Worüber habt ihr euch heute gewundert?

[Exuser65]

Ich habe es gelesen und nein, ich wüsste nicht, warum ich mich an dir abarbeiten sollte. Da hätte ich nun nicht genügend Motivation zu.

[paulinka]

Die Tatsache, dass wir und andere unsere Kinder darin unterstützt haben, in weiter entfernten Städten zu studieren, scheint dich zu provozieren. Wo trifft dich das Thema, obwohl dein Sohn noch nicht mal im Gymnasium ist?
Wenn ich es recht erinnere, hast du selbst hast keine Erfahrungen mit einem früherem Studium, sagst aber, früher war das anders. Ich kann dir versichern, dass es auch früher nicht einfach war, ein Studium selbst zu finanzieren. Und du hast auch keine Erfahrung mit dem Heute, hast keine erwachsenen Kinder, machst dich aber darüber lustig, dass Eltern ihren Kindern Unterhalt zahlen (müssen).

Ein Studium kommt übrigens nicht aus heiterem Himmel. Man hat viele Jahre Zeit, über die Finanzierung nachzudenken und sie zu planen. In Asien und den USA zB ist das Studium der Kinder der entscheidende Kostenfaktor im Leben der Eltern, dagegen geht es uns in Deutschland paradiesisch.

[Exuser65]

Paulinka, du denkst, ich lebe in einer Blase. Einsam und ohne Freunde und Familie?
Oder wäre ich nur dann qualifiziert, etwas zum Thema zu schreiben oder eine Meinung dazu zu haben, wenn ich selber studiert hätte oder wenigstens ein studierendes Kind?
Dann sage ich da jetzt tatsächlich besser nichts mehr zu.

[paulinka]

Nein, ich glaube nicht, dass du in einer Blase lebst, aber dass du zu wenig persönliche Berührung hast mit dem Thema, um sachlich etwas dazu beitragen zu können. Ich empfinde deine Beiträge als unsachlich aus einer rein hypothetischen Perspektive mit einem polemischen Unterton gegenüber Eltern, die bereit sind, ihren Kindern ein bestimmtes Leben zu ermöglichen.

Die Abnabelung von Zuhause ist für Kinder und Eltern sehr viel mehr als eine Frage der Finanzierung der Unterkunft. Es ist eine der entscheidenden Phasen im Leben beider und von ihrem Gelingen hängt ab, wie sich die Zukunft gestaltet, wenn man sich als Erwachsene auf Augenhöhe gegenübersteht.
Dein Gedanke, das heimische Kinderzimmer sei unumgänglich, wenn das Geld knapp ist, ist zu simpel gedacht. Es berücksichtigt nicht die Autonomiebedürfnisse von Kind und Eltern (!), von all den praktischen Aspekten wie Studienfachwahl, Fremdsprachenerwerb und anderem mal abgesehen. Dass es Lösungen gibt, wenn man das Geld nicht aus eigenen Mitteln aufbringen kann, ist hier schon mehrfach erwähnt worden.
Auch unsere Kinder haben studiert auf der Grundlage einer Mischfinanzierung aus Erspartem (von uns früh angelegt), monatlichen Barzuschüssen, Stipendien und Jobs.

[all about eve]

Das ist keine Sache von Gnade und Dankbarkeit. Kinder haben einfach Anspruch darauf. Genauso wie auf den Unterhalt durch ihren geschiedenen Vater. Wo hoffentlich auch niemand sagen würde, dass man das doch dem armen Mann ersparen könnte, weil er dann viel mehr Geld für sich zur Verfügung hätte.

Davon abgesehen kann man diesen Unterhalt als Eltern von der Steuer als außergewöhnliche Belastung absetzen - 2018 waren es bis zu 9000 €. Dazu kommt der Ausbildungsfreibetrag.

[NuMetalBuechse]

Sorry, dass ich mal frage (und ich gestehe, ich habe wirklich keine Ahnung, wie es aktuell ist): Es gibt soviel BAFöG, dass man damit eine Wohnung, den restlichen Lebensunterhalt, Bücher und alles weitere finanzieren kann?

Leider nein. Ich habe 360€ BAFöG bekommen + die 400€ die ich monatlich dazuverdienen durfte (heute sind es 450€) + Kindergeld. Wenn du damit eine Wohnung in Frankfurt finanzieren möchtest ist das unmöglich, allerdings kann man auch außerhalb sehr schön wohnen und Bücher kann man sich leihen oder zu Weihnachten wünschen

In meinem Studiengang musste vielleicht ein Drittel jobben, der Rest wurde 100% von den Eltern finanziert. Persönlich habe ich das schon als Zweiklassengesellschaft gesehen. Während die anderen ihre Stundenpläne locker gestalten konnten, musste ich Nachmittage blocken um arbeiten gehen zu können, konnte teilweise nicht an Vorträgen teilnehmen und habe keine Exkursionen nach San Francisco oder Bilbao besucht.

Ich habe deswegen auch jeweils ein Semester drangehangen, was für mich im Endeffekt positiv war, da ich da an einigen Wettbewerben teilgenommen habe und Preisgelder bekommen habe, die ich behalten durfte, weil ich in dem zusätzlichen Semester kein BAFöG mehr bekommen habe. Sonst wäre ich sofort über dem Freibetrag gewesen- das hätte mich absolut demotiviert und frustriert

[Gästin]

Danke für deine Antwort.

Das bestätigt in etwa das, was mir so aus dem Bekannten- und Freundeskreis bekannt ist. Die Eltern, denen es gut geht, schießen zu und für manche wird es wirklich schwierig, weil Bafög und Drumrumzu nicht ausreichen.

Eine Angestellte bei meinem Hautarzt geht zusätzlich kellnern, um den studierenden Kindern noch etwas zukommen lassen zu können. Der Vater entzieht sich der Unterhaltspflicht und die Mutter hat noch ein Haus abzubezahlen.

[selvie]

Der Nachbarsohn hat gestern Abend im Garten eine Geburtstagsfeier zum 18. geschmissen, er hat uns um Verständnis für den Lärm gebeten. Kein Problem!
Aber heute früh stell ich fest, dass die Kröte in unserem Teich mehr Lärm macht als die Kids gestern

[kittylee]

Selvie, das ist ja wohl der Hammer !

[Corinne]

So was kann ich auch bestätigen. In unserem Nachbarort ist ca. 1 km von uns entfernt ein Teich mit Fröschen, die hört man abends hier richtig laut.