Ein Mensch ist gestorben und wie du schreibst, bist Du sehr betroffen, was mir aufstößt, warum willst Du jetzt Erfahrungen...wie Männer traueren.
Ich glaub, dass ist normal bei Männern. Als der Vater meines Stiefvaters gestorben ist, war mein Stiefvater auch relativ auf Abstand und hat dann wochenlang nesselfieber als Reaktion gehabt.
Ein Mensch ist gestorben und wie du schreibst, bist Du sehr betroffen, was mir aufstößt, warum willst Du jetzt Erfahrungen...wie Männer traueren.
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Das Problem ist wohl eher, dass du eine Erwartungshaltung hast, die sich nicht erfüllt. Jeder trauert anders, der eine ganz öffentlich, der andere im Stillen und wieder andere werden schroff. Das sagt über das Maß der Trauer rein gar nichts aus. Oftmals braucht es auch etwas Zeit, bis sich die Erkenntnis des Todes eines geliebten / befreundeten Menschen und dessen Ausmaß gesetzt hat.
Es ist doch nicht jeder gleich. Gerade in dieser Situation ist eine Wertung darüber eher unangebracht. Such dir lieber Menschen, die deine Art der Trauer nachvollziehen können als dich über diejenigen aufzuregen, die nicht so trauern wie du.
H.G. eve
Wozu braucht man ein Gehirn, wenn man es nicht benutzt?
Ich rege mich nicht auf. Da ist mir heute Abend gar nicht nach Ich bin mir sicher, mein Ex-Freund trauert auch. Aber eben anders. Aber die andere Art der Trauer erlebe ich eben immer wieder bei Männern. Oder generell, dass Männer ihre Gefühle ganz anders zeigen, als Frauen. Immer so hart, immer der starke Mann. Bloß keine Schwäche zeigen. Manchmal finde ich das halt schade, auch für die Männerwelt
Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.
Ja, du findest es schade. Aber das Gegenüber empfindet es eben anders. Das wirst du vermutlich aber sowieso nie verstehen, also lass es lieber. Du musst deine Erwartungshaltung aufgeben. Es ist deine Erwartungshaltung, nicht mehr und nicht weniger. Nicht jeder kann und will Schwäche / Trauer zeigen und muss es auch nicht - wozu auch? Um die Erwartungen von anderen zu erfüllen?
Lass dich davon nicht noch mehr herunterziehen. Akzeptiere es einfach. Eine Diskussion in dieser Situation ist doch müßig.
H.G. eve
Wozu braucht man ein Gehirn, wenn man es nicht benutzt?
Mayan, du bist im Moment aufgewühlt und geschockt, was ich gut verstehen kann. So eine Nachricht haut jeden erst mal um, vor allem wenn es jemand ist, den man mochte und wo der Tod sehr unerwartet kam. Jeder geht mit so einer Nachricht anders um, das sollte man einfach hinnehmen. Fühl dich von mir einfach mal lieb umarmt und getröstet, mehr kann ich auf die Ferne ja leider auch nicht für dich tun.
Dann bin ich ein Mann
Ich ziehe mich sofort in mich selbst zurück, weine nicht und wirke nach aussen ziemlich stoisch obwohl meine Gefühle in mir brodeln.
Ich habe in Extremsituationen ausserordentliche Selbstbeherrschung.
Manche nennen es cool, manche selbstbeherrscht andere abgebrüht, wieder andere kalt.
Nur einige, sehr innig vertraute Menschen kennen meine weiche schwache Seite, da zige ich meine Traurigkeit und lasse mich gehen, diese Menschen kennen mich aber auch und merken oft schon an Kleinigkeiten, dass mich etwas aufgewühlt hat.
Da denkt mein Umfeld noch lange...........oh, die ist aber gut drauf.
Geändert von Klaraverstand (22.10.12 um 22:08:34 Uhr)
Die Welt ist viel zu gefährlich, um darin zu leben – nicht wegen der Menschen, die Böses tun, sondern wegen der Menschen, die daneben stehen und sie gewähren lassen. Albert Einstein
Klara bei mir ist es sehr unterschiedlich. Aber ich kann meine Gefühle meist sehr schlecht unter Kontrolle halten. Ein großer Schwachpunkt von mir. In jeder Hinsicht.
Ich trage (leider) meine Gefühle auch sehr nach außen.... nicht immer gut.
Mein Ex rief vorhin nochmal an. Wir haben noch kurz geredet. Und.... jetzt muss ich weinen... der Verstorbene sagte mir mal: Mayan, er ist halt anders als du. Nicht so emotional... Deshalb ist er nicht besser und nicht schlechter.
Ach.. Mensch... traurig alles. Wir haben einen tollen Menschen verloren
Spatzeline, danke dir für's drücken...
Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.
Mayan, vielleicht hat Dich Dein Ex am Telefon auch "abgewürgt" damit er alleine für sich trauern kann. Ob nun laut heulend oder etwas gegen die Wand werfend oder sich betrinkend oder alte Fotos anschauend oder oder oder, aber alleine. Ich denke es gibt einfach unterschiedliche Bedürfnisse zu unterschiedlichen Momenten, und zwar geschlechterneutral. Manchmal möchte man ganz viel drüber reden und Menschen um sich haben, gemeinsam Erinnerungen austauschen, gemeinsam weinen. Aber manchmal empfindet man das auch als zu schmerzhaft, zu anstrengend und sehnt sich nach einem Schneckenhaus in das man sich zurückziehen kann. Manachmal ist man auch zunächst zu geschockt um zu reagieren und versucht es erstmal mit Verrdrängung; denn Verdrängung ist Selbstschutz.
Das gemeinsame Trauern ist häufig schwer. Wenn der eine gerade alleine sein möchte mit seinem Schmerz sucht der andere Nähe und wenn der eine Ablenkung braucht möchte der andere sich in Erinnerungen wälzen. Das ist nicht einfach.
Lass Deinen Ex so damit umgehen wie er möchte. Es kann morgen schon ganz anders sein oder auch nicht. Für Dich ist es gut, dass Du Dich mit Deiner Mutter austauschen konntest und somit nicht ganz alleine mit Deinen Gefühlen sein musstest.
Eine allgemeingültige Regel wie welches Geschlecht trauert gibt es ganz bestimmt nicht.
Ich wünsche Dir, dass es Dir baldmöglichst etwas besser geht !