Worüber habt Ihr Euch die letzte Zeit geärgert?

[Gästin]

Gibt es da eine Möglichkeit, sowas zu organisieren?

Gleichaltrig ja. Aber dauerhaft müsste das ja jemand jüngeres sein und die leben leider alle weiter weg, mindestens in Hamburg und das ist eigentlich schon zu weit.

Pflegedienst würde mir jetzt nicht so Angst machen, den hatte ich ja letztes Jahr nach dem Unfall und war sehr zufrieden. Pflegeheim macht mir deutlich mehr Gedanken. Am meisten ärgert mich dabei, dass man sich nirgends wirklich vorbeugend beraten lassen kann und Kontrollmechanismen immer erst einsetzen, wenn Vorfälle passieren. M. E. wird auch noch viel zu sehr auf Familie (Töchter!) gesetzt in einer Zeit, in der Frauen verstärkt mitarbeiten. Das finde ich unfassbar ignorant.

[daughty]

In meinem familiären Umfeld war es bis vor ein paar Jahren auch immer noch Usus, dass entweder eine Tochter oder Schwiegertochter ihre Mutter/ ihren Vater bzw. Schwiegermutter/-vater pflegt. Das geht natürlich nicht mehr in einer Zeit, in der Frauen aus guten Gründen auch Geld verdienen wollen. Dass die Pflegesituation so ist, wie sie ist, wird dann immer als Ergebnis des "Siegs der Emanzen" gesehen.

Ich habe ein paar Freunde, die in der Pflege arbeiten, und sie sind alle der Meinung, dass es einfach unmögliche Arbeitsbedingungen bei schlechtem Verdienst sind, die den Beruf so unattraktiv machen. Ich kenne einen Fachkrankenpfleger, der sich hier im Ballungsraum gerade mal so eine Ein-Zimmer-Wohnung und ein Auto (braucht er für Nachtdienste) leisten kann. Er ist in der neurochirurgischen Intensivpflege, hat eine insgesamt fünfjährige Ausbildung, muss sich bestens mit allen Arten von Katecholaminen, starken Medikamenten, Beatmungsmaschinen etc. auskennen, ist direkt für Leben oder Tod von Menschen verantwortlich und verdient unterdurchschnittlich. Das kann doch nicht sein!

In der Altenpflege sieht es nicht besser aus. Natürlich ist das eigentlich keine Entschuldigung für die schlechte Behandlung von zu pflegenden Menschen, aber mit Sicherheit eine Erklärung, warum es soweit kommt.

[solozicke1]

da hast du recht die Bezahlung finde ich unmöglich da würde ich als Putzfee mehr verdienen hier im Walsertal zwischen 15 und 18€ die stunde meine Freundin macht das

die Schwestern und Pfleger sollten schon gut 3000 netto verdienen plus Zulagen schwere Arbeit und Schichtdienste sollten belohnt werden.

[Tommasina]

Ich kann euch sagen, dass Gehalt und Arbeirsbedingungen in der Schweiz gut sind.
Es ist sicher auch hier ein strenger Beruf, der sehr stark fordert, körperlich und psychisch.
Aber die Bedingungen sind um Welten besser als bei euch.
Umso mehr dürfte man doch eine gute Pflege erwarten

[Gästin]

Ja, sollte man meinen.

Aber ich glaube, wir haben da doch immer noch zu sehr diesen Gedanken der liebevollen Hilfe im Kopf. Ich denke schon, dass es Pflegeheimen und -diensten erstmal ums Geld verdienen geht und den Mitarbeitern auch. Persönlich finde ich das ok. Aber auch nur dann, wenn sie etwas für ihr Geld leisten - wie bei jedem anderen Job eben auch.

3000 Euro netto plus Zulagen (der Bruttodurchschnittsverdienst liegt in Deutschland bei ca. 3600 Euro) fände ich persönlich auch heftig hoch, besonders bei ungelerntem "Pflege"personal, wobei das, was jetzt gezahlt wird einfach zu wenig ist. Es ist ja nicht immer hochqualifizierte Pflege notwendig, sondern oft nur Unterstützung im Alltag.

[Tommasina]

Mich macht einfach extrem sauer, wenn ärztliche Anordnungen nicht ausgeführt werden und alles derart wischiwaschi gehandhabt wird.
Völlig unprofessionell.

[Exuser71]

Über eine sehr grantige Mitarbeiterin im Kindergarten. Da sie dort aber nur stundenweise ist, bzw als Krankheitsvertretung, werde ich es dabei belassen. Ansonsten sind die Mitarbeiterinnen nämlich super herzlich und nett.

[Gonzo]

Mich macht einfach extrem sauer, wenn ärztliche Anordnungen nicht ausgeführt werden und alles derart wischiwaschi gehandhabt wird.
Völlig unprofessionell.

leider hier in D auch, mußte ich bei meiner Oma feststellen, aber als man dann gemerkt hat, das Angehörige ein Auge drauf haben , hat alles geklappt, wirklich sehr traurig
dafür ein tolles, positives Beispiel bei meiner anderen Oma, in Ö, sie hat Alzheimer und ist in einem Heim in der Steiermark untergebracht, so sauber und top gepflegt, es wir alles nach Anweisung gemacht und versucht ein relativ normales Leben zu ermöglichen, z.B. werden die Leute in den Haushalt mit eingebuden, also Kuchen backen, mit zum Einkaufen fahren usw., sollte ich mal auf solch eine Einrichtung angewiesen sein, verkauf ich alles hier in D und geh dorthin

[Tommasina]

Vielleicht war das der Knackpunkt, also dass beim Eintritt niemand von uns Kindern dabei war.
Ausnahmsweise haben wir das Nachbarn überlassen, die mit meiner Mutter befreundet sind.
Weil sie es angeboten haben und ein Auto haben (das Heim liegt 10km ausserhalb).
Wir haben unsere Mutter natürlich gefragt, ob wir mitkommen sollen, aber sie meinte, das sei nicht nötig, sie sei ja gut betreut durch die Nachbarn.

Umso trauriger finde ich das Ganze.
Jetzt, da es aufgeflogen ist, dass keine Verordnungen ausgeführt worden sind (nicht mal die Fäden der Operationsnarbe wurden ja gezogen) und meine Schwester mal Klartext gesprochen hat, wird sich hoffentlich einiges ändern.

Hoffentlich!
Warum erst, wenn klar wird, dass da eben nicht eine alte Frau um die sich keiner kümmert, zu Gast ist?
Sondern man ihnen auf die Finger schaut?

Unsere Mutter ist immerhin noch klar im Kopf, so dass man sie fragen kann, ob die Betreuung gut ist, ob sie Physio bekommt undsoweiter....

Was geschieht mit dementen Menschen, denen evtl. niemand mehr glaubt?

Ich bin immer noch fassungslos

[PEARLI]

genau das wünsche ich mir auch.

meine Eltern sind so verstorben das hört sich doof an mein Vater mit 72 und meine Mutter mit 70 einfach so im Bett verstorben .

das wünsche ich mir auch.

Oh Gott , noch so jung..