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Thema: Warum sind so viele Menschen ausgelaugt und müde?

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
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    Burnout kommt davon, dass man sich für Dinge verantwortlich fühlt, die man nicht beeinflussen kann. Das kann nicht funktionieren. Und ansonsten denke ich, dass man die Gründe für Unzufriedenheit nicht generalisieren kann. Insgesamt kümmern sich die Menschen zuwenig um ihre seelische und geistige Gesundheit. Wer nur vor der Glotze sitzt, muss sich nicht wundern, wenn er unglücklich ist. Und Yoga hilft sehr wohl gegen fast alles...

  2. #2
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    Ja, mag sein, daß das Hamsterrad hauptsächlich verantwortlich für Burnout ist.
    Andererseits ist da ja auch die Frage, warum dann Menschen in Ländern mit noch extremerer Existenznot anscheinend nicht so leicht ausbrennen.
    In dieser Diskussion zum Thema http://www.youtube.com/watch?v=yat543r4_Sw wird darauf eingegangen sinngemäß "die Chinesen sind nicht so empfindlich". Das kann es doch irgendwie nicht sein.

    Und ich glaube, Yoga hilft nur dann gegen fast alles, wenn man einen spirituellen Zugang dazu findet. Sonst ist das pure Gymnastik.
    Ich würde selbst diesen spirituellen Zugang gerne finden, weiß aber nicht, wie.

  3. #3
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    Zitat Zitat von janne.partikel Beitrag anzeigen
    Und Yoga hilft sehr wohl gegen fast alles...
    Und wenn es anfangs manchen vielleicht nur hilft seinen Allerwertesten von der Couch zu bekommen und was für sich selbst zu tun

    Ich weiß nicht, ob es heute anders ist als zu Zeiten unserer Eltern, Großeltern etc. Wenn ich mich zurück erinnere war meine Ma immer ausgebrannt, mußte aber funktionieren und das ganze hat sich dann in anderen Krankheiten bemerkbar gemacht. Es hat halt nur keiner Burnout genannt.

    Ich kann mir aber gut vorstellen das das man mit "Nestwärme" etwas besser davor geschützt ist, man hat den Halt der Familie und sieht vielleicht auch eher, wofür man das alles macht. Gestern meinte ein Taxifahrer zu mir, das er in der Zeit als seine Kinder klein waren oft 15 Stunden am Tag arbeiten musste und fix und fertig war, wenn er heim kam. Hat er aber dann seine Kinder gesehen, das strahlen, lachen, war er wie ausgewechselt, hatte Energie und wußte das sich das was er macht wirklich lohnt.

    Irgendwie widersprüchlich, oft haben wir Angst Bindungen einzugehen, weil wir uns das zu viel Verantwortung ist, aber vielleicht ist gerade diese Verantwortung das, was uns hilft diese Hardcore-Zeiten zu überstehen.

  4. #4
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    OT: Maja, Du bist ja immer noch da
    Die Welt ist viel zu gefährlich, um darin zu leben – nicht wegen der Menschen, die Böses tun, sondern wegen der Menschen, die daneben stehen und sie gewähren lassen. Albert Einstein

  5. #5
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    Zitat Zitat von Klaraverstand Beitrag anzeigen
    OT: Maja, Du bist ja immer noch da
    Ja *grummel* Ich glaube da ist jemand in den Streik getreten.

  6. #6
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    Ich glaube auch nicht das man generell sagen kann, die Leute würden zu einsam oder isoliert leben.
    Für mich persönlich kann ich sagen, das ich, als ich noch allein gelebt habe, oft besser zur Ruhe kam und mehr Entspannung für mich allein zuhause gefunden habe als jetzt in den Jahren, in denen ich mit meinem Partner zusammenlebe. Ich liebe ihn sehr und genieße unsere Beziehung aber ich bin nicht unbedingt der Typ, der immer Menschen um sich herum braucht und ich bin oft sehr froh, wenn mein Partner abends Verabredungen trifft und mich mal allein lässt. Das brauche ich viel mehr als das dauernde Zusammengehocke.

    In einer Dreier-WG wie in Deiner, Datura, würde ich kaputtgehen. Das wäre nichts für mich und würde mich mehr stressen als allein zu sein.
    Geändert von gesa1974 (15.01.13 um 09:15:44 Uhr)

  7. #7
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    Zitat Zitat von janne.partikel Beitrag anzeigen
    Burnout kommt davon, dass man sich für Dinge verantwortlich fühlt, die man nicht beeinflussen kann. Das kann nicht funktionieren.
    Das, häufig gekoppelt mit einer Überforderung.

    Der Druck heute ist nicht grösser, nur anders, und häufig hausgemacht. Das behaupte ich auch deshalb, weil ich selber weiss, wie es ist, an seine Grenzen zu kommen. Daran war und bin ich primär selbst schuld, nicht meine Firma, nicht die angebliche Leistungsgesellschaft, sondern meine falsche Definition davon, was eben wichtig ist und - am allerwichtigsten - wie wichtig ich bin. Alles Rundum ist lediglich eine Plattform für einen gewissen Typen Mensch, aber eben nicht Ursache.


    Zitat Zitat von janne.partikel
    Und ansonsten denke ich, dass man die Gründe für Unzufriedenheit nicht generalisieren kann. Insgesamt kümmern sich die Menschen zuwenig um ihre seelische und geistige Gesundheit. Wer nur vor der Glotze sitzt, muss sich nicht wundern, wenn er unglücklich ist.
    Sehe ich ebenso.

    Ich halte nichts davon, "die Gesellschaft" immer für alles verantwortlich zu machen. Wir SIND die Gesellschaft, in unseren Breitengraden haben wir so ziemlich alles in der Hand und die meisten von uns sind nicht passive arme Geschöpfe, die ihr eigenes Leben nicht beeinflussen können, sondern fast alle von uns können das Leben führen, das sie möchten und werden zu nichts gezwungen. Ich halte einen Grossteil der Unzufriedenheit für hausgemacht und/oder Klagen auf hohem Niveau wegen nichts und wieder nichts, man kümmert sich zu wenig um sich selbst und natürlich noch weniger um andere, hat oftmals verschrobene Wertvorstellungen, aber daran sind wir selber schuld. Wer unglücklich ist, soll was ändern, Punkt. Diese Macht und Freiheit haben wir und das ist ein Privileg. Dieses Dauergemotze, Dauergeklage und Dauermärtyrertum geht mir auf den Senkel.

    Zum Alleinleben: Ich lebe seit 11 Jahren allein, bin kein Stück isoliert, habe ein soziales Netz, einen Freund, hatte auch andere Beziehungen in den vergangenen Jahren und trotzdem bin ich tatsächlich auch gerne allein. Nicht jeder braucht 24/7 Rundumbeschäftigung in Form anderer Menschen.
    Geändert von Dawn13 (15.01.13 um 09:30:20 Uhr)

  8. #8
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    Zitat Zitat von janne.partikel Beitrag anzeigen
    Burnout kommt davon, dass man sich für Dinge verantwortlich fühlt, die man nicht beeinflussen kann. Das kann nicht funktionieren. ..

    das seh ich ganz genauso.
    Vor allem, da ich selbst mal kurz davor war

    Ich habe übrigens 10 Jahre allein und glücklich in hübschen Singlewohnungen gelebt, hatte trotzdem Beziehungen, einen Haufen Freunde und war alles andere als einsam, wobei ich in einer WG mit Kleinkind wahrscheinlich früher oder später durchdrehen würde, das ist meine persönliche Horrorvorstellung.

  9. #9
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    Wenn ich nach Hause komme, bin ich jedesmal froh, dass mich nur schnurrende Tiere erwarten, die nichts weiter wollen als Futter, streicheln und ein wenig spielen. Ich glaube nicht, dass ich eine Familie verkraften würde. Ich würde mich eher in die Ecke gedrängt als von Nestwärme umgeben fühlen.

    Aber das hängt ganz sicher von der Person und vom Beruf ab. Wenn man tagsüber nicht viel Ansprache, Aussprache oder Anerkennung bekommt, ist eine liebe Gruppe, in der man noch mal etwas aufdrehen und sprechen kann, sicher sehr wichtig.

    Bei mir ist es umgekehrt. Ich spreche, höre und verarbeite den ganzen Tag. Und als Ausgleich für die Ruhe und die Geborgenheit, die ich unseren Schülern übermitteln kann, brauche ich dann ganz dringend meine eigene Ruhe. Aber so in der Art war ich schon immer, das kam jetzt nicht schleichend über 20 Jahre "Isolation"
    These violent delights have violent ends.


  10. #10
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    Ich bin mir nicht sicher, ob man die heutige Zeit vergleichen kann mit der damaligen. Die Halbwertzeit von Wissen wird immer kürzer, damit geht einher, dass viele Menschen immer mehr lernen müssen (IT-Wissen hat eine Halbwertzeit von weniger als 1,5 Jahren). Neben der Arbeit. Auch war es früher oft so, dass man einem Arbeitgeber treu blieb, oder zumindest zwei im Laufe des Lebens hatte. Man lernte, wurde Angestellter/Meister und bekam nach einer gewissen Anzahl Jahre Betriebszugehörigkeit die goldene Uhr geschenkt. Das ist heute auch nicht mehr der Fall. Denn weder bleibt man über Jahrzehnte in einem Unternehmen, noch bleibt man lebenslang in einem Beruf.

    Ein Auslandssemester konnten früher wenige Studenten vorweisen, heute ist es fast Pflicht.

    So ändern sich die Zeiten. Deshalb kann man nicht davon sprechen, dass es damals genau so war, nur anders hieß, definitiv nicht. Dazu kommt die Angst um den Arbeitsplatz. Die Angst vor Armut. Die Angst vor Altersarmut. Die Nachrichten, die über uns hereinbrechen, sind nicht immer positiv.

    Alles zusammen erzeugt kein Sicherheitsgefühl. Ich denke, es kommt weniger darauf an, ob man alleine lebt oder in einer Gemeinschaft. Sondern ob und wie man sich generell im Leben aufgehoben fühlt.
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

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