Praena-Test zur Erkennung des Down-Syndrom - Meinungen

[gesa1974]

Ist ja grad ein ganz heißes, viel diskutiertes Thema...

http://www.fr-online.de/politik/tris...,16552396.html
Grundsätzlich finde ich es zunächst gut, das mit Hilfe dieses Tests wesentlich leichter erkannt werden kann, ob der Embryo am Down-Syndrom leidet oder nicht.
Viele Kritiker laufen aber Sturm dagegen.
Wie steht Ihr dazu?

[Maja]

Ist es dafür nicht längst zu spät? Ich verstehe nicht warum die sich über den Test aufregen, ist doch nichts neues.

Man ist schwanger, also wird einem eine NT-Messung ans Herz gelegt, daraus wiederum ergibt sich ob eine Fruchtwasser Untersuchung und/oder andere Untersuchungen gemacht werden.
Ich bin für diesen Test, einfach weil die meisten Eltern - wenn ein Risiko besteht - wahrscheinlich eine Fruchtwasser Untersuchung machen werden, welche auch wieder ein Risiko für das Kind darstellt. Wir haben uns ja auch mit dem Thema beschäftigt und in meinem Kopf liefen worst case scenarien ab, was wenn die Werte bei der NT-Messung auffällig sind? Wie handelt man? Nimmt man das so hin oder verfolgt man das Thema weiter? Es geht nicht nur um das Thema Abtreibung, das muß jeder für sich entscheiden, sondern was kommt dann? Und wenn man schwanger ist macht man sich nun mal sehr viele Gedanken.

Also warum das Risiko eingehen und nicht einen einfach Bluttest machen?
Manchmal habe ich das Gefühl, die Leute wissen gar nicht das Ärzte nicht einfach just for fun zu Fruchtwasser Untersuchungen raten, sondern das das ganze ein langer Ratenschwanz ist.

Jetzt mit Ethik und Moral zu kommen ist m.M. viel zu spät.

[goldengirl84]

Ich finde es auch gut, weil das Risiko für das ungeborene Kind ja auch möglichst klein gehalten wird und wohl des öfternen Fehler bei der Nackenfaltenmessung auftreten.
Und Eltern können dann doch immer noch entscheiden ob sie ihr Baby bekommen wollen oder nicht?

[Babs]

Ich finde diesen Bluttest auch gut.

Meinetwegen können sie es Rasterfahndung nennen

Ja genau, ich möchte dieses Risiko für meine Kinder ausschließen bzw. wenigstens darum wissen und finde auch nichts Verwerfliches dabei.

Nicht jeder ist in der Lage, ein behindertes Kind aufzuziehen.

Und mit dem Testergebnis kann man sich auch emotional darauf vorbereiten, wenn man sich dann doch für das Kind entscheidet.

Das ist genauso ein bigottes Thema wie die pränatale Untersuchung von Embryonen (vor der Einpflanzung) auf schwerste Behinderungen.

Das ist nicht erlaubt und sowas von verwerflich, aber das die Frauen schwanger werden und dann im Falle des Falles das Baby verlieren bzw abtreiben lassen ist erlaubt und demzufolge auch ok oder wie?

[Franzi W.]

Die Diskussion um den Test ist komplett gaga, da man schon vorher pränatale Diagnostik betreiben konnte und es auch getan hat.

[mcabby]

Und trotz immer weiterer Untersuchungen und Aussiebmöglichkeiten wird es in D. immer weniger Kinder geben... solche Menschen sind eben in unserer Gesellschaft nicht mehr erwünscht, können ja "keine Leistung erbringen" und produzieren nur Kosten...

[apia]

Und trotz immer weiterer Untersuchungen und Aussiebmöglichkeiten wird es in D. immer weniger Kinder geben... solche Menschen sind eben in unserer Gesellschaft nicht mehr erwünscht, können ja "keine Leistung erbringen" und produzieren nur Kosten...

Diese Meinug finde ich weltfremd.
als ob die welt zu einer anderen zeit eine bessere gewesen wäre? früher war die welt für kinder allgemein härter, es gab z.B kinderarbeit, mehr gewalt gegen kinder usw. sicher keine heile welt. da mussten kinder richtig leistung erbringen ob auf dem bauernhof der eltern oder später in bergwerken.

ein behindertes kind bedeutet eine zusatzbelastung für die eltern, das kann ich mir auch nicht schönreden.
manche trauen sich das zu, andere nicht.
ich denke an die eltern und daran, dass sie entscheiden müssen ob sie sich zutrauen ein behindertes kind aufzuziehen oder nicht.

[mcabby]

Frag mal betroffene Eltern, was sie anstrengender finden, das Kind selber oder die Art der Gesellschaft damit umzugehen, die Bedingungen etc.

[hibernating]

Diese Meinug finde ich weltfremd.
als ob die welt zu einer anderen zeit eine bessere gewesen wäre? früher war die welt für kinder allgemein härter, es gab z.B kinderarbeit, mehr gewalt gegen kinder usw. sicher keine heile welt. da mussten kinder richtig leistung erbringen ob auf dem bauernhof der eltern oder später in bergwerken.

ein behindertes kind bedeutet eine zusatzbelastung für die eltern, das kann ich mir auch nicht schönreden.
manche trauen sich das zu, andere nicht.
ich denke an die eltern und daran, dass sie entscheiden müssen ob sie sich zutrauen ein behindertes kind aufzuziehen oder nicht.

Ich finde es gar nicht weltfremd, was Mcabby schreibt. Vielleicht etwas zynisch, aber wo liest man nicht von Stress schon im Kindergarten für einige Kinder, nach der Schule Sport und Musik und Pipapo, und letztendlich kaum Freizeit. Nur damit man sich schon mal auf das spätere Arbeitsleben einstellen kann.
Eltern machen es ja auch vor.

Ich zB habe total naiv vor der Nackenfaltenmessung kein Stück daran gedacht, was gewesen wäre wenn.
So hat man die Möglichkeit, verschiedene Tests zu machen und sich dabei, hoffentlich psychisch stark, dann zu entscheiden, wie man weiter handeln will und kann. Da bin ich Babs' Meinung.

[apia]

den stress kann man aber auch sein lassen, es bringt sowieso nichts, außer eben stress.
ich glaube kaum dass z.B. die mutter von einstein mit ihm jeden tag bei einer anderen aktivität war.
mit meinem kind werde ich sicher nicht so viel zeugs veranstalten, das darf auch mal ruhe haben.
und ich überigens auch.
ich habe die nackenfaltenmessung auch mitgemacht, mir aber vorher schon überlegt was ich mit den ergebnissen anfangen würde und was es für mich bedeuten würde.

sonst hätte ich auf den test eher verzichtet.

ich glaube nur nicht, dass die gesellschaft früher irgendwie besser war.
menschen, die irgendwie anderes waren wurden auf ihrgendwelchen freak shows ausgestellt, bei den nazis vernichtet...