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Thema: Warum sind so viele Menschen ausgelaugt und müde?

  1. #1
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    Standard Warum sind so viele Menschen ausgelaugt und müde?

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    Bitte laßt uns darüber mal reden.
    Es betrifft ja anscheinend eine ganze Menge Leute, jedenfalls bekommt man in Gesprächen und Medien den Eindruck.
    Ob das wirklich nur an unserer Turbo-Leistungsgesellschaft liegt?

    Ich habe die interessante Theorie gelesen, daß vor allen Dingen die zunehmende Vereinzelung in der Gesellschaft Schuld daran hat.
    Wer ohne verläßliche soziale Bindung (Familie) im Single-Appartement sitzt, der brennt schneller aus als Menschen, die Nestwärme haben.
    Und der Mensch sei einfach nicht fürs Alleinleben gedacht.
    Bei jedem anderen Säugetier würde man bei Einzelhaltung mit Auslauf von nicht-artgerechter Haltung sprechen.
    Die Folge sind dann Burnout, Angst und Depression. Und da hilft dann auch kein Yoga.
    Ich wohne selbst in einer 3-er-WG mit einem Kleinkind, und bin mir sicher, wenn ich das nicht hätte, wäre ich ziemlich traurig und einsam, Freunde hin oder her.

    Wie steht ihr dazu?
    Was habt ihr für Theorien dazu, daß so viele Menschen einfach nicht mehr können?

  2. #2
    Avatar von Medha
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    Kann sein, glaube ich so aber nicht. Die meisten Menschen haben doch, auch wenn sie allein leben, soziale Beziehugen. Das Ausgelaugtsein resultiert glaube ich eher aus den Ansprüchen, denen viele ausgesetzt sind, sei es durch sich selbst oder das Arbeitsleben. Wenn ich mir anschaue, wie viele Menschen unter Existenzangst leiden, Niedriglohn bekommen, in unsicheren Arbeitsverhältnissen leben, hohe Mietbelastungen haben, nicht sicher sein können eine angemessene Altersversorgung zu erhalten, dann ist es kein Wunder dass sie sich vorkommen wie im Hamsterrad.

  3. #3
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    Burnout kommt davon, dass man sich für Dinge verantwortlich fühlt, die man nicht beeinflussen kann. Das kann nicht funktionieren. Und ansonsten denke ich, dass man die Gründe für Unzufriedenheit nicht generalisieren kann. Insgesamt kümmern sich die Menschen zuwenig um ihre seelische und geistige Gesundheit. Wer nur vor der Glotze sitzt, muss sich nicht wundern, wenn er unglücklich ist. Und Yoga hilft sehr wohl gegen fast alles...

  4. #4
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    Ja, mag sein, daß das Hamsterrad hauptsächlich verantwortlich für Burnout ist.
    Andererseits ist da ja auch die Frage, warum dann Menschen in Ländern mit noch extremerer Existenznot anscheinend nicht so leicht ausbrennen.
    In dieser Diskussion zum Thema http://www.youtube.com/watch?v=yat543r4_Sw wird darauf eingegangen sinngemäß "die Chinesen sind nicht so empfindlich". Das kann es doch irgendwie nicht sein.

    Und ich glaube, Yoga hilft nur dann gegen fast alles, wenn man einen spirituellen Zugang dazu findet. Sonst ist das pure Gymnastik.
    Ich würde selbst diesen spirituellen Zugang gerne finden, weiß aber nicht, wie.

  5. #5
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    Zitat Zitat von janne.partikel Beitrag anzeigen
    Und Yoga hilft sehr wohl gegen fast alles...
    Und wenn es anfangs manchen vielleicht nur hilft seinen Allerwertesten von der Couch zu bekommen und was für sich selbst zu tun

    Ich weiß nicht, ob es heute anders ist als zu Zeiten unserer Eltern, Großeltern etc. Wenn ich mich zurück erinnere war meine Ma immer ausgebrannt, mußte aber funktionieren und das ganze hat sich dann in anderen Krankheiten bemerkbar gemacht. Es hat halt nur keiner Burnout genannt.

    Ich kann mir aber gut vorstellen das das man mit "Nestwärme" etwas besser davor geschützt ist, man hat den Halt der Familie und sieht vielleicht auch eher, wofür man das alles macht. Gestern meinte ein Taxifahrer zu mir, das er in der Zeit als seine Kinder klein waren oft 15 Stunden am Tag arbeiten musste und fix und fertig war, wenn er heim kam. Hat er aber dann seine Kinder gesehen, das strahlen, lachen, war er wie ausgewechselt, hatte Energie und wußte das sich das was er macht wirklich lohnt.

    Irgendwie widersprüchlich, oft haben wir Angst Bindungen einzugehen, weil wir uns das zu viel Verantwortung ist, aber vielleicht ist gerade diese Verantwortung das, was uns hilft diese Hardcore-Zeiten zu überstehen.

  6. #6
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    Ich glaube auch nicht das man generell sagen kann, die Leute würden zu einsam oder isoliert leben.
    Für mich persönlich kann ich sagen, das ich, als ich noch allein gelebt habe, oft besser zur Ruhe kam und mehr Entspannung für mich allein zuhause gefunden habe als jetzt in den Jahren, in denen ich mit meinem Partner zusammenlebe. Ich liebe ihn sehr und genieße unsere Beziehung aber ich bin nicht unbedingt der Typ, der immer Menschen um sich herum braucht und ich bin oft sehr froh, wenn mein Partner abends Verabredungen trifft und mich mal allein lässt. Das brauche ich viel mehr als das dauernde Zusammengehocke.

    In einer Dreier-WG wie in Deiner, Datura, würde ich kaputtgehen. Das wäre nichts für mich und würde mich mehr stressen als allein zu sein.
    Geändert von gesa1974 (15.01.13 um 09:15:44 Uhr)

  7. #7
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    OT: Maja, Du bist ja immer noch da
    Die Welt ist viel zu gefährlich, um darin zu leben – nicht wegen der Menschen, die Böses tun, sondern wegen der Menschen, die daneben stehen und sie gewähren lassen. Albert Einstein

  8. #8
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    Zitat Zitat von janne.partikel Beitrag anzeigen
    Burnout kommt davon, dass man sich für Dinge verantwortlich fühlt, die man nicht beeinflussen kann. Das kann nicht funktionieren.
    Das, häufig gekoppelt mit einer Überforderung.

    Der Druck heute ist nicht grösser, nur anders, und häufig hausgemacht. Das behaupte ich auch deshalb, weil ich selber weiss, wie es ist, an seine Grenzen zu kommen. Daran war und bin ich primär selbst schuld, nicht meine Firma, nicht die angebliche Leistungsgesellschaft, sondern meine falsche Definition davon, was eben wichtig ist und - am allerwichtigsten - wie wichtig ich bin. Alles Rundum ist lediglich eine Plattform für einen gewissen Typen Mensch, aber eben nicht Ursache.


    Zitat Zitat von janne.partikel
    Und ansonsten denke ich, dass man die Gründe für Unzufriedenheit nicht generalisieren kann. Insgesamt kümmern sich die Menschen zuwenig um ihre seelische und geistige Gesundheit. Wer nur vor der Glotze sitzt, muss sich nicht wundern, wenn er unglücklich ist.
    Sehe ich ebenso.

    Ich halte nichts davon, "die Gesellschaft" immer für alles verantwortlich zu machen. Wir SIND die Gesellschaft, in unseren Breitengraden haben wir so ziemlich alles in der Hand und die meisten von uns sind nicht passive arme Geschöpfe, die ihr eigenes Leben nicht beeinflussen können, sondern fast alle von uns können das Leben führen, das sie möchten und werden zu nichts gezwungen. Ich halte einen Grossteil der Unzufriedenheit für hausgemacht und/oder Klagen auf hohem Niveau wegen nichts und wieder nichts, man kümmert sich zu wenig um sich selbst und natürlich noch weniger um andere, hat oftmals verschrobene Wertvorstellungen, aber daran sind wir selber schuld. Wer unglücklich ist, soll was ändern, Punkt. Diese Macht und Freiheit haben wir und das ist ein Privileg. Dieses Dauergemotze, Dauergeklage und Dauermärtyrertum geht mir auf den Senkel.

    Zum Alleinleben: Ich lebe seit 11 Jahren allein, bin kein Stück isoliert, habe ein soziales Netz, einen Freund, hatte auch andere Beziehungen in den vergangenen Jahren und trotzdem bin ich tatsächlich auch gerne allein. Nicht jeder braucht 24/7 Rundumbeschäftigung in Form anderer Menschen.
    Geändert von Dawn13 (15.01.13 um 09:30:20 Uhr)

  9. #9
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    Zitat Zitat von Klaraverstand Beitrag anzeigen
    OT: Maja, Du bist ja immer noch da
    Ja *grummel* Ich glaube da ist jemand in den Streik getreten.

  10. #10
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    Zitat Zitat von janne.partikel Beitrag anzeigen
    Burnout kommt davon, dass man sich für Dinge verantwortlich fühlt, die man nicht beeinflussen kann. Das kann nicht funktionieren. ..

    das seh ich ganz genauso.
    Vor allem, da ich selbst mal kurz davor war

    Ich habe übrigens 10 Jahre allein und glücklich in hübschen Singlewohnungen gelebt, hatte trotzdem Beziehungen, einen Haufen Freunde und war alles andere als einsam, wobei ich in einer WG mit Kleinkind wahrscheinlich früher oder später durchdrehen würde, das ist meine persönliche Horrorvorstellung.

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