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Thema: US Wahlen-für wen seid Ihr?

  1. #181
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    Zitat Zitat von Cara Beitrag anzeigen
    Hm, natürlich hast du in einigen Dingen Recht, Bobbi.

    Aber: Obama hat ein Erbe übernommen, welches nicht leicht war. Er konnte, meiner Meinung nach, nur verlieren. Und dann - vieles, was er durchsetzen wollte, scheiterte am Veto der Republikaner. Er kann nicht alleine entscheiden, das war ja das große Debakel. Das sollte so vielleicht auch gesagt werden.

    Die Sprüche Romneys aber, die waren und sind zum Heulen.
    Es ist leider immer noch so, dass die Republikaner im Kongress die Mehrheit halten und damit alles blockiert hatten und werden, was Obama an modernen Visionen umsetzen wollen würde.
    Mich steckt man nicht in eine Schublade....ich gehöre in ein Schmuckkästchen

  2. #182
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    Es wird aber auch geschrieben, dass die Republikaner das nicht mehr länger so treiben können, weil sie sonst als die Blockierer, die das Land vor die Wand gefahren haben dastehen. Keine Ahnung, ob da was dran ist .....
    Manche Menschen sind furchtbar einfach, andere sind einfach furchtbar

  3. #183
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    Ich hätte auch Obama gewählt, aber mehr als das kleinere Übel gegenüber Romney.

    In Ansätzen kann ich schon verstehen, warum so viele Romney wählen. Obama will die USA nach europäischem Vorbild umgestalten, mit Sicherheit, Waffengesetzen, Krankenversicherung, usw. Das bedeutet einen Eingriff ins freie Schaffen der Amerikaner. Sie befürchten eben eine Einbuße ihrer Unabhängigkeit.

    In Deutschland würde kein Bauer die Agrarsubventionen ablehnen. In den USA hätten die Farmer bei staatlicher Unterstützung Angst, daß ihnen der Staat bald diktiert, wie sie zu arbeiten haben.

    Ich denke auch, daß die Tatsache, daß Romney in Europa kaum jemand gewählt hätte, für viele Amerikaner erst recht ein Grund war, ihn zu wählen. Sie wollen sich nicht europäisieren lassen. Dazu kommt, daß Obama wirklich nicht viele weirtschaftspolitische Ziele erreicht hat, ob das nun seine Schuld war oder nicht.

    Aber er ist ja wieder Präsident geworden, jetzt kann er nochmal versuchen was zu erreichen.

  4. #184
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    Zitat Zitat von Datura Beitrag anzeigen
    In Ansätzen kann ich schon verstehen, warum so viele Romney wählen. Obama will die USA nach europäischem Vorbild umgestalten, mit Sicherheit, Waffengesetzen, Krankenversicherung, usw. Das bedeutet einen Eingriff ins freie Schaffen der Amerikaner. Sie befürchten eben eine Einbuße ihrer Unabhängigkeit.
    Ehrlich gesagt kann ich ein Land das bei einer möglichen Einführung einer gesetzlichen Krankenkasse, von Sozialismus & Kommunismus Angst redet, nicht verstehen. Ich finde es allgemein schon einen ganz schönen Widerspruch wenn die Amerikaner sich um Einbußen ihrer Unabhängigkeit fürchten und dann einen Mormonen wie Romney wählen. Der steht doch gegen so ziemlich alles was der freien Lebensentfaltung entspricht. Wie gesagt, ich kann es nicht verstehen.

    Zitat Zitat von Datura Beitrag anzeigen
    Ich denke auch, daß die Tatsache, daß Romney in Europa kaum jemand gewählt hätte, für viele Amerikaner erst recht ein Grund war, ihn zu wählen. Sie wollen sich nicht europäisieren lassen. Dazu kommt, daß Obama wirklich nicht viele weirtschaftspolitische Ziele erreicht hat, ob das nun seine Schuld war oder nicht.
    Ich glaube nicht das die Presseberichterstattung sich sonderlich viel für die europäische Meinung zu Obama und Romney interessiert hat. Und auch wenn dem so wäre, warum sollte das einen Beeinflussen. Die Amerikaner sind doch so stolz auf ihre Unabhängigkeit und das währe je eine Form der Abhängigkeit wenn man sich von der Meinung anderer beeinflussen lässt.

    Zitat Zitat von Datura Beitrag anzeigen
    Aber er ist ja wieder Präsident geworden, jetzt kann er nochmals versuchen was zu erreichen.
    Bei der Blockadepolitik der Republikaner wirds recht schwierig.

  5. #185
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    @ Sushi
    Und warum denkst du, daß so viele Amerikaner Romney gewählt haben?

    (edit: Sushi, nicht Suha)

  6. #186
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    Datura, deine Statements finde ich total toll und so, wie ich Amerika kennengelernt habe, denke ich, dass du recht hast mit vielem, was du sagst.
    Die Amerikaner sind halt ein Völkchen für sich und sehr speziell
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  7. #187
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    Zitat Zitat von Datura Beitrag anzeigen
    @ Sushi
    Und warum denkst du, daß so viele Amerikaner Romney gewählt haben?

    (edit: Sushi, nicht Suha)
    Keine Ahnung, habe ja geschrieben das ich die Amerikaner nicht verstehe, für mich ein absolut paradoxes Volk (wie Eigentlich alle Völker, aber in Amerika Pendelt es immer in Extreme aus). In der Schule den Religionsunterricht verbieten, gleichzeitig die Evolutionstheorie nicht anerkenne und dann wieder einen Präsidenten in Betracht ziehen der seine Religion mit ins Amt trägt (war ja bei Bush auch schon der Fall). Und das ist nur ein Beispiel. Ich kann einfach nicht verstehen warum Sicherheit und Krankenversicherung als Bedrohung der Freiheit wahrgenommen wird Auf jeden Fall haben sie ihn doch wohl nicht gewählt, weil die Europäer ihn nicht gewählt hätten, aber sollte dem doch so sein, dann unterstreiche ich meinen ersten Satz in diesem Beitrag noch fett. Mal abgesehen davon hat Obama doch nicht gerade mit einer geringen Mehrheit gewonnen...

  8. #188
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    Zitat Zitat von Sushi Beitrag anzeigen
    Keine Ahnung, habe ja geschrieben das ich die Amerikaner nicht verstehe, für mich ein absolut paradoxes Volk (wie Eigentlich alle Völker, aber in Amerika Pendelt es immer in Extreme aus). In der Schule den Religionsunterricht verbieten, gleichzeitig die Evolutionstheorie nicht anerkenne und dann wieder einen Präsidenten in Betracht ziehen der seine Religion mit ins Amt trägt (war ja bei Bush auch schon der Fall). Und das ist nur ein Beispiel. Ich kann einfach nicht verstehen warum Sicherheit und Krankenversicherung als Bedrohung der Freiheit wahrgenommen wird Auf jeden Fall haben sie ihn doch wohl nicht gewählt, weil die Europäer ihn nicht gewählt hätten, aber sollte dem doch so sein, dann unterstreiche ich meinen ersten Satz in diesem Beitrag noch fett. Mal abgesehen davon hat Obama doch nicht gerade mit einer geringen Mehrheit gewonnen...
    Obama hat stimmenmäßig knapper gewonnen als staatenmäßig. Bei der ersten Bush-Wahl hat Al Gore mehr Stimmen bekommen als Bush, und trotzdem ist Bush Präsident geworden. Ziemlich genau jeder zweite US-Bürger hat Romney gewählt, und die kommen jetzt auch nicht von einem anderen Stern als wir, man kann sie schon versuchen zu verstehen.
    Ich kenne keinen Amerikaner, war nie in Amerika, will auch nicht unbedingt hin, aber ich meine schon, mich in das Romney-Bewußtsein einfühlen zu können, ansatzweise und unter Beachtung der Umstände.
    Wir reden hier ja nie von "den" Amerikanern oder "den" Europäern, die es bekanntermaßen nicht gibt. Aber im gesellschaftlichen Korrdinatensystem gibt es doch gewisse Positionsverschiebungen, die Rückschlüsse auf die Denkweise eines großen Teils der jeweiligen Bevölkerungen zulassen. In Amerika gibt es keine Zäpfchen zu kaufen, weil "die" Amerikaner zu prüde für sowas sind. Es gibt schon Unterschiede zu Europäern, über die muß man reden will man das Romney-Phänomen verstehen.

    Die amerikanische Bevölkerung ist so wenig homogen und so gespalten, daß nur mit einem teilweise grotesk anmutenden Patriotismus sowas wie ein amerikaweites Nationalgefühl erzeugt werden kann, mit dem sich von Ostküste bis Westküste jeder Amerikaner identifizieren kann. Ein Italiener ist ein Italiener, das weiß er auch ohne patriotische Orgien wie sie in den USA gefeiert werden. Unter dem dünnen Firnis der amerikanischen Chancengleichheit herrscht Spaltung, Rassismus, tatsächliche Chancenungelichheit und Bildungsmangel. Deswegen muß der Präsident ein "echter" Amerikaner sein, der die wenigen Werte, auf die ein Amerikaner sich stützen kann, zusammenhält, und Romney ist eben in der geschwungenen Linie der bisherigen US-Präsidenten amerikanischer als Obama.

    Meiner Meinung nach leidet "der" Amerikaner unter Identitätslosigkeit. Er hat vielleicht Vorfahren weiß Gott wo, aber jetzt lebt er in einem Land, mit Menschen weiß Gott wo überall her, weiß Gott welcher Ethnie angehörend und welcher Religion zugehörig. Es fehlt dem amerikanischen Bürger an gewachsenen Identifikationsmerkmalen, die die Europäer mit ihren gewachsenen Kulturen und ihrer eng verflochtenen Wirtschaftsstruktur größtenteils noch haben. Da bekommen dann weltanschauliche Festungen wie die Bibel, das Christentum und die Congregation eine immense Bedeutung, denn das Christentum bietet eine geschlossene Weltanschauung, an der man sich geistig emporranken kann, was sonst nur eine nationale ethnische Homogenität bieten kann. Eine gemeinsame Historie und eine gemeinsame Abstammungsgeschichte bietet nun mal ein gutes Identifikationsmerkmal. Eine gemeinsame Religion auch.
    Aus dem Grund radikalisieren sich Muslime in Deutschland teils stärker als in muslimischen Ländern, denn in ihre aussichtslose Suche nach Identifikation, Lebenssinn und gesellschaftlichem Halt außerhalb der geschlossenen deustchen Gesellschaft stößt die strenge (oder streng ausgelegte) Ideologie des Islam, die Antwort auf alle Fragen liefert und ein sinnvolles Lebensmodell bietet.

    Die streng bibelgläubigen Amerikaner glauben sicher zum Großteil selbst nicht wirklich an die Schöpfungstheorie, aber es geht für sie einfach nicht, daß jemand auch nur einen Millimeter an den Grundfesten ihrer Identifikationsstruktur rüttelt, der Bibel, selbst wenn derjenige noch so recht hat. Deshalb tut ein Romney einem bibeltreuen Amerikaner gut, er vermittelt, daß die gesellschaftlichen Grundlagen und Werte noch Bestand haben.
    Amerika ist systemkonservativ, einfach weil gewisse Dinge amerikanisch sind, wie zb auch das verschrobene amerikanische Wahlsystem aus der Anfangszeit der Besiedelung, als die Wahlmänner noch mit der Pferdekutsche die Stimmzettel überbringen mußten und deshalb die Auszählung mittels Wahlmännern vereinfacht werden mußte. Das hätte man längst mal reformieren können. Will man aber nicht, denn ist so amerikansich wie das Recht auf eine Schußwaffe, und da können noch so viele Kinder Amok laufen, ein Großteil der Bevölkerung glaubt an die Schußwaffe als Problemlöser. Oder an die unbemannte Drohne. Daran glauben auch Obama-Wähler, so wie es aussieht. Beständigkeit gibt dem Amerikaner Halt, und nicht nur dem Amerikaner. Warum hat Bayern jahrzehntelang den Senat unterhalten? Weil es einfach so bayerisch war. Man war stolz darauf, was zu haben, was die anderen nicht haben, den Blödsinn hat man sich viele Millionen kosten lassen. Zum Glück war am Ende die Vernunft doch ein bißchen größer als das Bedürfnis nach bayerischen Unverwechselbarkeiten.

    Kein Präsident hätte Amerikas Landschaften 4Jahre nach dem Finanzcrash wieder erblühen lassen können, deshalb hat auch Obama es nicht geschafft. Auch weil die Rebublikaner Reformen erfolgreich verhindert haben. Deshalb konnte Romney die unzureichende Obama-Politik der letzten Jahre für sich zum Vorteil schmieden. Noch ein Grund ihn zu wählen.

    Und ich bin mir sicher, daß "der weiße Mann" in den USA langsam das Hosenflattern kriegt, und um seine Macht im Land fürchtet, bei so vielen einwandernden und sich vermehrenden Nicht-Weißen. Noch ein Grund, Obama nicht zu wählen. Ich glaube, Amerikaner wählen weniger rational, sondern mehr emotional, gegenüber beispielsweise Deutschen.

    Da kommt schon einiges an Gründen zusammen, und wie gesagt werden viele Romney-Wähler dies nicht aus Überzeugung getan haben, sondern vielmehr aus Obama-Ablehnung. Und Obama-Wähler werden zum großen Teil aus Romney-Ablehnung gewählt haben, zumindest wenn sie konservativ aber dennoch halbwegs bei Sinnen sind.
    Geändert von Datura (09.11.12 um 05:05:56 Uhr)

  9. #189
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    Zitat Zitat von Krisja Beitrag anzeigen
    Datura, deine Statements finde ich total toll und so, wie ich Amerika kennengelernt habe, denke ich, dass du recht hast mit vielem, was du sagst.
    Die Amerikaner sind halt ein Völkchen für sich und sehr speziell
    Schön, daß du das auch so siehst wie ich.

  10. #190
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    Ich bin mir nicht sicher ob Obama den Amerikanern gut tun, hier wird es aber prima erklärt warum die Deutschen wohl so denken
    http://www.spiegel.de/politik/deutsc...-a-866075.html
    ****** under construction ******

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