ZitierenSo geht es mir auch, also dass ich sozusagen zweisprachig aufgewachsen bin. Mit dem badischen Dialekt kann man sich ja außerhalb Badens nirgends blicken lassen, ohne dass die Leute lachen und/oder einen für minderbemittelt halten. Ich saß mal im ICE von Berlin nach Freiburg, als der Zugführer eine Ansage in derbem Badisch machte, da hat der ganze Großraumwaggon gelacht. Nur ich hätte am liebsten gerufen, was gibt's denn da zu lachen?Zitat von daughty
Meine Muttersprache ist Moselfränkisch *winkt zu Sterntaler* aber ich habe von klein auf gelernt, dass man sich in Situationen wie Arzt, Kaufmannsladen, Kindergärtnerin etc. in einer anderen Sprache ausdrückt. Wenn man so will, bin ich zweisprachig aufgewachsen. Wenn ich Dialekt spreche, verstehen die meisten kein Wort ("Ist das Schwedisch?"), aber ich kann trotzdem "ordentlich" Hochdeutsch.Ich liebe aber so Ausdrücke, die es nur im Dialekt gibt, wie "Kabänes" oder "bierebeemisch". Allerdings benutze ich die nur, wenn ich mal in der Heimat zu Besuch bin. Will ja nicht sonstwo eingeliefert werden.
Da ich noch in meiner Heimat lebe, kann ich switchen, wobei ich den hardcore Dialekt von hier nie wirklich gesprochen habe. Spätestens an der Uni und in einer WG mit Leuten, die alle ordentlich sprachen, war es Zeit umzulernen. Viele können mich nicht einordnen und sagen, du bist aber auch nicht von hier? Aber man hört natürlich, auch wenn ich ordentlich spreche, dass ich aus Süddeutschland bin, klar, oft wird es für leichtes Schwäbisch gehalten. Macht mir aber nichts aus, ich finde Dialektfärbungen ausgesprochen nett.
