beziehungspause - und dann?

[Exuser66]

Meiner Erfahrung nach ist die Beziehungspause der direkte Weg in die Trennung, hab ich noch nie anders erlebt. Sonst würde man sich ja auch eine Pause auch nicht einlassen. Du schreibst, dass du Beklemmungen hast, wenn du daran denkst, mit ihm zusammen zu ziehen. Nun, das muss man ja auch nicht, aber diese Beklemmungen sind auch nicht normal. Nur weil du dich jetzt einsam fühlst, musst du nicht zu ihm zurück gehen.

[Mavie]

hm, schwer zu sagen, ich kann es derzeit nicht mit einem klaren "ja" beantworten. ich vermisse ihn, ist das ein zeichen dafür? mir macht es eben auch sorgen, dass ich mich nach einem jahr körperlich nicht mehr so zu ihm hingezogen fühle, aber ich möchte die beziehung auch nicht leichtfertig wegschmeissen, wo wir doch menschlich sehr gut hamonieren.

[CurlyGirlie]

Süße, in machen Sachen hab ich ein Langzeitgedächtnis, hattet ihr nicht im Herbst schon so ein Hickhack, dass er nie zu dir kommen wollte und immer erwartet hat, dass DU ihn besuchst, obwohl es dich gestresst hat, weil du von seinem Wohnort einen viel umständlicheren Weg in die Arbeit hattest und er so unglaublich passiv war?
Das hat sich damals schon nicht so harmonisch und prickelnd angehört. Ich sehe es nicht, dass ihr miteinander glücklich werdet, aber letztendlich weißt nur du, wie es in deinem Herzen aussieht.
Und so allgemein kann man es auch nicht sagen, unsere Beziehungspause hat mehrere Jahre gedauert und dann haben wir gemerkt, dass wir zusammen sein und bleiben wollen.

[Tommasina]

Du schreibst, du kannst dir ein Zusammenleben gar nicht mehr vorstellen.
Also ich nehme mal an generell, nicht nur mit ihm.

Wie alt bist du denn?

Es gibt ja Paare, die finden es gut, wenn sie nicht zusammenleben.
Nur sollte das dann halt auch auf beide zutreffen.
Wenn er unbedingt möchte und du auf keinen Fall, dann wird es schwierig.

Gibt es keine Kompromisslösung, also zusammenbleiben, aber nicht zusammeleben?

Ich habe das Gefühl, dein Zaudern hat eher mit dir was zu tun als mit ihm.

Edit: Ich sehe gerade, was Curly schreibt, falls das zutrifft wundert es mich allerdings nicht, dass zu zögerst.
Genau das finde ich eben vereinnahmend und bestimmend.

Du hattest doch auch grosse Mühe damit, dass er nicht aufräumt usw.

Dieses Problem verschärft sich ja massiv beim Zusammenziehen....

[Mavie]

stimmt curly, hab mir schon gedacht, dass kommt hier sicherlich zur sprache.
hm, was soll ich sagen? ich hab mich gefügt, aber nur kurzfristig, danach kam ja bald mein rückzug. er war dann aber immer total aufmerksam, hat für mich gekocht, blumen mitgebracht, so als wäre er mir dankbar, dass ich die meiste zeit bei ihm verbringe und er nicht zu mir muss. ich weiß, probleme gab's schon länger mal, aber es fällt einfach so unglaublich schwer jemanden gehen zu lassen, den man ins herz geschlossen hat, der ein lieber mensch ist. und das auch noch freiwillig.

[CurlyGirlie]

Du bist nicht bereit, ihn aufzugeben, dann mach es nicht. Er hat ja auch gezeigt, dass er anders kann, dass ihm was an dir liegt.
In diesem Fall sehe ich die Pause als Chance und nicht als langsames ausbluten lassen.

[Exuser69]

Meiner Erfahrung nach ist die Beziehungspause der direkte Weg in die Trennung

Genau das Selbe habe ich auch gedacht. Und schon oft so gesehen.

Was genau erwartest du denn von der Pause? Was soll danach anders sein?
Erhoffst du dir danach, dir vorstellen zu können doch mit ihm zusammen zu ziehen? Oder, dass er sich vorstellen kann nicht mit dir zusammen zu ziehen und immer in getrennten Wohnungen zu bleiben?
Natürlich ist es schwierig jemanden gehen zu lassen mit dem man viel und intensiv Zeit verbracht hat.
Wenn das anders wäre, wärest du wahrscheinlich ein Stein
Aber wenn es sich jetzt komisch anfühlt, du nichtmal sicher sagen kannst ob du verliebt bist, dich nicht mehr so sehr zu ihm hingezogen fühlst. Was bringt es dann noch? Eine Trennung ist immer mindestens für eine Seite schwer. Und wenn ihr lange zusammen wart, dann ist es auch klar, dass du dich erstmal einsam fühlst. Das sind Gefühle, die kann dir auch keiner nehmen. So hart das klingt, da musst du durch.
Entscheiden musst du das selbst aber für mich hört sich das schon schwer an als ob es eigentlich schon gescheitert wäre und du nur noch versuchst daran festzuhalten weil du das Gefühl des alleinseins nicht möchtest.

[Iridia]

Als ob das so einfach wäre, so jemanden zu finden.
Nein, da wird nicht an der bestehenden Beziehung gearbeitet, sondern voll die Neurose ausgelebt, mit Bindungsangst einerseits und Verlustangst andererseits.
Weg mit dem alten Sack, her mit was neuem. Hauptsache sich nie auf was festlegen.

Mavie, das geht nicht gegen dich, ich ärgere mich nur über die reflexartigen Einzeiler-Kommentare bei solchen Themen im Sinne von "Schmeiß es doch einfach hin."

Okay, längere Version meiner spontanen Gedanken:

Ich sah hier keinen Grund, weiter in die Tiefe zu gehen, weil es hier für mich völlig klar ist, dass sich Marvie nicht besonders für ihn begeistert. Er ist nett und unproblematisch und sie nimmt ihn eher als angenehmen Sidekick wahr, als als Mann, der sie anzieht, selbst jetzt schon. Es ist erst mal völlig egal, ob Marvie generell ein Problem mit Nähe hat, dieser Typ ist es schonmal nicht und wird es auch nicht sein. Sie seht sich nach mehr eigenen Gefühlen und hat sie jetzt sogar abgemindert durch die Trennung, weil Ausnahmezustand, aber eigentlich will sie einen anderen Mann, einen, der sie herausfordert. Mit dem, so nett er ist, geht sie ein wie eine Primel. Es ist eher das Ereignislose, das so angenehm, aber sie auch irgendwie leblos macht. Zusammenziehen würde diesen Effekt überstrapazieren, deswegen will sie das aus guten Gründen nicht.

Ist die Version lang genug?

[Tommasina]

Ja lang genug und interessant.

Lass uns doch teilhaben an deinen Gedanken.....

[Mäusken]

Eine Beziehungspause besagt ja erstmal nur: So, wie es jetzt läuft, oder so, wie DU möchtest, dass es künftig laufen soll, so will ich nicht. Und entweder nimmt man sich die Pause, um selbst zu überdenken, was man will, oder in der Hoffnung, dass der andere merkt, wie sehr man ihm fehlt, so dass er Zugeständnisse macht. Im besten Fall handelt man die Beziehung neu aus.

Und bringt auch seine Ängste auf den Tisch, das sind auch oft unangenehme Wahrheiten, in Deinem Fall vielleicht "Ich möchte nicht die Putzfrau in Deiner Wohnung sein, schon gar nicht, um abends ereignislos auf dem Sofa zu versauern" oder in seinem Fall vielleicht "Ich möchte mit Dir zusammenwohnen, damit ich die Kontrolle über Dich habe, damit Du nicht aus unserer Beziehung ausbrichst".

Ansonsten kann ich Dir nur zur berühmten Generalinventur raten, und zwar durchaus schriftlich. Was wünschst Du Dir von Deinem idealen Partner, welche Plus- und Minuspunkte hat Dein konkreter Partner? Wie sieht Eure Lebensplanung aus?