Hallo Beauty´s!

Mich beschäftigt grad die Situation meiner Noch-nicht-Schwiegermutter. Eigentlich sollte ich mich da nicht einmischen,
da ich nicht "zur Familie" gehöre und ich mir gut vorstellen könnte, das ich mir evtl. später Vorwürfe a la "die will doch
nur was abgreifen" anhören muss. Trotzdem würde ich gerne ein paar Hilfen/Tips in Richtung Thematik aufzeigen. Zur Not
halt über meinen Freund.


Zu den Fakten:


Die Mutter meines Freundes, nennen wir sie mal Helga, ist seit gut 4 Jahren Witwe und Mutter von 3 erwachsenen
Söhnen. Alle haben eigene Familie und nur mein Freund wohnt noch im gleichen Ort. Die beiden Brüder wohnen in
ca. 25 km Entfernung.


Helga wohnt jetzt, nach Auszug meines Freundes vor fast 3 Jahren, alleine im Haus. Dieses ist Eigentum und gekauft
worden, wie noch Platzbedarf für 5 Personen bestand. Soll heißen, es ist eigentlich viel zu groß für eine Person. Dazu
kommt dann noch ein nicht ganz so kleines Grundstück mit Rasenfläche vor und hinterm Haus.


Um die Kosten niedrig zu halten, wird nur noch in 2-3 Räumen geheizt. Und das auch nur sporadisch. Wie mein Freund
heute zuhause war, war es in der Küche schon mehr aushaltbar als angenehm. Flur, Wohnzimmer und der erste Stock
waren sogar richtig kalt. Letztes Jahr stand bei einem Unwetter der Keller unter Wasser und musste deshalb komplett
"entrümpelt" werden. Ein Bautrockner wurde wohl eingesetzt, aber ich kann mir vorstellen, das das nicht unbedingt reicht
um die allgemeinen Bausubstanz schadlos zu halten. Und auch sonst ist das Wort Renovierungsstau wohl ganz zutreffend
für dieses Haus. Oder muss man schon sagen Sanierungsstau?


Helga wird 69 und gesundheitlich nicht mehr so ganz auf der Höhe. Ich weiß was von Herztabletten und das die Lunge
auch nicht mehr ganz so will. Das Laufen oder Treppensteigen geht mangels Luft nicht mehr ganz so gut. Allerdings fährt
sie immer noch mit dem Rad um Besorgungen zu machen und zum Friedhof zu fahren. Sie hat so ein E-Bike, da kommt sie
noch einigermaßen mit klar.


Auf jeden Fall wird ihr die Belastung mit dem Haus wohl doch langsam zuviel. Wenn man dann im Gespräch mal den
Gedanken spinnt, sie könne doch das Haus verkaufen und sich eine kleine Wohnung suchen, dann kommen von ihr
folgende 2 Einwände:


1. Es gab beim Tod des Mannes kein Testament. Und nun ist sie hat sie halt Angst, wenn sie das Haus verkauft, das
die Söhne dann auf der Matte stehen und Geld haben wollen. Von wegen Erbe oder so.
Ich weiß, mein Freund will da nix. Bei seinen Brüdern allerdings wäre ich mir da nicht so sicher. Es gibt da unschöne
Vorgeschichten die eine solche Mutmaßung nicht abwegig erscheinen lassen.


2. Sie ist halt der Meinung, das sie nicht günstiger wohnen könnte als halt wie jetzt im Eigentum. Was meiner Meinung
nach ein Trugschluss ist. Denn entweder heizt sie z.B. im ganzen Haus und bezahlt dementsprechend an Energiekosten.
Oder sie heizt eben nicht, und zahlt eben spätere Reparaturen die aus diesem, meines Erachtens nach falschen, Heizverhalten
her resultieren. Außerdem kommen ja immer mal Reparaturen. Wie jetzt erst die Heizung. Irgendwas ist doch immer, grad in
einem alten Haus. Und Grundsteuer und so muss sie auch noch bezahlen.


Nun frag ich, wenn sie irgendwas um 750€ an Rente bekommt, stehen ihr da irgendwelche Hilfen zu? Welche Ansprechpartner
gibt es in diesen frühen Stadium der Überlegung? Man will ja auch keine schlafenden Hunde wecken. Und nimmt sie sich eine
"normale" Mietwohnung oder schon sowas in Richtung "Betreutes Wohnen"? Das wird preislich wohl ne ganz andere Kategorie
sein, oder? Und gibt es da nicht sowas wie nen Wohnberechtigungsschein? Und wie läuft das überhaupt alles unter dem Aspekt
wenn sie das Haus verkauft? Viel wird sie wohl nicht bekommen, aber würde ihr dieses Geld irgendwelche Wege verbauen?


Ich weiß, Fragen über Fragen. Bin schon selbst den halben Nachmittag am googlen. Aber vielleicht kann ja eine von Euch aus
Erfahrung im Familien/Freundes/Bekanntenkreis sprechen. Würde mich freuen.


Schönen Abend und sorry für den langen Text


die Tjorven