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Thema: Die Geschichte vom Fädchen und dem Wachsklümpchen :D

  1. #1
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    Standard Die Geschichte vom Fädchen und dem Wachsklümpchen :D

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    Ich fand die Geschichte grad so niedlich, hab sie zufällig grade gefunden:

    Es war einmal ein kleiner Baumwollfaden,
    der hatte Angst, dass es nicht ausreicht, so, wie er war: “Für ein Schiffstau bin ich viel zu schwach”,
    sagte er sich, “und für einen Pullover zu kurz.
    An andere anzuknüpfen, habe ich viel zu viele Hemmungen. Für eine Stickerei
    eigne ich mich auch nicht, dazu bin ich zu blass und farblos. Ja, wenn ich
    aus Lurex wäre, dann könnte ich eine Stola verzieren oder ein Kleid.
    Aber so?! Es reicht nicht! Was kann ich schon? Niemand braucht mich. Niemand
    mag mich – und ich mich selbst am wenigsten.”
    So sprach der kleine Baumwollfaden, legte traurige Musik auf und fühlte sich
    ganz niedergeschlagen in seinem Selbstmitleid.
    Da klopfte ein Klümpchen Wachs an seine Tür und sagte: “Lass dich doch nicht
    so hängen, du Baumwollfaden. Ich hab’ da so eine Idee: Wir beide tun uns
    zusammen. Für eine Kerze bist du zwar als Docht zu kurz und ich hab’
    dafür nicht genug Wachs, aber für ein Teelicht reicht es allemal. Es ist
    doch viel besser, ein kleines Licht anzuzünden, als immer nur über die
    Dunkelheit zu jammern!”
    Da war der kleine Baumwollfaden ganz glücklich, tat sich mit dem Klümpchen
    Wachs zusammen und sagte: “Nun hat mein Dasein doch einen Sinn.”
    Und wer weiß, vielleicht gibt es in der Welt noch mehr kurze Baumwollfäden
    und kleine Wachsklümpchen, die sich zusammentun könnten, um der Welt zu
    leuchten?!




    Geändert von Exuser59 (15.07.12 um 20:36:38 Uhr)

  2. #2
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    Süß

    (Nur die Schrift könntest du ein bisschen größer machen)
    __________


  3. #3
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    Zitat Zitat von sunshine lady Beitrag anzeigen
    Süß

    (Nur die Schrift könntest du ein bisschen größer machen)
    Oh, ja. Ich sitze gerade an einem RIESEN Bildschirm, da kam mir die Schrift eben so groß vor.

  4. #4
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    Ich kenne auch ein paar solcher Geschichten, hier eine:

    Die Steinsuppe

    Es war einmal ein alter Mann, der hatte kein Haus zum Schlafen und kein Geld, sich Essen zu kaufen. Er wanderte über die Landstrassen, und wenn er in ein Dorf kam, fragte er die Bewohner, ob sie nicht einen Bissen für ihn übrig hätten und ob er nicht in einer alten Scheune übernachten dürfe.

    Eines Tages hatte sich der alte Mann in einem Wald verlaufen, er irrte drei Tage und drei Nächte durch den Wald, bis er endlich wieder herausfand und in ein Dorf kam. Was war der alte Mann da hungrig und müde!
    Er klopfte am ersten Haus und geriet an eine Frau: "Sie wünschen?"
    "Ich bin drei Tage durch den Wald geirrt. Haben Sie vielleicht einen Bissen für mich übrig und ein Plätzchen zum Schlafen?"
    "Da könnte ja jeder kommen!" schimpfte die Frau und warf die Tür zu.
    Der alte Mann ging weiter und kam zu einem Gemüseladen. Im Laden fragte er den Händler: "Ich bin drei Tage durch den Wald geirrt. Haben Sie vielleicht einen Bissen für mich übrig und ein Plätzchen zum Schlafen?"
    "Klar, kannst du haben," meinte der Händler. "Aber nur gegen Bares."
    Und als der alte Mann nur den Kopf schüttelte, lachte er: "Umsonst ist nur der Tod!" und jagte ihn vor die Tür.
    Der alte Mann ging weiter und kam zu einem Fleischerladen: "Ich bin drei Tage durch den Wald geirrt. Haben Sie vielleicht einen Bissen für mich übrig und ein Plätzchen zum Schlafen?"
    Der Fleischer betrachtete ihn von oben bis unten. "Kannst du auch bezahlen?"
    Und als der alte Mann nur den Kopf schüttelte, fauchte er: "Anständigen Leuten auf der Tasche liegen! Das könnte dir so passen, Schmarotzer!" und jagte ihn vor die Tür.

    "Du musst dir was anderes einfallen lassen," sagte sich der alte Mann. "Die Leute lassen dich glatt verhungern."
    Im Weitergehen fand er neben der Straße einen alten verbeulten Topf. Er nahm den Topf, sammelte Brennholz und schichtete es mitten auf dem Dorfplatz auf, wo ihn alle sehen konnten. Dann füllte er den Topf am Dorfbrunnen mit Wasser, zündete das Brennholz an und setzte den Topf aufs Feuer.
    Das Feuer lockte die Dorfkinder an. Sie standen um den alten Mann herum und schauten ihm zu. Nach und nach kamen auch die Erwachsenen aus den Häusern und beobachteten, was der komische Alte da auf dem Dorfplatz trieb.
    Als das Wasser im Topf zu kochen begann, nahm der Alte einen Stein, warf ihn in das heiße Wasser und rührte es dann aufmerksam mit einem Stock um. Die Leute beobachteten ihn stumm, aber keiner wagte ihn zu fragen. Bis es plötzlich ein Junge nicht mehr aushielt und herausplatzte: "Was machst du denn da?"
    Da schaute der alte Mann auf und sagte: "Ich koche eine Steinsuppe."
    Darauf holte er einen Löffel aus der Tasche, probierte die Suppe und sagte: "Nicht schlecht! Sie schmeckt schon köstlich! Sie würde noch köstlicher schmecken, wenn ich einige Kartoffeln zugeben könnte."
    Da rannten auch schon zwei Kinder auf das nächste Kartoffelfeld, gruben eine Hand voll Kartoffeln aus und brachten sie ihm. Der alte Mann wusch die Kartoffeln und gab sie in den Topf.
    Wieder kostete er nach einer Weile. "Großartig! Sie schmeckt schon großartig", stellte er fest und schnalzte mit der Zunge. "Sie würde abr noch großartiger schmecken, wenn ich sie mit einem Bund Karotten verbessern könnte."
    Da lief auch schon das Mädchen des Gemüsehändlers und brachte dem Alten aus dem Laden einen Bund Karotten. Der alte Mann gab die Karotten in den Topf, ließ sie eine Weile kochen, dann probierte er die Suppe wieder.
    "Göttlich!" stellte der alte Mann fest. "Sie würde aber noch göttlicher schmecken, wenn ich sie mit einem Stück Rindfleisch abrunden könnte."
    Da lief auch schon der Junge des Fleischers los und holte ein gutes Stück Rindfleisch. Und auch das Rindfleisch wanderte in den Topf.
    Was glaubt ihr wohl, was die Kinder dem alten Mann schließlich noch alles brachten, um die Suppe zu verbessern?


    Schließlich kostete der Alte wieder von der Suppe und bemerkte: "Deliziös! Noch nie habe eine bessere Suppe gekostet!" Er fragte die Kinder, ob sie auch davon kosten wollten. Das wollten sie natürlich alle. Sie holten sich Teller und Löffel, saßen um den alten Bettler herum und löffelten die Steinsuppe und es ging ihnen wie dem alten Mann: Noch nie hatte ihnen eine Suppe besser geschmeckt.
    Und als sie alle gegessen hatten, streckte sich der Bettler vor dem Feuer aus und meinte: "Ach, wenn ich jetzt einen Platz im Heu hätte, um mich auszuschlafen!" Da boten ihm alle Kinder einen Platz in ihrer Scheune an. Und weil er doch nicht bei allen gleichzeitig schlafen konnte, blieb er noch so lange, bis er in jedem Haus eine Nacht geschlafen hatte.
    Zuletzt übernachtete er auch in dem Haus, in dem er bei seiner Ankunft abgewiesen wurde. Am nächsten Morgen fragte ihn die Frau, wie er es geschafft hatte, aus einem Stein eine so unübertreffliche Suppe zu kochen.
    "Ich benutze einen Suppenstein," erklärte ihr der alte Mann. "Je länger man sie damit kocht, desto köstlicher gerät die Suppe." Er schenkte ihr den Suppenstein und ging seines Weges.

    Am nächsten Tag lud die Frau alle ihre Verwandten und Bekannten zum Essen ein. Schon früh am Morgen heizte sie den Herd, damit die Suppe möglichst lange kochen konnte und noch köstlicher geraten würde als bei dem Bettler. Als die ersten Gäste kamen, probierte sie die Suppe. Aber sie schmeckte wässerig und alles andere als köstlich.
    Da erklärte die Frau ihren Gästen, dass die Suppe leider noch etwas brauchen würde, bis der Stein seinen großartigen Geschmack abgegeben hätte. Nach drei Stunden probierte sie die Suppe wieder. Sie schmeckte leider noch immer wässerig und alles andere als großartig. Nun erklärte sie ihren Gästen, dass die Suppe wohl noch bis zum Abend kochen müsse, dann aber sicher göttlich schmecken würde. Aber auch am Abend schmeckte die Suppe wässerig und alles andere als göttlich. Da gingen die Gäste hungrig und wütend weg.
    "Seltsam! Seltsam!" wunderte sich die Frau. "Ich habe doch alles genauso gemacht, wie es der Bettler gesagt hat."
    Liebe Grüße,

    Jubi

  5. #5
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    Die Geschichte ist auch schön, Jubi!

  6. #6
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    die Botschaft von dieser Fadensache find ich persönlich blöd, sorry

    Der Faden bräuchte einfach ein bisschen mehr Selbstbewusstsein, in der Geschichte wird ihm vermittelt, dass er alleine einfach nichts wert ist.

  7. #7
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    Zitat Zitat von deelite Beitrag anzeigen
    die Botschaft von dieser Fadensache find ich persönlich blöd, sorry

    Der Faden bräuchte einfach ein bisschen mehr Selbstbewusstsein, in der Geschichte wird ihm vermittelt, dass er alleine einfach nichts wert ist.
    Hmm. So gesehen hast Du Recht, deelite. Er könnte sich alleine eigentlich erschießen. Das ist mir gar nicht so aufgefallen. Bin irgendwie heute bisschen plemm-plemm. Wie der Faden.

  8. #8
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    solche Tage kennt wohl jeder!

    ist auch nicht persönlich gemeint, ich hab mir nur gerade überlegt, ob ich diese Geschichte meinem Patenkind mit auf den Weg geben würde und bin zu einem eindeutigen Nein gelangt

  9. #9
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    Ne, ist doch gut so! Du denkst wenigstens mit! Ich fand den Gedanken so lustig, dass der Faden traurige Musik auflegt, dass ich die Message aus den Augen verloren habe. Ich muss jetzt voll lachen.
    Weil ich auch so bin wie der Faden und es gar nicht merke, wenn ich mich als wertlos ansehe. Also hatte die Geschichte doch was Gutes: Du hast mir mit Deiner Kritik auch geholfen.

  10. #10
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    lass uns lieber eine coole Suppe kochen

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