Seite 1 von 14 1 2 3 11 ... LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 10 von 132

Thema: Wie wird aus einer tollen Beziehung eine Alltagsbeziehung?

  1. #1
    Registriert seit
    08.11.01
    Beiträge
    1,202

    Standard Wie wird aus einer tollen Beziehung eine Alltagsbeziehung?

    Anzeige
    Mayan hat in einem Thread etwas sehr Interessantes geschrieben, worüber ich lange nachdenken musste:

    ***************
    "Manchmal ist man ein tolles Liebespaar, man empfindet sich als seelenverwandt, man hat einen ähnlichen Humor und ein starkes emotionales Band ist da zwischen den Personen. Aber all das reicht trotzdem nicht für eine Alltagsbeziehung. Das kann passieren, auch wenn die Zuneigung noch so groß ist. "
    ***************

    Muss denn überhaupt aus einer tollen Beziehung eine Alltagsbeziehung werden? Ist eine Beziehung, in der man sich jeden Tag sieht oder zusammen lebt, demzufolge früher oder später automatisch zum scheitern verurteilt? Warum zieht man dann eigentlich zusammen, wenn man weiss, dass der "Alltag" kommt?

    Es ist ein Thema, das mich selber beschäftigt. Ich war lange Zeit verheiratet und seit einigen Jahren glücklich geschieden. Ich habe seit 6 Jahren eine solche tolle Beziehung wie oben beschrieben. Kinder sind kein Thema. Wir mögen beide unseren Freiraum. Die Wochenenden sind spannend und entspannend zugleich. Natürlich überlege auch ich, ob diese Beziehung auch im Alltag so schön bleiben würde. Aber: warum diese Erfahrung machen wollen, wenn wir auch so glücklich sind?

    Viele stänkern, dass das doch gar keine "richtige Beziehung" ist, weil eine solche nur "im Alltag" gelebt werden kann. Der Alltag als Beziehungstest?

    Ich habe mehrere Freundinnen, die sich sofort wieder getrennt haben, als sie zusammengezogen sind. Und andere, die in einer "Alltagsbeziehung" feststecken (gerne auch langjährige totgelaufene Ehen), beneiden mich um meine spannende Fernbeziehung fern von jedem Alltag.

    Mich würden mal eure Meinungen interessieren. Familienfrauen sollen sich hier aber bitte nicht angesprochen fühlen. Es ist irgendwie klar, dass man als Familie erst mal zusammenwohnt.

    LG Zingaro

  2. #2
    Registriert seit
    22.11.09
    Ort
    ab vom Schuss
    Beiträge
    34,993
    Liebe Zingaro,

    ich antworte dann mal, ich bin ja quasi "schuld"

    Ich persönlich bräuchte auch keine "Alltagsbeziehung" (mehr). Ich hatte das schon, lange, lange Jahre und... ? Mir war langweilig. Mir reicht eine Fernbeziehung voll und ganz aus, ich habe auch mehr von einem schönen WE, als vom auf dem Sofa rumhängen unter der Woche. Andererseits gehört das für viele auch dazu. Und das soll auch jeder so handhaben, wie er es mag. Ich bin ein Mensch, der sehr selbständig ist, ich brauche viel Freiraum und Unabhängigkeit. Lange Zeit dachte ich, dass mein Heil und Wohl in einem Reihenhäusschen mit Mann, Kind, Golden Retriever und Kombi zu suchen wäre. Und habe mich immer gewundert, warum ich das nie bekommen habe. Bis mir irgendwann mal klar wurde, dass ich "das" gar nicht bin.

    Wenn allerdings das Gegenüber eine Alltagsbeziehung leben möchte, so wie oben beschrieben, wenn das sein Wunsch ist und dann in mir nicht die richtige Partnerin dafür sieht, dann "klappt" es eben nicht. "Wir" - und betone das lag bei beiden Seiten - haben immer öfter gemerkt, dass wir es keine ganze Woche miteinander aushalten konnten. Ehrlich gesagt, ging er mir schon nach 3 Tagen auf den Keks und wir haben uns gezofft. Das war aber eben nicht DAS, was er wollte. Er wollte ein dauerhaftes, unkompliziertes Zusammensein und hat mir dann immer vorgeworfen, ich wäre ein Freigeist, er könnte mich nicht zähmen. Zugebenermaßen braucht ein Mann an meiner Seite auch gute Nerven... lach... denn ich bin schon ein emotionaler Flummi.

    Und wenn man sich noch so sehr liebt, Sehnsucht nach einander hat, vieles stimmt... DANN ist man in dieser wichtigen Basis für eine funktionierende Beziehung doch sehr verschieden.

    Liebe heißt eben nicht, einander anzuschauen, sondern gemeinsam in die selbe Richtung zu blicken.
    Geändert von Mayanmar (25.07.12 um 11:56:14 Uhr)
    Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
    In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.

  3. #3
    Avatar von Medha
    Medha ist gerade online Spritzenkassen Anwärterin
    Registriert seit
    22.07.04
    Beiträge
    8,282
    Das kann doch heute zum Glück jeder entscheiden wie er will. Für mich wäre so eine Unverbindlichkeit nichts und ich freue mich, dass mein Mann und ich unser Leben tatsächlich teilen. Ich empfinde es als unglaubliche Erleichterung, mit dem ganzen Alltagskram nicht allein dazustehen. Wir sprechen uns ab, wie wir die Dinge regeln.

    Dieses alltägliche "Einerlei" hat für mich etwas sehr beruhigendes, allerdings hatte ich auch schon genug ungewollte Action in meinem Leben. In jeder langjährigen Beziehung gibt es irgendwann Gewohnheiten, egal ob man zusammenwohnt oder nicht. Die Hormonlage ändert sich nach ein paar Jahren und immerwährende Schmetterlinge im Bauch sind biologisch nicht möglich. Es gibt Paare, die kommen damit schwer zurecht, die streiten und versöhnen sich in einer Tour, das sorgt dann schon für Aufregung. Durch eine Fernbeziehung hält man diesen Status auch etwas länger aufrecht.

    Freiraum kann man sich auch in einer Beziehung lassen. Wenn einer von uns irgend etwas unternehmen möchte, dann muss der andere da doch nicht automatisch mitmachen.

    Aber wie gesagt, es kommt darauf an, was man möchte und jeder kann seine Beziehungen heutzutage so leben wie er möchte.
    Geändert von Medha (25.07.12 um 12:01:43 Uhr)
    “There are many ways you can establish your own path,” he said, sounding very much like the teacher he is. “The reason I love my catch phrase, ‘Make it work,’ is because it is not just about what is happening in the workroom, it is about life. Taking the existing conditions, the things we have available to us, and rallying them to ascend to a place of success.” (Tim Gunn)

  4. #4
    Registriert seit
    21.03.11
    Ort
    Dresden
    Beiträge
    20,075
    ich finde Alltag spannend und für mich ist das kein Widerspruch zu einer tollen Beziehung.

    In meiner ersten Ehe - 17 Jahre - haben wir viel lockerer zusammen gelebt als in meiner jetzigen, die viel enger ist, aber der Alltag ist mir nie langweilig gewesen, in beiden nicht, jetzt sogar noch weniger, wir sind aber auch erst 11 Jahre zusammen.
    Ich langweile mich natürlich auch manchmal, aber das liegt an mir, würde ich allein in dem Falle vermutlich auch und sicher viel häufiger. Langeweile liegt in einem selber oder im unpassendem Partner dazu. (nebenbei gesagt: ich finde Langeweile auch nützlich, ist aber ein andres Thema)

    Wenn man jemanden trifft, der den Alltag, wenn er allein wäre, ähnlich gestalten würde wie du, ist es doch schön. Ich bin mit jemanden ja deswegen so lange zusammen, weil mir der stinknormale Alltag mit ihm Spaß macht, was ja nicht zwangsläufig bedeutet, dass man keine Highlights hat oder sich welche schafft. Ich hab mich darauf gefreut, zusammen zu ziehen, gerade weil wir vorher eine jahrelange Fernbeziehung hatten und wir beide haben gemeinsamen Alltag eher vermisst. Wenn ihr das nicht tut, wen kümmert es? Wenn ihr euren Alltag lieber allein macht, lasst euch doch nicht von anderern mit ihren Lebensmodellen eures schlecht reden - und reagiert eurerseits kritisch auf die anderen.

    Um eine Alltagsbeziehung aber befriedigend leben zu können, braucht man ähnliche Vorstellungen vom täglich organsiertem Leben, Macken müssen kompatibel sein und einiges mehr, was eine Liebesbeziehung oder Romanze gar nicht braucht.

    Zusammenleben verlangt, wenn es schön sein soll, ein ähnliches Konzept, den Tag auf Dauer zu leben - und das haben einige nicht, auch die Mehrheit meiner Liebesgeschichten nicht. Während der ersten Liebe geht es zusammen, aber nach und nach nerven dann verschiedene Sauberkeits- und Ordnungsstandards, Angewohnheiten, evtl. Freundeskreise und Familie, aber auch nachlassende Nachsicht mit den Eigenheiten der anderen, die sogar in Genervtheit übergehen kann. Falls das so ist, ist auseinander zu leben doch ein super Modell - und man trotzdem zusammen blieben.

    Männer können damit meist klasse leben - die Frauen wollen zusammen ziehen und beschweren sich dann oft, sich aufgegeben zu haben, obwohl das niemand von ihnen verlangt hat außer ihrem Selbstbild.

  5. #5
    Registriert seit
    07.01.02
    Ort
    AUSTRIA
    Beiträge
    12,340
    hallo,

    ich liebe zb eine alltags-beziehung

    meine erste beziehung war eine fernbeziehung für ca 3,5 jahre. wir sahen uns ca 2 mal pro woche. am anfang funktioniert das auch noch, aber mit der zeit geht einem dieses ewige pendeln am a....und somit ist das "nur am weekend-sehen" auch nicht das wahre.

    ich glaube es liegt auch am partner, ob man den alltag gemeinsam bewältigt oder man sich gegenseitig nur nervt? dann ist die beziehung auch nicht die richtige.

    mir geht mein partner richtig ab, wenn er mal nicht zuhause ist. da er auch im schichtdienst arbeitet, kleben wir aber auch nicht jeden tag zusammen.

    heuer im oktober werden es übrigens 8 jahre beziehung und mir/uns ist noch immer nicht langweilig

    lg
    seren

  6. #6
    Registriert seit
    27.01.04
    Ort
    Hessen
    Beiträge
    16,369
    Fernbeziehungen waren für mich noch nie was für mich. Haben nie langfristig geklappt und ich war irgendwann genervt. Ich habe größten Respekt davor, wenn das klappt. Eine Freundin zieht nun nach 1,5 Jahren Fernbeziehung zu ihrem Schatz und ich habe sie in dieser Zeit nicht beneidet. Es gab sehr viele Momente in denen sie unglücklich war das sie eben mal schnell zu ihrem Freund kann, das man sich auch mal ein WE nicht sieht und die Sehnsucht nach dem Partner einfach extrem ist.

    Wir leben nun seit 4 Jahren zusammen und bin glücklich, was in ein paar Jahren ist weiß ich nicht. Für mich wäre es aber auch ein Alptraum wenn wir jeden Abend zusammen vorm TV sitzen würden uns anschweigen und so die Tage vergehen. Die letzten Jahre waren eigentlich eher so das man froh war auch einen gemütlichen Abend zu zweit zu haben. Entweder war/ist er geschäftlich unterwegs, man trifft sich mit Freunden, ich kam erst recht spät vom Yoga heim etc. Ich denke das ist auch eher das fatale, das man aneinander vorbei lebt, man sollte sich als Paar bewusst Zeit für einander nehmen.
    Eingeengt habe ich mich in meiner Beziehung deswegen auch nie gefühlt. Allerdings muß ich auch sagen das mein Freund da sehr pflegeleicht ist, ich hatte mal einen der mir ständig hinterher telefoniert hat und immer alles zu zweit machen wollte Da muß auch nicht zusammen leben und fühlt sich eingeengt.

  7. #7
    Registriert seit
    04.06.10
    Beiträge
    3,214
    Naja, wenn man sich nur am Wochenende oder noch seltener sieht hat man wohl weniger Gelegenheit, sich zu nerven oder zu streiten. Lebt man aber auf begrenztem Raum zusammen und hat sich tagtäglich 24/7 vor der Nase, dann kann das glaub ich schon gewaltige Reibungspunkte bieten.
    Der eine stört sich an liegengelassener Wäsche oder unaufgeräumten Zimmern, der andere möchte lieber ein anderes TV Programm sehen, die nicht zugeschraubte Zahnpastatube soll schon ganze Dramen ausgelöst haben....wo Menschen sind, da menschelts.
    Ich lebe seit 3 Jahren allein mit Kind und Katze und finde das- nach anfänglicher Umstellungszeit- sehr angenehm. Ich kann tun und lassen was ich will- selbstverständlich im Rahmen meiner Verantwortung als Mutter- ich bestimme das TV Programm ab dem Moment, wo mein Sohn im Bett ist, und wenn was rumliegt und es nervt mich, muss ich es halt wegräumen.
    Die Zeit mit meinem Freund ist zwar immer sehr schön, aber ich weiß nicht, ob ich mit ihm auf Dauer zusammenleben wollen würde. Aber dazu ist die ganze Sache vielleicht auch noch zu frisch....
    Aber in meiner Ehe hab ich es am eigenen Leib erlebt, es ist nicht immer einfach, mit jemand anderen zusammenzuleben.

  8. #8
    Registriert seit
    27.04.06
    Beiträge
    22,802
    Meine persönliche Erfahrung ist, dass aus einer großen Liebe Eltern werden und dann ist es meist mit der großen Liebe vorbei, weil sich das nicht verträgt. Nur beim letzten Mann war das anders. Aber auch deswegen, weil ich das Problem kannte und langen Atem hatte, bis unser Kind groß genug war, dass wir wieder ein Paar sein konnten. Warum es ohne Kinder nicht gelingen sollte, verstehe ich nicht. Das ist doch nicht so schwer. Ich würde mit einem neuen Mann nie mehr zusammen wohnen, mir mein eigenes Leben erhalten, auch viel alleine machen und für tolle gemeinsame Interessen wie Salsatanzen und Reisen sorgen. Und einfach aufpassen, dass man sich immer noch genausoviek Mühe gibt wie zu Anfang.

  9. #9
    Registriert seit
    05.09.07
    Beiträge
    998
    Ich glaube, ich weiss, was sie meint...
    Es wurde ja auch gesagt, man kann nicht zwei lieben. Meine Geschichte:

    Ich liebe zwei Männer. Mit dem einen war ich Jahre verheiratet. Es war eine "Alltagsbeziehung"... das was ich darunter verstehe. Mit Häuschen, gemeinsamen Verpflichtungen, Urlauben, Freunden... ich hatte jemanden, auf den ich mich absolut verlassen konnte, der mir Sicherheit und Geborgenheit gab... allerdings war da auch eine gewisse Routine und es ging absolut gegen meinen Freiheitsdrang. Und: so sehr ich viele seiner menschlichen Qualitäten absolut schätze - wir hatten leider nicht dieselbe Wellenlänge in vielem, was mir wichtig ist. Wenn man so will: ich liebe ihn mehr mit dem Kopf, dem Verstand... heute noch und er ist immer noch - oder wieder - Teil meines Lebens.

    Mit dem anderen ist es tatsächlich so eine Art Seelenverwandtschaft... weil wir absolut auf einer Wellenlänge liegen, denselben Humor und dieselben Interessen haben, dasselbe Temperament... wir kennen uns in- und auswendig... und können uns alles erzählen... dennoch würde eine richtige Partnerschaft nicht funktionieren. Weil wir in den Dingen, die den Alltag ausmachen, nicht kompatibel sind. Ihn liebe ich mehr "aus dem Bauch". Wir hatten eine längere Affäre und sind noch immer in Kontakt.

    Wahrscheinlich ist keiner von beiden der Richtige. Ich bin trotzdem froh, mit beiden eine Zeit verbracht zu haben... und auch beide als Freunde zu behalten.


    @Janne:
    Das ist ein guter Einwurf. Ich denke, dass "zusammen wohnen" viel dazu beitragen kann, dass es Gewohnheit wird. Weil man ständig umeinander rum ist, den anderen nicht mehr bewusst wahrnimmt. Meiner (!) Meinung nach killt zuviel Intimität die Leidenschaft. Ich würde es auch so machen, dass ich beim nächsten Mann nicht mehr zusammen wohne. Das hätte ich aber mit meinem Ex-Mann nicht so realisieren können. Er wäre nicht einverstanden gewesen mit "lass uns weiter verheiratet sein, aber getrennt wohnen". Weil es nicht in sein Beziehungskonzept passt.
    Geändert von Hochwaldelfe (25.07.12 um 13:22:16 Uhr)

  10. #10
    Registriert seit
    22.11.09
    Ort
    ab vom Schuss
    Beiträge
    34,993
    Anzeige
    Ich würde gerne eine Beziehung mit 2 Wohnungen leben. Ich bin recht ordentlich und kann weder mit einem Schlamperich noch mit einem Pingel zusammen leben 2 Pingel geht auch nicht lange gut, ich hatte da mal einen, der ständig hinter mir hergeputzt hat, obwohl schon alles tippitoppi war. Nervig.
    Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
    In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.

Ähnliche Themen

  1. Wenn eine Beziehung beendet wird....
    Von Rahel im Forum That's Life
    Antworten: 66
    Letzter Beitrag: 02.10.08, 17:19:51
  2. und wer ist n einer glücklichen beziehung?
    Von apia im Forum That's Life
    Antworten: 72
    Letzter Beitrag: 13.02.08, 15:16:09
  3. Wie löst man sich aus einer Beziehung,...
    Von Exuser50 im Forum That's Life
    Antworten: 33
    Letzter Beitrag: 12.11.03, 23:04:44
  4. Wie wichtig ist euch das in einer Beziehung?
    Von karini im Forum That's Life
    Antworten: 25
    Letzter Beitrag: 13.06.03, 13:59:44
  5. auf der Suche nach einer tollen Handcreme
    Von Exuser 11 im Forum Beauty
    Antworten: 7
    Letzter Beitrag: 09.07.00, 08:49:00

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •