Bammel vorm Zusammenziehen

[Datura]

Nächstes Jahr wollen wir dann zusammenziehen, mein Anhang und ich, nach 5 Jahren Beziehung in getrennten Wohnungen.
Und so sehr ich mich auch freue (die Wohnung wird wunderschön, sie ist gerade im Bau), so sehr hab ich Angst, daß das dann der Anfang vom Ende ist. Ich hab Erfahrung.
Meine letzte Beziehung ist kurz nach dem Zusammenziehen den Bach runtergegangen. Zwei Jahre später bin ich ausgezogen.

Problem diesmal: Die Wohnung gehört ihm. Abzahlen wollen wir sie aber gemeinsam. Platz für zwei ist genug. Wie wir die Finanzen im Einzelnen regeln, ist noch offen. Er will beispielsweise eine Mega-Küche, die ich nicht zu gleichen Teilen mitfinanzieren kann, mangels Geld. Das wird keine Fifty-Fifty-Sache werden. Weitere Ungleichgewichte wird es auch geben.
Ich schätze ihn absolut nicht so ein, daß er es mir beim kleinsten Streit aufs Brot schmiert, daß mir ja nix gehört, usw. usf. Dennoch hab ich Angst, daß das mal zwischen uns stehen könnte. Hilfe!

Kann jemand berichten, wie es gelaufen ist, nach dem Zusammenziehen? Habt ihr euch gegenseitig den Schädel eingeschlagen, oder seid ihr als ein Herz und eine Seele noch enger zusammengewachsen? Was habt ihr falsch gemacht, bzw. was richtig?

Freue mich auf Antworten.

[Peppermintpatty]

Problem diesmal: Die Wohnung gehört ihm. Abzahlen wollen wir sie aber gemeinsam.

Klingt komisch für mich und irgendwie nachteilig für Dich, aber das war ja nicht die Frage.

Wir haben das Zusammenziehen nie bereut. Ein wichtiges Motto ist meiner Meinung nach "Hebe Dich gelegentlich vom Mobiliar ab!".
Damit mein ich, dass wir mal getrennt ein Wochenende wegfahren, er geht Wandern, ich fahre mal zu einer Freundin oder auf Chorfahrt.
Dann freut man sich, wenn man sich anschließend wiedersieht. Viel Glück!

[Minzi]

Ich stimme Patty zu. Immer schön ein Teil seines Privatlebens - Freunde, Hobbys etc behalten. Man merkt wie wichtig das ist gerade, wenn man länger zusammenwohnt. Freiheiten gewähren und Freiheiten nehmen.

[Exuser67]

bei einer Eigentumswohnung ist der rechtliche Aspekt wichtig.

Wenn das im Voraus schonmal geklärt ist und das eine und andere auf Papier steht - eventuell notariell beglaubigt - dann geht man da schon entspannter ran.

(und ich lese bei dir raus dass das deine Hauptsorge ist)

warum bist du nicht Miteigentümerin?
im Falle einer Scheidung sieht das schlecht aus für dich , ausserdem erbst du auch nicht wenn ich richtig informiert bin.

Woran ist denn deine letzte Beziehung gescheitert?

[nyx]

die finanzen würd ich unbedingt vorher schriftlich klären.
'mitfinanzieren' hat so einen komischen beigeschmack, wenn dann eh alles ihm gehört.
aber er könnte ja einen mietvertrag für dich ansetzen?
und wenn du einen teil des startkapitals einschiesst, es so regeln, dass er dich im falle eines auszugs auszahlen muss.

[Franzi W.]

Du finanzierst ihm die Wohnung die danach komplett ihm gehört? Geschickt eingefädelt.

[Minna-Maus]

Du finanzierst ihm die Wohnung die danach komplett ihm gehört? Geschickt eingefädelt.

da muss ich franzi rechtgeben. lass das vorher klären, was dir im trennungsfall zusteht. ganz schön schlau der knabe, ...

[all about eve]

Problem diesmal: Die Wohnung gehört ihm. Abzahlen wollen wir sie aber gemeinsam.

Geht m.E. gar nicht - war zwar nicht gefragt, aber trotzdem. Entweder ihr lasst euch gemeinsam als Eigentümer eintragen oder ihr setzt einen (fairen) Mietvertrag für dich auf. Gemeinsame Finanzierung von Mobiliar halte ich in dieser Konstellation auch für äußerst bedenklich. Ich würde eine klare Abgrenzung vorehmen, wem was gehört. Im Idealfall schriftlich, auch wenn das sehr unromantisch ist. Das dient deinem Schutz und auf den solltest du keinesfalls verzichten. Sollte euer Zusammenleben gut funktionieren, schadet es keinem und falls nicht, wirst du später verdammt dankbar dafür sein.

Zum eigentlichen Thema - ich habe auch schon einmal erlebt, dass das Zusammenziehen der Anfang vom Ende war, aber das ist doch sehr individuell und man kann hier keine Pauschalaussagen treffen. Bei uns scheiterte es an komplett unterschiedlichen Vorstellungen des Zusammenlebens.

Ich stimme ansonsten Patty zu, dass man ein gewisses Maß an Individualität und Freiheit bewahren sollte und diese Parameter von beiden Parteien gleich interpretiert werden.

[Michaela]

Es gibt doch wirklich kein Geheimrezept, ob das Zusammenleben klappt oder nicht. Ausprobieren! Ich finde auch nicht, dass die Liebe unbedingt vom Zusammenleben abhängt. Wer in getrennten Wohnungen glücklicher ist, kann deshalb trotzdem seine/n Partner/in lieben und die Partnerschaft kann toll funktionieren.

Was das rechtliche/finanzielle bei Datura betrifft:
Datura ist ja (so liest es sich jedenfalls) nicht verheiratet. Ihr Freund hat eine neu gebaute Eigentumswohnung, in die beide einziehen werden. Ich würde NICHT darauf bestehen, hälftig als Eigentümerin eingetragen zu werden, denn sie sind keine Ehepartner. Ich würde allerdings auf einen ganz normalen (evtl. Unter?)-Mietvertrag bestehen, der hälftig die( auf dem Markt zu erzielenden fairen) Mietkosten und Nebenkosten aufgelistet hat. Wichtig natürlich die übliche Kündigungsfrist. Sollte es wider Erwarten mit dem Zusammenleben nicht klappen, kündigt Datura fristgerecht das Mietverhältnis und basta.
Die gewünschte schicke Küche wird ja quasi als bewegliches Mobiliar gewertet. Solltest du, Datura, sie mitfinanzieren, gehört also ein dementsprechender Teil der Küche dir. Du musst dann auch mit im Kaufvertrag der Küche stehen. Solltet ihr euch trennen, darfst du also einen Teil der Küche mitnehmen. Und das ist ja eigentlich Schwachsinn. Vielleicht solltest du bei der Küchendiskussion deinen Freund darauf hinweisen. Ich glaube nicht, dass er rechtlich die Miete für dich erhöhen könnte, nur weil eine Küche in der Wohnung ist.

[mcabby]

Du finanzierst ihm die Wohnung die danach komplett ihm gehört? Geschickt eingefädelt.

Ich hoffe, wir haben das hier einfach alle falsch verstanden, das wäre ja wirklich echt unverschämt von ihm...

Ansonsten haben wir uns auch bevor wir zusammen gezogen sind (was relativ schnell passiert ist) finanziell zusammengetan und gesagt "meins und deins =unseres". für mich völlig normal ...