Ach, das ist doch schon normal, das kann man nur noch mit Humor tragen. In DE ist sind gute Verkäufer genau so selten wie gute Kellner, weil es bei uns irgendwie anstößig ist, andere zu bedienen oder etwas zu verkaufen. Ich weiss nicht genau, was die Leute im Handel lernen, jedenfalls nicht wie man Kunden behandelt. Das Berufsbild scheint aus Regale einräumen, Ware bestellen und Kassieren zu bestehen - ich möchte jetzt niemandem zu nahe treten, aber eine wirkliche Beratung oder gar Wertschätzung als Kunde gibt es nur in ganz seltenen Einzelfällen.
Als ich zu Karfreitag mal Seezunge bestellt habe, kam folgender Spruch:"Seezunge, wissen Sie den überhaupt was die kostet?" Beim Optiker wollte man mir letztens keine Sonnenbrillen mehr zeigen, weil bis Ladenschluss nur noch 20 Minuten hin waren und das Angebot für ein Ultrabook vom Computerhändler hier im Stadtteil habe ich trotz Anrufen und Nachfassen nie bekommen. Von den zwei Douglas Verkäuferinnen, die sich vor drei Wochen im Laden vor den Kunden gestritten haben gar nicht zu sprechen.
Geht man beispielsweise in England einkaufen, dann wird man wie die Königin von Saba empfangen, ohne dass die Verkäuferinnen aufdringlich wären. Aber da ist man freundlich und denkt mit und der Kunde ist kein Bittsteller.
Das Thema hatten wie hier aber schon gefühlte 1000mal und ich glaube nicht, dass sich da in Deutschland in absehbarer Zeit etwas ändern wird. Höchstens wenn die Läden eingehen, weil die Kunden dann doch lieber online bestellen.
Wenn ich als Kunde gut beraten werde und der Service stimmt, dann bleibe ich den Läden auch treu, aber wenn ein guter Verkäufer weg geht, dann merkt man das immer gleich.
“There are many ways you can establish your own path,” he said, sounding very much like the teacher he is. “The reason I love my catch phrase, ‘Make it work,’ is because it is not just about what is happening in the workroom, it is about life. Taking the existing conditions, the things we have available to us, and rallying them to ascend to a place of success.” (Tim Gunn)