beziehungspause - und dann?

[Mavie]

hallo zusammen!

ich bin jetzt etwa ein jahr mit meinem freund zusammen. seit anfang dezember hat sich, ausgelöst durch ein gespräch über das zusammenziehen, etwas in mir verändert. er möchte grundsätzlich, ich nicht. bei mir stellte sich eher ein beklemmendes bauchgefühl ein. seitdem habe ich mich, scheinbar unbewusst, ziemlich zurückgezogen. weniger körperkontakt, weniger gespräche, gernerell weniger kontakt, ich wollte nicht mehr das ganze wochenende bei ihm verbringen, er hat mich bei vielen dingen recht schnell genervt und ich wollte mehr zeit für mich alleine.

er hat mich vor kurzem darauf angesprochen und wir haben eine beziehungspause beschlossen, die aber eher von mir ausging. anfangs war ich überzeugt davon, die beziehung nicht weiterführen zu wollen und ihm das auch dieses wochenende zu sagen. doch jetzt, die tage vergehen, bin ich mir in nichts mehr sicher. ich vermisse ihn, ich fühl mich einsam und allein, obwohl hin und wieder freundinnen zum reden da sind. ich weiß aber gar nicht genau, ob ich speziell ihn oder nur jemanden vermisse. in meinem herzen herrscht nur noch chaos. aber es würde so weh tun, ihn ganz gehen zu lassen, hab angst, meine entscheidung nachher zu bereuen, bin leider generell nicht sehr entscheidungsfreudig. allerdings muss ich noch erwähnen, dass ich vorher, schleichend, schon nicht mehr sehr viel lust auf *** hatte, mir fehlte irgendwie die leidenschaft. wobei ich daran sicher nicht ganz unschuldig bin, aber irgendetwas fehlt. ich würde mir so sehr wünschen, es wäre anders, denn er ist ein lieber kerl, wir harmonieren vom wesen her wirklich gut, ich kann ihm eigentlich gar nichts vorwerfen, bis auch ein paar macken, aber wer hat die nicht?

hinhalten mag ich ihn aber auch nicht, das ist nicht fair, das hat er nicht verdient.
was soll ich bloß tun? hab einfach angst, die falsche entscheidung zu treffen.

[Iridia]

Ich finde, ihr beide habt Partner verdient, die einen schätzen und was zurückgeben. Er wird irgendwann erleichtert sein, dass du Schluss gemacht hast.

[Datura]

Ich finde, ihr beide habt Partner verdient, die einen schätzen und was zurückgeben.

Als ob das so einfach wäre, so jemanden zu finden.
Nein, da wird nicht an der bestehenden Beziehung gearbeitet, sondern voll die Neurose ausgelebt, mit Bindungsangst einerseits und Verlustangst andererseits.
Weg mit dem alten Sack, her mit was neuem. Hauptsache sich nie auf was festlegen.

Mavie, das geht nicht gegen dich, ich ärgere mich nur über die reflexartigen Einzeiler-Kommentare bei solchen Themen im Sinne von "Schmeiß es doch einfach hin."

[*LV*]

mir kommt da der Buchtitel in den Sinn, liebe dich selbst und es ist egal wen Du heiratest.
Es ist jetzt nicht auf Dich gemünzt, aber manchmal denke ich dass das Fernsehen nicht immer gut für uns ist, denn es ist nicht immer 3 Nüsse für Aschenputtelzeit

[Mavie]

ich kann mich nicht festlegen, mich entscheiden und mir geht's nicht gut damit. ich brauche klarheit und weiß nicht, wie ich die erreichen kann..
soo einfach ist das mit dem schluss machen ja auch nicht. ich schlafe nicht gut, habe kaum appetit, aber ich weiß, er wird im moment wohl noch mehr leiden als ich. und das tut mir so leid.

[Tommasina]

Für mich stellt sich die Frage, wie es mit euch weitergegangen wäre ohne das Gespräch über Zusammenziehen.

Wieso hat dieses Gespräch so viel ausgelöst?
Wieso empfandest du es als so 'verpflichtend' und belastend?
Hat es wirklich mit ihm als Person zu tun?
Oder steigen Bilder auf, die gar nichts mit ihm, aber vielleicht mit deiner Kindheit, der Ehe deiner Eltern oderwasauchimmer zu tun haben, auf?
Hattest du in eurer Beziehung zu wenig Freiraum, sprich ist 'er' ein eher kontrollierender Typ? Eifersüchtig? Extrem liebevoll, also einer der gerne sehr nahe rückt?

Versuche, herauszufinden was genau dich beim Gedanken ans Zusammenziehen so erschreckt und abstösst.

Wenn es wirklich um ihn als Person geht, dann solltest du Schluss machen denn alles andere ist nicht fair.
Wenn es aber andere Gründe für deinen Rückzug gibt, dann könnt ihr vielleicht darüber reden und du suchst einen Weg, mit deinen Ängsten umzugehen und sie abzubauen.

Denn sonst wird es dir immer wieder so ergehen, fürchte ich.

[Franzi W.]

Verlass ihn, gibt genug andere.

[Mavie]

nein, er ist weder sehr eifersüchtig, noch klammert er. er lässt mir so schon genügend freiraum. für mich war der ist-zustand ganz angenehm, jeder hat seine wohnung, man trifft sich, verbringt gerne zeit miteinander und geht dann wieder nach hause. ich brauche generell viel zeit für mich, kann zuviel nähe schwer ertragen, allerdings weiß ich einfach, für ihn ist das kein dauerzustand, er wünscht sich langfristig mehr nähe, einen alltag mit mir, auch wenn es nicht sofort sein muss, meint er. das nennt man dann wohl unterschiedliche zukunftsperspektiven..
ich habe schon mal 6 jahre in einer beziehung mit jemanden zusammengelebt, weiß also in etwa schon wie es ist, kann es mir aber gar nicht mehr vorstellen.
deshalb stelle ich mir selbst die frage: liegt es an ihm, oder hab ich damit grundsätzlich ein problem?
meine letzte beziehung ging sehr unschön auseinander.

[zebra1971]

bist du verliebt?

[Mayanmar]

Genau DIE Frage wollte ich auch gerade stellen, Zebra

Natürlich ist nicht immer alles wunderschön rosarot und wenn es das mal war, dann lebt es sich leider auch nach einigen Jahren ab. Jedenfalls in den meisten Beziehungen. Wenn es nach einem Jahr schon so weit ist, dann ist das eher bedenklich. Ich denke, du bist noch jung. Mir würde es auch zu denken geben, wenn nach doch relativ überschaubarer Zeit des Zusammenseins die ***uelle Leidenschaft schon abhanden gekommen ist. Das ist ein nicht unerheblicher Teil einer Beziehung und gehört für mich auch zu der non-verbalen Kommunikation eines Paares.