Zitat von
Mayanmar
Ich sage jetzt mal was ganz Hartes und vielleicht sieht das manch eine anders: In kaum einem Job ist man so sehr die "Dienende", die Befehlsempfängerin, man ist schnell Mädchen für alles. Es gibt Chefs, die schon um 7 Uhr morgens am Fon hängen und vom Flugplatz aus den Tag durchplanen wollen und das für eine Selbstverständlichkeit halten. Und die scheren sich einen feuchten Kehricht darum, ob einem das passt oder nicht. Viele erwarten von ihrer Assistenin eine Perfektion, die sie selber gar nicht haben. Es gibt viele machtbessene Emporkömmlinge und Narzissten, die entweder in diese Position gekommen sind, weil sie über Leichen gingen oder weil irgendein billiger Zufall ihnen gut zu Pass gekommen ist.
Ich habe sie alle kennengelernt: die eiskalten Narzissten, die Egomanen, die Heulsusen, die launischen Rummuffler, die Radfahrer,die nach unten treten und nach oben buckeln. Die, die ihr marodes Eheleben gerne mit der Assistentin aufpoliert hätten.
Von all meinen Chefs, die ich hatte, gab es nur einen, der mit mir auf Augenhöhe gearbeitet hat. Der mir den Rücken stärkte, der mich zu schätzen wusste, meine Talente förderte und der mir nie das Gefühl gegeben hat, ich wäre "nur" die Assistentin.
In kaum einem Job bist du so sehr von dem Gutdünken, von den Launen und Eitelkeiten deines Chefs abhängig. Und du musst immer GUT sein, sehr gut sogar, aber nie ZU gut. Es ist gefährlich, mehr auf der Pfanne zu haben,als der Chef.
Wenn man so eng zusammen arbeitet, ist das oft wie in einer Ehe. Es muss halt vieles stimmen, vielleicht sogar alles. Und das ist schwierig zu finden.