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Thema: Im Leben etwas wagen

  1. #1
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    Standard Im Leben etwas wagen

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    Hallo ihr Lieben!

    Es geht mir um ein Thema mit dem ich mich schon lagen beschäftige.

    Ich empfinde mich als viel zu ängstlich und würde das auch gerne ändern, kann aber einfach nicht aus meiner Haut.
    Hier mal ein paar Beispiele, damit ihr wisst was ich meine.

    Ich würde mich gerne beruflich verändern, traue mich aber nicht weil ich Ängst vor dem Neuen und unbekannten habe. Jetzt ist mein Job absolut bomensicher, das würde ich dann aufgeben.

    Ich würde gerne studieren gehen, traue mich aber nicht, weil ich mich mit 33 schon zu alt dafür finde und Angst habe vor den harten Jahren mit ganz wenig Geld und der Ungewissheit, ob ich danach überhaupt einen Job finde.

    Mein Partner würde gerne heiraten, nicht unbedingt sofort, aber innerhalb der nächsten 2 Jahre. Ich stäube mich irgendwie bei dem Gedanken und kann meine Angst überhaupt nicht in Wort fassen.

    Wir wünschen uns beide ein Kind, ich habe aber Angst vor der Verantwortung und dem was finanziell auf uns zukommt.

    Ich liebe Urlaub und freue mich immer total darauf, einen Tag vor Reiseantritt bekomme ich Bauchschmerzen und würde am liebsten alles absagen.

    So, das sind jetzt nur ein paar Beispiele. Ich habe immer Angst etwas zu wagen und das ärgert mich so sehr, denn ich denke ich verbaue mir damit meine Zukunft.

    Einmal habe ich etwas gewagt, einen Abteilungswechsel innerhalb meiner Firma und ich war danach so dermaßen unglücklich. Alles war ganz anders als erhofft und das berufliche Weiterkommen, das ich mir davon versprochen hatte, blieb auch aus. Ich habe meinem alten job total hinterher getrauert und war der neuen Belastung nicht gewachsen und hatte einen Nervenzusammenbruch, weil mich das alles so mitgenommen hat.

    Kennt ihr sowas oder bin ich wirklich der einzige Angsthase hier, der sich selbst die Chance raubt glücklich zu sein?
    LG badhairday

    ----------------------------------------------------

    Niveau ist keine Handcreme

  2. #2
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    in gewissen dingen kann ich deine ängste nachvollziehen, denke das geht vielen menschen so.

    jedoch so wie du es schilderst scheint es deine lebensqualität enorm einzuschränken. ich würde an deiner stelle über professionelle hilfe nachdenken. du sagst ja selbst, dass du dir mit den ängsten die chance raubst glücklich zu sein. ich denke psychotherapeutische hilfe könnte dir auch gut helfen, dich mit deinen ängsten auseinanderzusetzen und diese zu überwinden!
    "Smell the sea, and feel the sky
    let your soul and spirit fly"

  3. #3
    Avatar von Mascara
    Mascara ist offline more sizzle – less steak!
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    Badhairday –

    wenn man nicht als Draufgängerin geboren wird, muss man das üben. Immer wieder und vor allem im Kleinen. Nicht, dass du dann bei einer großen Sache über deinen Schatten springst – es EINMAL tust – und dann geht es in die Hose.
    Versuch mal mit ganz banalen Dingen anzufangen. Rückwärts die Treppe hochgehen, mit links die Zähne putzen, einen anderen Weg zur Arbeit gehen, was weiß ich. Besorge dir kleine Irritationen, in einem Rahmen, wo du sie handhaben kannst. So kannst du zum einen dich selbst im Neuen erleben und machst wahrscheinlich die Erfahrung, dass dann nicht das Chaos über dich hereinbricht, sondern du nach wie vor handlungsfähig bleibst.

    Aber verlange nicht zu viel von dir. Das wird schon einen Grund haben, dass du so vorsichtig bist. Finde eine Balance zwischen berechtigtem Selbstschutz und Expansionsdrang.
    Jede Entscheidung birgt die Gefahr in sich, eine Fehlentscheidung zu sein. Es kommt darauf an, wie beweglich man bleibt, auch in der Bewertung eines eventuell unerwarteten Ergebnisses.
    Und versuche herauszufinden, was z.B. wirklich hinter dem Wunsch steht, studieren zu wollen. Vielleicht ist das nur eine Metapher für einen anderen Wunsch, der sich weniger in ein Bild fassen lässt.

    Hals- und Beinbruch!
    Mascara


    P.S.: Mal wieder eine gute Gelegenheit, Riemann und „Die Grundformen der Angst” als Lektüre zu empfehlen.

  4. #4
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    Du kannst deine Ängste nur überwinden, indem du dich ihnen stellst. Angst in diesem Maße ist ein erlerntes Verhalten, das in der Regel durch negative Erlebnisse ausgelöst wird. So hast du es ja oben auch beschrieben. Man kann diese Angst auch wieder verlernen, indem du dich in diese Situationen begibst und sie mit positiven Erlebnissen verbindest. So läuft auch eine Verhaltenstherapie bei Angststörungen ab. Soweit die psychologische Seite.

    Konkret heißt das: Gib dir einen Ruck und verändere dich beruflich, studiere, heirate, verreise und bekomme ein Kind. Natürlich nicht alles auf einmal, aber versuche deine Ziele in kleinen Schritten anzugehen. An der Uni einschreiben oder eine kleine Reise buchen, dafür braucht es nicht viel. Je mehr Positives du erlebst, desto schneller werden deine Ängste verschwinden. Viel Glück!

  5. #5
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    Man kann Ängste überwinden, indem man sich ihnen stellt. Das ist richtig.

    Allerdings hast du ja keine Phobien, sondern du fragst dich, wie bestimmte Dinge dein Leben beeinflussen können. Das ist nicht unbedingt Angst. Ich persönlich finde, das sind berechtigte Überlegungen. Beispiele:

    Man kann von hier aus leicht sagen, los, kündige, studiere endlich! Was ist die Folge? Du hast eine Zeit lang wenig Geld, und wenn du mit 33 anfängst zu studieren, kann sich jeder ausrechnen, wie alt du sein wirst, wenn du dein Studium - ohne Rückschlag - beendet hast. Wann bist du fertig, wie alt dann und welche Möglichkeiten hast du dann auf dem Arbeitsmarkt? Welche Firma nimmt knapp 40jährige weibliche Berufsanfänger? Diese Überlegungen finde ich klug. Das sind keine Ängste sondern berechtigtes Einschätzen einer Situation.

    Ich denke, es geht auch vielen Menschen so, dass sie vor Beginn einer Urlaubsreise eigentlich diese gar nicht mehr so gerne antreten wollen. Warum: Vorher muss man in der Firma vorarbeiten, zu Hause waschen etc. Alles muss geplant werden. Und man weiß ja in der Regel nicht, was einem im Urlaubsort erwartet. Also diese Skepsis ist normal. Habe ich auch. Vorher denke ich mir immer, warum ich mir diesen Affenmist antue. Wenn ich aber im Urlaubsdomizil bin, sieht es anders aus. Und dann kann ich auch genießen.

    Die Angst vor einem Kind und der damit verbundenen Verantwortung finde ich ebensowenig verkehrt. Man gibt finanziell viel auf, sicher bekomm man auch etwas zurück. Aber sich klar zu machen, dass ein Kind Verantwortung bedeutet, ist nicht so schlecht.

    Für den Beruf könntest du dich ja mal "blind" bewerben. Ein paar Bewebungen losschicken auf Anzeigen, die dir besonders gut gefallen. Und dann kannst du schauen, wie das Resümeé ist. Ob du vorgeladen wirst, wie du ankommst beim Gegenüber etc. Wenn sie dich haben wollen, kannst du immer noch Angst haben. Aber zuerst würde ich vielleicht so versuchen, überhaupt zu schauen, wie der eigene Job ist im Gegensatz zu vielen Hochglanzversprechen
    Geändert von Cara (08.11.12 um 07:51:23 Uhr)
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  6. #6
    Exuser37 Guest
    Vielleicht hat dein zögerliches Verhalten dich aber auch schon vor manchen Katastrophen bewahrt, wer weiß?

    Wenn man deine "Baustellen" so liest, sind es natürlich ganz schön viele auf einmal. Und überschneiden sich ja auch ein wenig von der Reihenfolge her: Erst Kind, dann Heirat, dann Studium oder umgekehrt oder alles zusammen?

    Ich würde vielleicht mal Prioritäten aufstellen, was du WIRKLICH willst oder was dir (von der Umwelt) suggeriert wird.

    Und dann ein Projekt in kleine Scheiben schneiden und diese angehen.

    Und glaub mir, ich bin auch ein sehr abwägender, vorsichtiger Mensch und mich hat das schon vor vielen Schnellschüssen bewahrt, es hat auch was positives.

  7. #7
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    Wie Mascara schon sagte - langsam. Nicht alles auf einmal - aber ich würde schon darüber nachdenken, mir helfen zu lassen. Denn keine Entscheidung zu treffen, ist auch ein Verhalten mit Konsequenzen, dann bleibt nämlich alles so, wie es ist. Was du schilderst, betrifft ja alle Lebensumstände. Mir hilft es immer, eine Pro- und Contra-Liste zu machen, also einen Zettel teilen, links was dafür spricht, rechts, was dagegen spricht. Dann sieht man meistens, dass die Ängste keinen realen Grund haben.
    Aber vielleicht brauchst du etwas mehr, hast du schon mal über ein Coaching nachgedacht?

  8. #8
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    Eine gewisse Vorsicht/Überlegung ist bei den meisten genannten Entscheidungen schon geboten. Mir scheint es aber, dass Du insgesamt doch etwas überängstlich bist und Dich ja selbst dadurch gehemmt fühlst. Daher würde ich an Deiner Stelle auch durchaus mal über Hilfe von außen nachdenken. Das ist ja nichts negatives, sondern würde nur Deinen Willen bezeugen, an Dir selbst zu arbeiten und Dich weiterzuentwickeln.

  9. #9
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    hier schließe ich mich an.
    Ich hab mich auch gefragt, ob du wirklich bei Veränderungen (nur eine, wirklich?) nur auffällt, wenn etwas nicht so lief, wie erhofft oder ob wirklich jede Veränderung schlechte Nachwirkungen hatte.

    Ich bin ja ziemlich risikofreudig und probiere generell viel, hab aber auch das Gefühl, dass ich in der Masse davon profitiert habe, eigentlich fast immer, was mir das Gefühl gibt, ein gutes Bauchgefühl zu haben. Das jemand, der seine Entscheidungen tendenziell bereut, da mehr Unsicherheit herrscht, kann ich mir vorstellen.

    Angst zu haben, finde ich jetzt auch völlig gewohnt und normal, weil es ja auch an unangenehme Sachen erinnert und damit einen Lernprozess ermöglicht, in der Angst zu verharren, ist allerdings was völlig anderes.
    Mut bedeutet ja, Angst zu überwinden und sich in eine Richtung zu entscheiden, wer keine Angst hat, braucht keinen Mut.
    Wenn Angst themenübergreifend lähmt - und dieses Gefühl hab ich bei dir - ist es aber was, was dir selber sicher schon unbewusst ebenfalls Schaden zugefügt hat, in dem du in einer schlechteren Situation geblieben bist, als du eigentlich mit einer anderen Wahl gehabt hättest. Der Gedanke, den auch Janne ansprach. Du glaubst nur, dann keine Verantwortung dafür zu haben, weil du ja nichts aktiv verändert hast.

    Selbst schlechte Erfahrungen, wie Jobwechsel, sind nicht unumkehrbar, ob du Kinder haben willst, wird auch eine Entscheidung sein, die du triffst, ohne bewusste Entscheidung hast du dich eben für das Gegenteil entscheiden.

    Wenn Angst ein grundlegendes Problem ist, helfen solche Aussagen natürlich nicht die Bohne, sondern nur dann, wenn man rational über Probleme nachdenken kann. Sonst wäre professionelle Hilfe auch mein Rat, weil du sonst dein Leben aus Angst verpassen könntest.

  10. #10
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    Angst ist ein Gefühl aus alter Zeit als es ums Überleben ging um eine Flucht zu ermöglichen. Man hat sie vor den Dingen die wir nicht erfassen können. Geht es ums überleben wenn Du obige Entscheidungen triffst ?
    Das Problem ist wohl eher wie im englischen beschrieben "No risk no fun" . (Eigentlich ist doch alles ein "Risiko"). Ängste resultieren meist aus unserer Kindheit unserer Erziehung. Da könnte man einmal hinschauen. Angst ist nur dann bedenklich wenn sie uns im Leben einschränkt und dieses bestimmt.... Mach Dir bewusst was Du befürchtest was passieren könnte was steckt dahinter. Was sind die Konsequenzen ?

    Die andere Seite ist, was macht Dir keine Angst und warum? Was ist z.B. mit Auto fahren oder fliegen? Je mehr man sich bewusst macht was alles passieren kann, wird einem auch passieren (Gesetz der Anziehung). Eine Urlaubsfahrt ist doch immer irgendwie ein Abenteuer. Ein ganzer Tag ist es eigentlich schon mit all den Tücken die er bereithält.

    Das Leben ist doch dazu da, um Erfahrungen zu machen, wer hat gesagt, dass es nur positive Erfahrungen sind ?
    Höre auf dein Herz (z.B. meditiere) und folge dem was Du wirklich Dir wünschst. Wenn es das Studium ist studiere. Ist das Studium eine Flucht vor der Ehe und deinem Partner und der Entscheidung ein Kind zu haben? Dann lass es heirate, und bekomme das Kind. So wie ich es sehe, stehst Du hier an einer "Lebens Weiche". Entscheide und dann darfst Du dich nicht mehr umdrehen, weil Du sonst zur Salzsäule erstarrst . Die Entscheidung musst Du selbst treffen (ja es wird auch neg. Konsequenzen geben), aber das soll nicht die Angst vor dem was kommen könnte tun.


    In einem Asterix und Obelix Comic (ich glaube Asterix und Obelix bei den Normannen) geht es um die "Angst die Flügel verleihen soll" deshalb wollen die Normannen die "Kunst des Angst haben" erlernen um fliegen zu können. Verleiht Angst Flügel ?

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