habt ihr früher im Haushalt mitgeholfen?

[Exuser67]

ich muss sagen - ich erinnere mich in letzter Zeit öfter an damals....

wir haben hier drei Halbwüchsige und einen Grundschüler im Haushalt und das einzige was ihr Vater und ich (es geht um Patchwork) ab und an mal rufen ist: "hier ist kein Hotel!") wenn die Brut wieder mal zum Essenfassen antritt - und ebenso schnell wieder weggetreten ist wenn der Teller leer ist...

[Exuser67]

Ja. Tisch decken und abräumen schon sehr früh, ab sechs Jahren dann Abwaschen und Abtrocknen (nicht jeden Tag aber sehr regelmässig), ab neun Jahren Kartoffeln schälen und kochen, Gras für Kaninchen rupfen und die Tiere füttern, Abends die Gänse reinscheuchen, Feuerholz und Briketts reinholen und Feuerholz stapeln, Asche rausbringen, Wäsche aufhängen, Laub harken, so ab 11 Jahren dann Rasen mähen. Mein Zimmer habe ich aufgeräumt seit ich es konnte, also so mit fünf Jahren bestimmt. Nicht alles jeden Tag aber jeden Tag etwas. An den Tagen an denen meine Mutter gearbeitet hat, war ich dafür verantwortlich, dass das vorgekochte Essen dann aufgewärmt und der Tisch gedeckt war, wenn sie nach Hause kam. Gartenarbeit wie Unkraut jäten und Bewuchs zwischen den Pflastersteinen entfernen. Schuhe putzen habe ich auch früh selbst gemacht, so mit 10 Jahren schätze ich.

Diese ganze Arbeiterei hat mir die Lust auf ein Haus mit Garten gründlich verdorben.

Ich finde es wichtig, Kinder früh mit einzubeziehen und sie mitarbeiten zu lassen und auch ihnen die Verantwortung für bestimmte Dinge zu geben. Allerdings unter dem Gesichtspunkt, dass Kinder Dinge lernen und in der Lage sind diese zu tun. Bestimmt nicht, um die Eltern zu entlasten.

aber warum denn die Eltern nicht entlasten?

früher war das ganz normal - da waren auch die Kleinen in der Obhut der grösseren Geschwister (muss man heutzutage mal probieren - da muss gleich ein Tarif ausgehandelt werden...
)

[meialex76]

Ich musste relativ früh, also so im Teenager-Alter, meine Wäsche selber machen. Waschen und bügeln. Und natürlich mein Zimmer sauberhalten. Das war´s dann aber auch schon. Ach ja, und eine zeitlang habe ich Samstags immer einen Teil des Rasens gemäht (sehr große Fläche, daher haben wir das immer aufgeteilt)

[Medha]

aber warum denn die Eltern nicht entlasten?

früher war das ganz normal - da waren auch die Kleinen in der Obhut der grösseren Geschwister (muss man heutzutage mal probieren - da muss gleich ein Tarif ausgehandelt werden...
)

Früher war das normal aber deswegen muss es nicht gut sein. Ich bin schon der Meinung, dass in einer Familie jeder seinen Teil beisteuern sollte, aber Kinder sind Kinder. So ab 14 Jahren finde ich, kann man dann auch den Entlastungsgedanken mit reinbringen aber bei Achtjährigen finde ich das zu früh. Ich konnte als Kind beim Spielen selten die Zeit vergessen, wenn ich meinen Aufgaben nicht rechtzeitig nachgekommen bin, gab es Ärger.

[Exuser67]

Ich musste relativ früh, also so im Teenager-Alter, meine Wäsche selber machen. Waschen und bügeln. Und natürlich mein Zimmer sauberhalten. Das war´s dann aber auch schon. Ach ja, und eine zeitlang habe ich Samstags immer einen Teil des Rasens gemäht (sehr große Fläche, daher haben wir das immer aufgeteilt)

wie denkst du denn hier im Nachhinein drüber - ganz normal - oder hast du dich geärgert dass du deswegen nicht andere Dinge tun konntest?

[hibernating]

Nein, denn meine Mutter meinte, dass ich das eh nicht könnte. Ganz toll. Aber rummeckern, dass wir nicht helfen würden. Alles klar.

[meialex76]

Petersilie, also so im Nachhinein gesehen waren die paar Aufgaben wirklich kein Akt . Es war vom Zeitaufwand ja auch sehr überschaubar, keine der Aufgaben hat irgendwie STUNDEN in Anspruch genommen. Gebügelt wird bei mir bis heute nur das, was "sichtbar" ist, also Oberbekleidung, von daher war das damals schon schnell erledigt. Rasenmähen fand ich sogar ganz cool

Ich habe nicht in Erinnerung, dass ich mich früher sehr darüber geärgert habe, diese Aufgaben zu machen und dafür etwas anderes nicht machen konnte. Wobei man natürlich auch sagen muss, dass ich als Teenie (Anfang der 90er) ja auch noch kein Handy, kein Smartphone, kein Laptop, kein eigenes TV etc. hatte und daher auch viel mehr Zeit hatte, vielleicht auch manchmal etwas Langeweile, und das Helfen somit auch Zeitvertreib war.

[Blondie1]

Ich erinnere mich, dass ich schon mit 11 Jahren freiwillig gebügelt habe, das war und ist noch immer meine liebste Hausarbeit. Außerdem habe ich gern das Badezimmer geputzt und mein Zimmer sowieso. In der Küche half ich auch mit, hab desöfteren gebacken und beim Kochen geholfen. Später wünschte ich mir, dass ich noch mehr beim Kochen assistiert hätte, dann wäre es mir umso leichter gefallen, alles nachzukochen.
Ausnahmen gab's nur, wenn ich in der Schule sehr viel zu tun hatte und viele Prüfungen anstanden. Geschadet hat mir das alles sicher nicht.

LG, Blondie

[sabine21]

meine Mutter brachte mal den grandiosen Satz "ich habe mir immer Mädchen gewünscht, denn wenn die größer werden, dann helfen die im Haushalt".

ab diesem Tag wäre ich wohl in meinen kühnsten Träumen nicht mehr darauf gekommen etwas zu tun. Ich habe meine eigene Wäsche aber immer gemacht. So gewaschen wie ich mir das vorstelle und Blusen oder Hosen (Schuluniform) konnte meine Mutter eh nie bügeln.

[juttali]

Ich musste so ein paar Sachen machen, weil meine Maman schon immer krank ist; ich kenne es nicht anders und da habe ich solche Sachen wie Kleinigkeiten einkaufen und unserer Perle helfen auch immer gerne gemacht.
Außerdem habe ich mit 9 das backen für mich entdeckt - jeden Samstag morgen habe ich einen Kuchen gebacken und wenn er leer war, Sonntag grad noch einen!
Das vermisst mein Vater nach fast 18 Jahren immer noch sehr und ich mache es mittlerweile leider nur noch, wenn ich Lust habe und das ist sehr selten geworden...
Mein Zimmer war auch meine Sache und saugen habe ich auch gemacht; nur Wäsche war noch nie meins...