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Thema: Können wir mal über Brustkrebs reden?

  1. #1
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    Standard Können wir mal über Brustkrebs reden?

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    Jemand in meinem Verwandtenkreis hat Brustkrebs.
    Es geht nicht um meine Schwester oder Mama, möchte da auch nicht näher drauf eingehen.
    Auf jeden Fall wurde es Dienstag festgestellt, Donnerstag wurde sie operiert, komplette Brust enfernt auf der einen Seite,
    eine Wächterzelle in den Lymphdrüsen ist noch befallen, die bekommt sie heute entfernt und dann bekommt sie zur Vorbeugung 6 mal Chemo.

    Ich hab Angst!
    Angst das sie stirbt, Angst das ich es auch bekomme, Angst das meine Mama oder meine Schwester es bekommen oder sonst jemand in meiner Familie.

    Hat von euch das jemand mit gemacht? Selbst? In der Familie? Im Freundeskreis? Bei Kolleginnen?

    Sie sagt ich muss auf jeden Fall zur Mammographie, das zahlt wohl die Kasse noch nicht, aber wenn der Arzt mir eine Indikation schreibt wohl schon.
    Ich weiß es nicht...

    Ich hab ihr versprochen sie ab jetzt jeden Freitag, wenn ich nach Hause fahre zu besuchen, mal mit dem Hund raus zu gehen und/oder sie zu bespaßen.
    Kann ich sonst irgendwas tun?

    Sie wollte zur Kosmetikerin, um gezeigt zu bekommen wie man sich Wimpern anklebt, sie hat Angst das ihr die Haare alle ausfallen, gibt es da Erfahrungswerte?
    Hält das überhaupt wenn man keine eigenen mehr hat?
    Ich würde es ihr gerne was einfacher machen und wenn das mit solchen "Kleinigkeiten" geht, dann würde ich das gerne tun.
    Glaube im Moment ist das noch Verdrängung, aber Freitag im Krankenhaus hat sie gesagt das sie auf keinen Fall ganz ohne Haare sein möchte.
    Manchmal ist der Bezug zur Realität halt einfach in der Wäsche...

  2. #2
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    Meine Freundin ist vor zwei Jahren erkrankt.

    Sie bekam eine Brust komplett entfernt, hatte 12 Chemos und anschließend Bestrahlungen.
    Nach der ersten Chemo sind ihr ziemlich bald die Haare ausgefallen. Sie hatte sich eine Perücke gekauft, die sie aber meines Wissens nie getragen. Statt dessen hat sie Tücher oder Hüte genutzt.

    Im Krankenhaus arbeitete eine Kosmetikerin, die ihr und anderen Patientinnen gezeigt hat, wie sie sich schminken kann, damit die Augen auch ohne Wimpern und Augenbrauen fein aussehen.

    Meine Freundin ist für mich die Heldin des Jahres, weil sie so tapfer durch die Behandlung gegangen ist. Heute geht es ihr gut und außer, dass sie sehr regelmäßig zur Kontrolle muss und noch ein Medikament einnehmen muss, ist wieder alles ok. Nach der Chemo haben die Haare sofort wieder zu wachsen begonnen!

    Sie ist übrigens erblich vorbelastet, ihre Mutter hatte ebenfalls Brustkrebs (und hat ebenfalls überlebt), ihre Schwester hat sich vorbeugend die Brust entfernen lassen.

    Du solltest mit Deiner Ärztin sprechen,wenn eine Verwandte betroffen ist. Je nach Verwandtschaftsgrad solltet Ihr Euch dann untersuchen lassen.

    Viele Grüße, Aura

  3. #3
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    Brigitte hat so eine Initiative, wo Frauen mit Krebs geschminkt werden, geh mal auf die Seite. Und ja, es gab Brustkrebs in meiner Umgebung. Meine Tante hat es erstaunlicherweise seit 1970 überlebt. Eine Freundin leider nicht. Es ist viel passiert in der letzten Zeit, was die Behandlungsmöglichkeiten angeht. Und es gibt Foren, in denen du alle Informationen bekommst, die du brauchst. Mammographie ist nur nötig, wenn du einen unsicheren Tastbefund hast. Sprich erst mal mit deinem Arzt. Und versuch dir nicht soviele Sorgen zu machen, es ist nicht zwingend, dass alle Frauen in einer Familie so eine Anlage haben.

  4. #4
    mafalda ist offline Portenya with an attitude
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    Linni,

    ich hab's in der Familie und bei Freunden mitgemacht, in der Familie so, dass ich nicht deshalb direkt Angst haben müsste. Bei den Betroffenen war - für mich komischerweise - weder Erbrechen/Übelkeit noch Haarausfall ein Thema, wir hatten aber für beides soweit wie möglich vorgebaut.
    In den meisten Gegenden Deutschland gibt es inzwischen Brustzentren, in denen Kliniken und niedergelassene Ärzte bei der Erkennung, aber auch bei der Diagnostik und Therapie zusammenarbeiten, dort gibt es auch praktisch immer Sprechstunden für Angehörige, die selbst Angst haben.

    Hier in der Gegend bieten Apotheken und Kosmetikstudios und vor allem auch die Volkshochschulen nicht nur Schmink-, sondern auch Entspannungs- und auch Kleidungskurse für Patientinnen an.
    Der unter deutschen Gebildeten am meisten verbreitete Aberglaube ist der, dass sie Englisch koennten. (Johannes Gross)

  5. #5
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    Das klingt gut! Danke für die lieben Worte.
    Brigitte.de werde ich mir anschauen und ihr den Link geben.

    Ansonsten werde ich mich mal schlau machen ob eine Kosmetikerin bei uns in der Nähe so einen Kurs anbietet.
    Glaube das würde sie etwas aufbauen wenn ihr wirklich die Haare ausfallen. Klingt doof, aber sie sagte Freitag zu mir:
    wenn mir die Haare ausfallen, dann kann auch jeder sehen das ich krank bin.
    Das hat mir sehr leid getan.
    Manchmal ist der Bezug zur Realität halt einfach in der Wäsche...

  6. #6
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    Die Freundin meiner Mutter hatte erst letztes Jahr Brustkrebs, am Donnerstag haben wir sie beim Frauenklatsch getroffen. Sie hatte schon während der Chemo immer gesagt, dass das ja alles Pillepalle sei und sie war wirklich immer sehr fröhlich und lebenslustig. Zudem hatte sie null Angst zu sterben. Ihr wurden beide Brüste abgenommen, inzwischen hat sie wieder zwei neue. Diese hat sie uns am Donnerstag gezeigt ("wollt ihr mal sehen?" *schwupps blank gezogen*) und die sehen super aus, wirklich! Dieses Jahr hatte sie noch Krebs in den Darmtrakten (weiß nicht mehr genau wo) und ihr wurden viele Organe halb entfernt zur Sicherheit.

    Außerdem ist die Cousine meiner Mutter vor 8 Jahren an ihrem Brustkrebs gestorben- 5 Kinder hat sie zurückgelassen. Erst hatte sie Brustkrebs, dann vier Jahre später, Lunge und am Ende war der Krebs überall
    "Mit nett gewinnt man keinen Krieg" (Bernd Stromberg)

  7. #7
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    Genau das macht mir Angst Nu, das es im Moment nur die Brust ist und es besser wird und es wieder kommt.
    Ich bin zuversichtlich das sie den Brustkrebs besiegt, aber ich hoffe das sie nicht weiteren Krebs bekommt.
    Manchmal ist der Bezug zur Realität halt einfach in der Wäsche...

  8. #8
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    Na ja, die größte Gefahr sind eigentlich Metastasen des Brustkrebses, er "streut" vornehmlich in die Knochen und das Gehirn. Wenn die Lymphknoten auch befallen sind, besteht eben die Möglichkeit, daß Krebszellen in andere Bereiche gewandert sind, d.h. das Risiko für Metastasen ist dann höher, als wenn die Lymphknoten nicht befallen waren.
    Wenn bei Brustkrebs also z.B. ein "Hirntumor" auftritt, ist das kein Glioblastom, also kein originärer Hirntumor, sondern ein Ableger des Brustkrebses.

    Brustkrebs ist allerdings mit Eierstockkrebs vergesellschaftet, d.h. hier besteht ein erhöhtes Risiko, auch an Eierstockkrebs zu erkranken, wenn man Brustkrebs hat/hatte.

    Krebs kann man m.E. nicht "besiegen", man ist hoffentlich tumorfrei nach einer Behandlung, aber das Risiko, daß etwas neu auftaucht, bleibt immer.

    Ich möchte hier nicht als "Schwarzmaler" herumklugscheixxen, aber Realismus ist bei dieser Krankheit leider angesagt.

    Ich drücke die Daumen für Deine Bekannte oder was auch immer, alles Gute!

    Ach so: Brustkrebs gibt es in meiner Familie nicht, aber dafür eine Menge anderer Arten, über mir schwebt das Damoklesschwert auch.
    Geändert von Heather (19.11.12 um 13:09:30 Uhr)

  9. #9
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    ich finde, die Schauergeschichten, die fast jeder wohl auch auf Lager hat, kann man sich in diesem Fall verkneifen und muss Linni nicht noch zusätzlich Angst machen.

    Dass du regelmäßig zur Vorsorge gehen solltest, ist natürlich wichtig, vielleicht könntest du auch einen Mammacare Kurs besuchen, dann kannst du das selbst viel gründlicher machen als der Arzt.
    Du bist doch noch ziemlich jung, oder?
    Einfach mal so andauernd Mammographien in jungen Jahren durchzuführen find ich persönlich auch bedenklich, die Strahlen sind ja nicht ohne und es gibt auch Indizien, dass diese Brustkrebs erst auslösen können.

    Sei einfach für sie da, muntere sie ein bisschen auf, bring gute Laune mit, nimm ihr Dinge ab, die du kannst und mach dich nicht verrückt.
    Ich wünsche euch auf jeden Fall alles erdenkliche Gute und drück dich mal

  10. #10
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    Meine Schwiegermutter hatte vor 8 Jahren einen bösartigen Knoten in der Brust, man konnte Brusterhaltend operieren und sie hat damals nur Bestrahlungen machen lassen. Bis heute kam zum Glück nichts mehr nach.
    Eine ehemalige Kollegin von mir hatte auch anfangs Brustkrebs mit Chemo und allem Drum und Dran, hat dann Perücke getragen. Dann ging es ihr eine Weile recht gut, irgendwann hatte sie dann Metastasen in der Lunge und im Gehirn. Sie ist vor 3 Jahren mit Mitte 40 verstorben und hinterließ 3 Kinder.
    Ich würde mich beim Arzt beraten lassen bezüglich Krebsvorsorge. Der wird dir dann sagen können, was zu tun ist.
    Alles Gute für deine Verwandte, dass alle Behandlungen anschlagen und sie wieder ganz gesund wird.

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