Worüber habt ihr euch heute gewundert?

[NuMetalBuechse]

musingofamuse.com

Oh oopsie, ich habe mal draufgeklickt, sie heißt Isabella Wär ich im Leben nicht draufgekommen

[Exuser65]

Ich kann da auch noch ein bisschen was beisteuern: "Man muss nur wollen, dann geht es einem auch gut!" "Nimm doch mal ein heißes Bad, das hilft bestimmt." "Denk doch einfach an was Schönes."

Ähnliches habe ich von meinem Arzt gehört, als ich mit Verdacht auf Burnout/Depression Anfang des Jahres bei ihm war. Zusammenreißen, sich ablenken, Waldspaziergänge und Sport waren seine Vorschläge.
Mir geht es seit dem nicht besser, aber ich belästige ihn nur noch mit handfesten Krankheiten wie Erkältung und Durchfall

[daughty]

Und so was von einem Arzt!

Waldspaziergänge und Sport können ja sogar durchaus helfen, aber wenn man erst mal so tief unten ist, dass man von einer Depression sprechen kann, dann kann man sich doch alleine gar nicht mehr aufraffen/ traut sich nicht vor die Tür/ hat im Falle eines Burnouts keine Zeit dafür.

[Kleine Zuckerfee]

Ähnliches habe ich von meinem Arzt gehört, als ich mit Verdacht auf Burnout/Depression Anfang des Jahres bei ihm war. Zusammenreißen, sich ablenken, Waldspaziergänge und Sport waren seine Vorschläge.
Mir geht es seit dem nicht besser, aber ich belästige ihn nur noch mit handfesten Krankheiten wie Erkältung und Durchfall

Wenn ich hier manchmal über die Ärzte von so manchen lese, dann bin ich doppelt froh um meine Ärztin. Spaziergänge und Sport wurden mir zwar sowohl von meiner Ärztin als auch in der Therapie als unterstützende Maßnahme angeraten, aber eben lediglich als unterstüztende Maßnahme, damit allein wäre ich wohl kaum weit gekommen.

[LieseLotte]

Wenn ein Arzt solche Dinge als unterstützende Maßnahme empfiehlt, muss man dann wirklich sauer sein auf vermutlich wohlmeinende Freunde, die keine Ahnung von Medizin haben und mit ihren Ratschlägen dann doch garnicht so weit daneben liegen?

Bevor ihr mich schlagt, ich gehöre zu den medizinisch Ahnungslosen.

[starlight79]

Wenn ein Arzt solche Dinge als unterstützende Maßnahme empfiehlt, muss man dann wirklich sauer sein auf vermutlich wohlmeinende Freunde, die keine Ahnung von Medizin haben und mit ihren Ratschlägen dann doch garnicht so weit daneben liegen?

Bevor ihr mich schlagt, ich gehöre zu den medizinisch Ahnungslosen.

Wenn Freunde sowas empfehlen finde ich das auch völlig legitim. Bei depressiven Verstimmungen können solche Tips sicherlich auch wirksam sein.

Bei einer richtigen Depression ist man ja kaum noch zu etwas fähig, da macht auch oft der Körper nicht mehr so mit. Da wäre dann eine Überweisung zum Neurologen / Psychiater zwecks Diagnosestellung schon ratsam.

Man muss halt unterscheiden zwischen richtiger Depression / Burn-Out (das hält ja auch über Monate an) usw. und eben depressiven Verstimmungen. Da ist schon ein großer Unterschied, wozu ein Arzt aber schon fähig sein sollte.

[LieseLotte]

Natürlich sollte ein Arzt dazu fähig sein, aber es ging doch um die "dummen Sprüche" von Freunden und Bekannten, die ich eigentlich nicht so dumm finde. Schließlich können diese Leute im Normalfall nicht zwischen Depression und Verstimmung unterscheiden.

[SiGuenther]

Ich denke, das ist wie bei allen Dingen, unter denen man schon länger und schmerzvoll leidet: Wenn da einer kommt und nach 5 Minuten Gespräch einen Waldspaziergang empfiehlt, dann denkt man: Hey, wenn es so einfach wäre, glaubst du nicht, ich hätte es dann schon ausprobiert? Depp!

Ich kenne das aus unserer FB-Migränegruppe. Früher oder später bekommt auch jeder mal zu hören: "Mach doch Sport!" oder "Sorge für mehr ***!" Das ist nie besonders hilfreich.

[starlight79]

Natürlich sollte ein Arzt dazu fähig sein, aber es ging doch um die "dummen Sprüche" von Freunden und Bekannten, die ich eigentlich nicht so dumm finde. Schließlich können diese Leute im Normalfall nicht zwischen Depression und Verstimmung unterscheiden.

Ne das sehe ich ja genauso. So lange es unwissend als guter Tip gemeint ist finde ich es auch gut.

Schlecht ist es, wenn es der Person wirklich richtig mies geht und das Gegenüber es nicht ernst nimmt und als "nicht schlimm" abtut. Deshalb mein Rat: bei Verdacht und wenns wirklich lange anhält zum Doc

[Kleine Zuckerfee]

Nun ja, der Unterschied (zumindest für mich) ist daran einfach, dass die Leute, die solche Ratschläge erteilen, meistens der Meinung sind, einfach mal ein bisschen Spazieren gehen, dann geht es einem wieder gut und das dauerhaft. Das ist ja mitnichten der Fall. Ebenfalls denken viele, dass man bei medikamentöser Behandlung einfach ein paar Tablettchen schluckt und schon ist alles tutti. Auch das ist ja nicht so. Im Gegenteil, so eine Erkrankung und die Behandlung sind sehr langwierig und es geht einem halt auch während der Behandlung nicht zwangsläufig sofort besser.

Auch als untersütztende Maßnahme ist es ja nicht so, dass es Dir nach einem Spaziergang automatisch gut geht. In erster Linie dienen diese unterstützenden Maßnahmen dazu, einen Ansatz zu finden, um aus der Antriebslosigkeit und Erstarrtheit, die mit solchen Erkrankungen einhergehen, herauszukommen. Und wenn Du so richtig schön am Boden bist, dass ist auch so etwas einfaches wie ein Spaziergang eine echte Herausforderung, die man erst einmal meistern muss. Gerade in den schlimmen Phasen bringen solche Maßnahmen auch keine wirkliche Erleichterung, aber der Körper hat zumindest Bewegung, gerade wenn Schlaflosigkeit mit dazu kommt, hilft das zumindest dem Körper, zur Ruhe zu kommen. Mehr aber auch nicht.