlen. Wenn man den gesehen hat, wirds einem schlecht. Es verhungern täglich Millionen Menschen aber es werden jedes Jahr 90 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen, nur weil sie nicht irgendwelchen Richtlinien entsprechen. Kartoffeln die nicht oval genug sind, Bananen und Gurken die zu krumm sind, Tomaten, die zu rot waren, und so weiter.
Erst wenn sich auch da was ändert und ein Umdenken statt findet kann sich allgemein was tun.