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Thema: Ärztestreik?

  1. #11
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    Das Problem ist, dass die glorreichen Zeiten für viele Ärzte vorbei sind. Heute ist es für viele ein Kampf. Neue Apparate, Praxisausstattung, Abgaben, Personal und dazu die Budgeteinschränkungen und Bürokratie. Nicht zu reden von den angestellten Ärzten in Krankenhäusern. Wer keine Praxis erbt, kann eigentlich kaum reich werden (was man ihnen ja durchaus vorwirft). Natürlich gibt es Ausnahmen wie Radiologen u.ä. und Ärzte, die noch in glorreichen Zeiten groß geworden sind.

    Daher habe ich diesbezüglich (!!) durchaus keinen Ärger auf sie. Und dass die Krankenkassen in diesem System eher die "Bösen" sind, und die Ärzte auch deswegen streiken, ist auch klar.

    Der Streik macht mich nicht wütend, sie sind ebenso "Opfer" des unfassbar schlechten Gesundheitssystems. Daher...

    "Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin


    Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern

  2. #12
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    Zitat Zitat von Der Pendler Beitrag anzeigen
    Eben, wer hat 10% Gehalterhöhung und die Basis ist dann wohl auch nicht dementsprechend... An die Politiker hatte ich dabei eigentlich gar nicht gedacht. Ich finde es nur äusserst unfair den Dauerpatienten und Notfällen gegenüber, die Praxen zu schließen zu wollen. Denn sie bezahlen doch die "Gehaltserhöhung" mit ihren Beiträgen.
    Notversorgung ist gewährleistet. Und Chroniker können ihre Rezepte auch erhalten. Zumal man auch als tablettenschluckender Patient durchaus seine Tablettenration ausrechnen kann. Im Urlaub geht das ja auch.

    Und einige Ärzte behandeln am ME ihre Patienten für Null, weil sie kein Budget mehr haben. Wer von uns würde für 0 Euro Stundenlohn arbeiten? Also den Ball flachhalten
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  3. #13
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    Ja und das Hauptproblem ist ja, dass jedem Arzt nur ein bestimmtes Budget zur Verfügung steht. Wenn er drüber ist arbeitet er umsonst. Kann aber ja auch die Patienten nicht nicht behandeln. Um das auszugleichen sollen halt die Honorare erhöht werden.

  4. #14
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    Zitat Zitat von Beautybuendel Beitrag anzeigen

    Der Streik macht mich nicht wütend, sie sind ebenso "Opfer" des unfassbar schlechten Gesundheitssystems. Daher...
    Was verstehst du unter Gesundheitssystem? Ich halte unsere ärztliche Versorgung immer noch für die Beste welche es derzeit in Europa gibt (vom Rest der Welt ganz zu schweigen).
    Dass dieses die Grenzen von jeglichen Budgets sprengt ist das Eine - dass wir uns angewöhnt haben wegen jedem Mist einen Arzt aufzusuchen das Andere. Das macht die Sache so teuer. Dass Kliniken dann versuchen mit möglichst vielen Untersuchungen die teuren Apparaturen zu finanzieren steht wieder auf einem anderen Blatt.
    Nichtsdestotrotz: für Patienten ist das System dennoch hervorragend.
    ****** under construction ******

  5. #15
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    Es ist allerdings nicht nur so, dass wir wegen allem den Arzt aufsuchen. Die Menschen werden älter, benötigen mehr Medikamente.

    Und: Der Verwaltungsapparat nimmt unfassbar viel Zeit und Geld in Anspruch.

    Nur wenige Kliniken können ihre Geräte finanzieren. Die Budgets vieler Kliniken sind begrenzt, denn sie haben ja nicht diese medizinische Geräte, sondern auch IT, Notruf, Telefone etc, Patientenentertainment, das alles muss finanziert werden. Da wird noch ein Kliniksterben auf uns zukommen.

    Dennoch, da stimme ich dir zu, Thea: Das deutsche Gesundheitssystem ist eines der besten
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  6. #16
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    Zitat Zitat von Cara Beitrag anzeigen
    Und einige Ärzte behandeln am ME ihre Patienten für Null, weil sie kein Budget mehr haben. Wer von uns würde für 0 Euro Stundenlohn arbeiten? Also den Ball flachhalten
    Bei einem derartigen sonstigen Stundenlohn können sie mMn ruhig mal "umsonst" arbeiten. Wohl gemerkt, das ist ja lediglich das Gehalt von der gesetzlichen Krankenkasse.... von den Provisionen von Apotheken und anderen ganz zu schweigen. Da gibt es durchaus eine "Einpackmentalität".
    Den Ball lieber mal ganz hoch spielen. Ich fühle mich derart (um es fein zu sagen) "auf den Arm genommen"

    Zitat Zitat von Thea Beitrag anzeigen
    Dass Kliniken dann versuchen mit möglichst vielen Untersuchungen die teuren Apparaturen zu finanzieren steht wieder auf einem anderen Blatt.
    Ich denke das der niedergelassene Arzt gern auf "Augenhöhe" mit den Kliniken sein will, daher werden die teuersten Untersuchungsgeräte angeschafft (wird ja auch von dem Patienten erwartet "der tut wenigstens was ...") Wehe wenn man denen dann in die Finger gerät, die finden schon was...

    Fingerspitzengefühl und Mitleid mit den Patienten wird eh klein geschrieben Apparate, Untersuchungen über Untersuchungen... sobald jemand zu oft in der Praxis erscheint, wird er abgewimmelt. Fachärzte geben Ende des Quartals keine Termine mehr (es sei denn, du kommst privat), egal ob man krepiert.
    Wer in der Schule schon Abi mit 0,7 gehabt, lang studiert hat, will im Berufsleben halt das Geld schubkarrenweise nach Hause fahren. Schon klar, verständlich, nur ich möchte das nicht gern mitfinanzieren. Es bleibt mir gar nichts anderes übrig als gesund zu bleiben weil ich diese Praxen gerne meide...

    Zitat Zitat von barbarella Beitrag anzeigen
    Ich weiß, was ein niedergelassener Internist verdienst und finde, das ist schon recht ordentlich.....
    Eben das meinte ich. Keiner (sonst) weiß doch wirklich, was bei dem "Job" rumkommt und ja jeder kann sich in der Schule bemühen und Medizin studieren.......schon o.k. aber wie peinlich für einen eigentlich Selbständigen seine Geldgeber zu erpressen. Laßt sie doch alle "Privatärzte" werden, das ist doch so toll...Nein die Zugehörigkeit zur gesetzlichen KK ist mMn die Linzenz zum - Geldeinnehmen. Wenn sie in der echten Konkurenz am Markt wären, würden sie schnell kleinere Brötchen backen.

    Die einzige Ärztin die ich hier vor Ort für kompetent halte, ist eine - Privatärztin. Na, und das wird dann richtig teuer.
    Geändert von Der Pendler (17.09.12 um 20:16:18 Uhr)

  7. #17
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    Herr Pendler, tschuldige, aber was du schreibst ist völliger Blödsinn.
    Ich glaube kaum, dass jemand der nicht im Gesundheitssystem btw mit Krankenkassen, gesetzlichen wie auch privaten, arbeitet, btw sich nur von aussen darüber informiert nicht wirklich sagen kann was da abläuft...

  8. #18
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    Mein lieber Pendler, aus deinen Worten spricht - der Neid. "Schubkarrenweise Geld nach Hause fahren"... Tja, das machen nur sehr wenige, glaub mir.

    Wieviele Stunden arbeitest du denn täglich? Was glaubst du, haben die Ärzte denn für einen Stundenlohn? Umsonst arbeiten? Würdest DU das machen?

    Manchmal wundere ich mich wirklich über die Menschen... Frag doch mal einen Arzt, ob du ihn mal einen Monat lang begleiten darfst, dann reden wir weiter, ja?
    *************

    [CENTER]Das Internet und die dort kultisch bewahrte Anonymität verleihen jedermann quasi die Generalvollmacht, ungestraft alles Mögliche über jede beliebige andere Person zu äußern. Ich kann mir kaum einen moralisch verwerflicheren Missbrauch des Gedankens der Redefreiheit vorstellen.
    Richard Bernstein in der New York Times[/CENTER]



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