Was wäre in eurem Leben anders gelaufen ohne: Internet, Mobiltelefon, Facebook??

[Dawn13]

Sogar unser Mathelehrer, ein überzeugter Facebookgegner, weil Privatsphärenliebhaber, hat sich inzwischen einen Account gemacht. Unsere "Kundengruppe", die 10 - 20-jährigen erreicht man mittlerweile über Facebook viel sicherer als über Email und Handy. Einer unserer Abiturienten meinte sogar, sie hätten im Unterricht schon darüber gesprochen, dass die normalen Email-Programme früher oder später ohnehin aussterben werden, dann läuft alles nur noch über soziale Netzwerke. Und wer da nicht dabei ist - Pech!

Das ist tatsächlich so. Ich bin 30 und ne knappe halbe Generation nach mir ist E-Mail bereits wieder eindeutig out. Ohne Social Media läuft nichts mehr. Das ist schon krass, und da kann man kaum mithalten. Ich arbeite ja in einem Riesenkonzern, der sowieso in sich ungemein langsam reagiert (klar, bei der Grösse), die haben jetzt gerade mal kürzlich LinkedIn für sich entdeckt, da ist es damit schon fast wieder vorbei. Bei Facebook sind sie nach wie vor nicht offiziell, als eine der wenigen Grossfirmen weltweit. Die verpassen da was Gewaltiges und das kann durchaus unangenehme Folgen haben.

Ob man diese Entwicklung nun gut findet sei dahin gestellt, aber deswegen kann man sie nicht ändern. Es gibt da vor allem gewaltige Generationenunterschiede, das sehe ich ja schon bei mir und alt bin ich nun wirklich noch nicht. Aber ein 20jähriger tickt bereits völlig anders als ich - kein Wunder, die sind damit ja direkt aufgewachsen, ich kam da in den Wandel erst so in den späten Teenagerjahren rein.

[Exuser64]

Wir stöhnen immer wieder, dass wir in unserm Riesenkonzern unseren Kunden keine Emails mehr senden dürfen, ohne vorher mit dem Kunden eine umständliche Registrierung auf einer Plattform durchzuführen. Obwohl sich unsere Kunden inzwischen fast ausschließlich auf diesemWeg an uns wenden, Kriegen die deswegen doch wieder die Antworten per Post...
Ich könnt mich darüber massiv aufregen, aber was soll's.

[SiGuenther]

Ich denke auch, das ist bald keine Frage mehr von "mag ich/mag ich nicht", sondern in welchem Kreisen man sich bewegt. Egal, wie offen oder nicht offen man neuer Technologie gegenüber sein mag, viele Umstände machen die Teilnahme in sozialen Netzwerken einfach erforderlich.

Unser Mathelehrer hat übrigens inzwischen gemerkt, dass sein Privatleben nach wie vor sein Privatleben ist, und dass er hohlbirnigen Statusmeldungen von anderen abschalten kann, wenn er sie nicht lesen möchte