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Thema: Ich brauche mal Hilfe..

  1. #1
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    Standard Ich brauche mal Hilfe..

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    ...
    Geändert von pitschi (05.08.12 um 18:59:42 Uhr)

  2. #2
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    Ich würde mir sofort einen neuen Job suchen. Du hast es doch total komfortabel: hochqualifiziert mit viel Erfahrung. Du kannst doch in ein zwei Monaten etwas neues haben. Vielleicht sogar in der Stadt, in der Dein Partner wohnt.

    Alles andere packt das Problem doch nicht an der Wurzel.

  3. #3
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    Ich wundere mich bei deiner Beschreibung - leider sollen wir ja nicht quoten, sonst hätte ich die entsprechenden Passagen herausgestellt.

    Habt ihr denn keinen Betriebsrat - in einem Konzern sollte es doch so etwas geben? So wie es aussieht, verstößt man in eurer Firma vehement gegen gesetzliche Regelungen des ArbZG. Was sagt euer BR dazu - hast du dich einmal an ihn gewandt? Übrigens können für Unternehmen, die gegen das ArbZG verstoßen, hohe Geldstrafen verhängt werden. Das unterschätzen viele Firmen massiv und die Mitabeiter sind so doof (sorry), dass sie solche Methoden mittragen. Ein paar anonyme Anzeigen beim Gewerbeaufsichtsamt von verärgerten Mitarbeitern kann ein Unternehmen verdammt schnell in eine ganz üble Situation bringen. Der BR sollte sich dringend an die Geschäftsführung wenden, auf die Krankheitsstatistik verweisen (die scheint ja bei euch extrem zu sein) und darauf bestehen, dass das ArbZG eingehalten wird.

    Dann sollte euer BR regelmäßig die Krankheitsstatistiken, Überstunden und Gleitzeitguthaben anforden (das kann z.B. auch über den Wirtschaftsausschuss geschehen) diese prüfen, beim Arbeitgeber thematisieren, Gegenmaßnahmen in Form von Betriebsvereinbarungen (z.B. Abbau von Gleitzeitguthaben) abschließen und am besten gleichzeitig mit eurem Arbeitgeber ein Gesundheitsmanagement aufsetzen. Kommt auf Dauer billiger als ständig auf kranke Leistungsträger verzichten zu müssen, insofern kann man das der Geschäftsführung auch gut verkaufen.

    Ich verstehe weder deinen Arbeitgeber noch euren Betriebsrat, dass derartige Verhältnisse geduldet werden, insbesondere wenn es sich um einen Konzern handelt, in dem so etwas normalerweise eher geregelt und nicht geduldet wird wie in kleineren Unternehmen ohne BR und ohne Gewerkschaftsbeteiligung (Stichwort Tarifangestellte, die du ja wohl bist).
    H.G. eve

    Wozu braucht man ein Gehirn, wenn man es nicht benutzt?

  4. #4
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    Ich kann Dir nur aus meine Erfahrung berichten:

    Ich hatte vor acht Jahren einen klassischen born out beruflichbedingt (viel Arbeit, viel Stunden, viel Verantwortung,durch die Überlastung viel Fehler zum Schluss, noch mehr arbeiten, blinder Aktionsmus um noch perfekter zu werden, Zusammenbruch) mit Klinik und ganz lange krankgeschrieben.
    In dieser Klinik in der ich damals war, waren überwiegend Patienten mit gleichen beruflichen Mustern.

    Während des Klinikaufenthaltes ist mir bewusst geworden, wenn ich nachher nichts ändere, werde ich bald wieder im gleichen Schema landen.
    Da mir aber mein Beruf sehr wichtig war und auch genau diesen Job behalten wollte, bin ich den Weg nach vorne gegangen und habe mit meinem Chef das offene Gespräch gesucht. (zu verlieren hatte ich nichts, entweder ändert sich was oder ich hätte mich sowieso neu orientieren müssen)
    Mein Chef sitzt 400 km entfernt, ihm war gar nicht bewusst, was so ablief, ihm waren nur Ergebnisse wichtig und die wurden mit Druck per Mail oder Telefon eingefordert.

    Das offene Gespräch hat sehr viel geändert, niemand hat mich als "zu wenig belastbar" eingestuft, mein Chef hat nachgedacht, der Ton hat sich verbessert, es wird mehr gesehen, mehr Entscheidungen meinerseits erstmal akzeptiert ohne schon im Vorfeld abzublocken (z. B. Kapazitäten), ich habe zwar immer noch viel Verantwortung, aber der Druck ist sehr viel weniger geworden und die Ergebnisse sind nicht schlechter sondern besser geworden.

    Manchmal sind Vorgesetzte einfach nur betriebsblind.
    Viel Glück
    Die Welt ist viel zu gefährlich, um darin zu leben – nicht wegen der Menschen, die Böses tun, sondern wegen der Menschen, die daneben stehen und sie gewähren lassen. Albert Einstein

  5. #5
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    Stimmt, Eve, als Tarifangestellte hat man ganz andere Möglichkeiten.
    Als leitende Angestellte leider nicht.
    Vllt. ist das allerdings nur ein Rechtschreibefehler im Arbeitsvertrag und es sollte "leidende Angestellte heissen.
    Die Welt ist viel zu gefährlich, um darin zu leben – nicht wegen der Menschen, die Böses tun, sondern wegen der Menschen, die daneben stehen und sie gewähren lassen. Albert Einstein

  6. #6
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    Du bist qualizifiert, ich würde nicht zögern, mir was Neues zu suchen.
    Dem neuen Chef unbedingt sagen, dass die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit einzuhalten ist!
    Lüge einfach, das tun alle, die Angst vor dem sog. Weichei- Image haben ( und die so ganz nebenbei die doppelte Arbeit leisten, weil eben niemand daheim für einen einkauft putzt und bügelt und koch).
    Bring die Nummer mit der pflegebedürftigen Mutter, das Ehrenamt, das politische engagement, die Öffnungszeiten der Kita, eben alles, was schwerlich zu kritisieren und zu entkräften ist.
    Schade, dass man sich heute für ein gesundes und normales Privatleben rechtfertigen und mit derlei Schlichen Zeit ergaunern muss, aber ich kenne Einige, die den Chef so zähneknirschend Schachmatt gesetzt haben...
    Du kannst auch, wenn Du dazu bereit bist und das finanziell kannst, auf Teilzeit gehen?

    Starte neu, zieh in die Stadt Deines Freundes, die Fernbeziehung reibt doch zusätzlich auf, oder?

    Wozu Gesund und Glück einem Geld opfern, dass Du gar nicht ausgeben kannst, weil alle Geschäfte zu haben...?
    Man kann es natürlich sparen, weil eine persönliche Pflegekraft teuer ist...

    Steig aus, kündige, rede mit Deinem Freund und such was Neues, ruhiges für weniger Kohle.
    Es ist nicht ungewöhnlich, hoch gestresst früh zu sterben.
    Ohne Dir Angst machen zu wollen, aber Dein Körper sagt stopp. Höre darauf.

  7. #7
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    Ich wollte dir auch empfehlen, dich an den Betriebsrat zu wenden, denn so kann es ja wirklich nicht weitergehen! Das ist kein normales Arbeitsleben mehr und du richtest dich offensichtlich zugrunde, das ist kein Job auf der Welt wert!!!

    Auch wenn du bereits 41 bist, heißt das noch lange nicht, dass du keinen anderen Arbeitsplatz mehr findest! Ich kenne einige, die in diesem Alter (oder noch älter) erfolgreich den Job gewechselt haben. Aber erstmal mußt du wieder zu Kräften kommen, gesund werden, Ordnung schaffen und deine Gedanken sammeln. Ich nehme an, im Grunde möchtest du einen Job mit einer "normalen" Arbeitszeit, da du ja geschrieben hast, dass sich deine Prioritäten verschoben haben und du mehr auf dich achten möchtest. Kann ich sehr gut verstehen! Ich würde mich auf die Suche nach einem neuen Job machen, sobald du wieder bei Kräften bist. Ob du dich krankschreiben läßt oder nicht, ist natürlich deine Entscheidung... aber wenn du dich krank fühlst, dann mach es doch... die Firma dankt es dir mit Sicherheit nicht, wenn du krank und ausgepowert, dem Burnout nahe, zur Arbeit gehst!!!

    LG,
    Blondie
    "Simplicity is the ultimate sophistication" (Leonardo da Vinci)

  8. #8
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    Ihr Lieben, danke euch für die Antworten.

    @eve und Blondi zum Thema Betriebsrat:
    Ich weiß, es klingt unglaublich, aber unser BR tut nichts. das Problem ist lange bekannt, wir haben eine hohe Ausfallrate (war auch in meiner letzten Abteilung so, ich war dort auch mal beim BR). ich weiß von Kollegen, die wöchentlich zum BR gelaufen sind, dass nichts passiert.
    ich glaube, das wird ganz oben stillschweigend hingenommen, denn es heißt mehr Umsatz, weniger Kosten. ob Mitarbeiter zugrunde gehen, interessiert keinen. ja, es ist leider so. und das ist erst ein ein paar Jahren so, seit wir eine neue Leitung haben. nach außen hin stellt sich mein Unternehmen toll da - von wegen work-life-balance. Innen sieht es anders aus (obwohl es auch wirklich auf die Abteilung und den Chef ankommt, es ist nicht überall so. Nach meinem Burnout hat man in der alten Abteilung sehr Rücksicht auf mich genommen. Trotzdem hatte ich das Gefühl, man war froh, dass man mich los war nach meinem Jobwechsel)

    @Klaraverstand:
    Danke für deine offenen Worte. es tut immer gut zu hören, dass man sich aufrappeln kann und es weitergeht. ich habe trotzdem Angst mich anzuvertrauen. im Grunde geht mein Chef auch auf dem Zahnfleisch, das ist menschlich unmöglich was er leistet. Ich traue mich nicht die Wahrheit zu sagen. ich war so froh, als er mich genommen hat, es hat alles so gut gepasst am Anfang. ich denke, es ist momentan der Stress, der an ihm nagt und der Druck, der von oben kommt.

    Eine neue Stadt kommt für mich momentan nicht in Frage. ich habe sehr sehr lange nach einem passenden Therapeuten gesucht, ich möchte das nicht wieder anfangen. mein Leben passt soweit, ich fühle mich hier in der Stadt mittlerweile zuhause - bis auf die Arbeitszeiten und die Arbeitsbelastung ist eigentlich alles gut. Mein Freund zieht hoffentlich bald hierher.

  9. #9
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    Zitat Zitat von Ballkönigin Beitrag anzeigen
    Steig aus, kündige, rede mit Deinem Freund und such was Neues, ruhiges für weniger Kohle.
    Es ist nicht ungewöhnlich, hoch gestresst früh zu sterben.
    Ohne Dir Angst machen zu wollen, aber Dein Körper sagt stopp. Höre darauf.
    Vermutlich bei dieser Sachverhaltsschilderung das Richtige, trotzdem:

    Zitat Zitat von Blondie1 Beitrag anzeigen
    Ich wollte dir auch empfehlen, dich an den Betriebsrat zu wenden, denn so kann es ja wirklich nicht weitergehen!
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Betriebsrat hier untätig bleibt. Falls doch, wäre das ein Skandal.

    Wenn ich schon 10 Jahre in einem Konzern arbeite, habe ich vermutlich auch viele Vorteile: Ggf. Anpruch auf Betriebsrente, erweiterten Kündigungsschutz etc. Es ist eine Abwägung, dies alles für einen neuen Job aufzugeben oder lieber erst einmal einen anderen Weg zu suchen, nämlich zu kämpfen. Man kann auch in einem neuen Job vom Regen in die Traufe kommen.

    Aber Gesundheit geht vor, ohne Frage. Und wenn man so ausgepowert ist, hat man vermutlich auch keine Lust mehr dazu, seine Rechte vehement einzufordern. Es kommt auch wirklich darauf an, wie fit und professionell euer Betriebsrat ist.

    Edit - aha, also offensichtlich nicht. Unglaublich. Welcher Gewerkschaft gehört ihr an? Gibt es Gewerkschaftsmitglieder bei euch im Unternehmen?
    H.G. eve

    Wozu braucht man ein Gehirn, wenn man es nicht benutzt?

  10. #10
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    Zudem weiß ich, dass im Grunde das Problem auch bei mir liegt und ich denke, das würde mich sowohl in einer anderen Stadt als auch in einem anderen Job verfolgen. Ich kann weder nein sagen noch mich abgrenzen. Das merken andere und nutze es bis zum Geht nicht mehr aus.

    Ich bin schon sehr stolz auf mich, dass ich jetzt merke, dass es mir schlecht geht, das war mir bis vor dem Burnout gänzlich unbekannt.

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