Zitat von sabine21
Auch wenn ich ziemlich ausschliesse, jemals einen Republikaner zu wählen (wenn ich denn wählen könnte), stimme ich obenstehendem zu.
Mich nervt dieses ständige "die Amis" (es gibt auch nicht "die Schweizer" oder "die Deutschen) sowie die Unterstellung, Republikaner seien alle dumm und Demokraten alle schlau. Es sind auch nicht alle Küstler super und alle zwischendrin bedeppert. Ich kenne unzählige Amerikaner, ja sogar Republikaner sind da dabei, die meisten haben eine durchaus differenzierte und kritische Meinung zu ihrer eigenen Partei, aber eben auch zur gegnerischen.
Ich kann sogar in Ansätzen nachvollziehen, warum man Republikaner wählt. Wenn man in D oder wo auch immer gerade mal zwei sehr gegensätzliche Parteien zur Auswahl hätte, würde man logischerweise die wählen, die der eigenen Überzeugung insgesamt, übergreifend am nähesten kommt und die Details vorerst aussen vor lassen. Abweichungen und Mitte gibt es ja nicht. An Repbulikanern ist nicht alles chronisch schlecht und an Demokraten nicht alles sensationell und Demokraten sind nicht zwangsläufig in jeder erdenklichen Situation das Nonplusultra. Und wenn man nur zwei Optionen hat, wovon eine zwangsläufig zu mehr finanziellen Abgaben des Einzelnen führen würde, wer würde die wählen? Gerade in Europa muss man mal vom hohen Ross runterkommen und aufhören zu glauben, man sei da so viel besser - wir sind alle spätestens beim Thema Geld zu holen und zu beeinflussen. Und es ist ja nun beim besten Willen nicht so, dass die meisten europäischen Länder für eine solide und ausgeglichene Politik bekannt wären. Es ist nur bei so einigen weltpolitisch gesehen irrelevant und darum kümmerts keinen.
Zudem kann man diese enorm personenbezogene Art der Politik in Europa gar nicht nachvollziehen, so was gibts hier nicht in dem Ausmass.
Und was das Thema Evolution und Adam und Eva und Urknall und weiss-der-Geier-was anbelangt: da hab ich schon in meinem direkten Umfeld diverse Personen, die das Konzept der Evolution als falsch abweisen. Nein, das ist auch in unseren Breitengraden nicht sehr aussergewöhnlich, es wird nur nicht dermassen propagiert.
Nochmals, ich würde kaum je Republikaner wählen, weil ich unterm Strich dann eben doch zu liberal bin und mir die Ideologie der Demokraten insgesamt näher ist. Aber diese Pauschalisierungen finde ich einfach nicht angebracht.
Ich bin nach wie vor einigermassen überzeugt, dass Obama letztes Mal nicht gewonnen hätte, hätte McCain nicht den Kapitalfehler gemacht, die offensichtlich strunzdumme und noch offensichtlicher sehr ungebildete Palin als Vize aufzustellen. Romney disqualifiziert sich meines Erachtens nach durch einige wirklich absolute No-Go-Aussagen in ähnlichem Masse wie damals eben Palin. Aber ob das reicht, um ihn nicht zu wählen, keine Ahnung. Obama hat meiner Meinung nach solide Arbeit geleistet, wie man das unter den katastrophalen Umständen eben halt überhaupt tun könnte. Nichtsdestotrotz ist es menschlich (und nein, nicht kulturbedingt und schon gar nicht amerikanisch bedingt), dass man, wenn eben nicht alles Versprochene eingehalten wird, den Glauben in jemanden verliert. Das ist nicht fair oder objektiv, aber eben halt menschlich, sieht man im Kleinen schon, und eben auch im Grossen wie bei so was.
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