@ Altenpflegerinnen

[Dornröschen]

Hier im Board gibt es doch einige Altenpflegerinnen. Ich würde mich freuen, wenn ihr mir ein bisschen von Euren Erfahrungen berichten würdet. Wie zufrieden seid ihr mit Eurem Job? Wie anstrengend (insbesondere körperlich) ist Eure Arbeit?

[CurlyGirlie]

Ich bin sehr zufrieden mit meinem Job, auch wenn er sehr anstrengend ist, ich hab zwar wenige bettlägerige Bewohner, weil ich auf der Demenzstation bin,
aber trotzdem genug körperliche Arbeit. Ich kann nur raten, da mal reinzuschnuppern, weil es liegt wirklich nicht jedem, hab schon einige Kollegen kommen und wieder gehen sehen. Und der Schichtdienst und Wochenendarbeit darf einem auch nichts ausmachen, womit ich zum Beispiel nie ein Problem hatte.
Frag doch mal in einem Altenheim nach, ob du in deinem Urlaub oder an einem Wochenende da mal mitlaufen darfst, so fing es bei mir damals an.
Weil ich mit meinem erlernten und lange ausgeübten, soliden Bankberuf unzufrieden war. Und ich habe den Wechsel immer noch nicht bereut.

[Mayanmar]

Meine Mutter ist Altenpflegehelferin, hat diesen Beruf erst mit Ende 50 durch eine Umschulung/Fortbildung ergriffen. Sie arbeitet nicht Vollzeit (sie wird bald 64!), ist aber sehr glücklich in ihrem Job, auch wenn er oftmals sehr anstrengend ist. Körperlich, wie psychisch. Wie sie die Todesfälle manchmal so wegsteckt, weiß ich nicht. Ich heule schon immer bald, wenn sie nur davon erzählt, wer von ihren Lieben verstorben ist. Sie arbeitet in einem kleinen, sehr gepflegten Altenheim, ebenfalls auf der Demenzstation.

Sie scheint "ihren" Beruf gefunden zu haben, sie geht förmlich darin auf. Besser spät, als nie. Außerdem hat sie sehr nette Kolleginnen, mit denen sie sich gut versteht.

[Exuser69]

Eine gute Freundin von mir ist auch Altenpflegerin und sie liebt ihren Job auch.
Da sie Vollzeit arbeitet ist das natürlich auch manchmal viel. Dann hat sie schonmal 8 oder 9 Dienste am Stück bis sie ein paar Tage frei hat. Und das dann manchmal auch in Wechselschicht. Weihnachten, Silvester, etc...
Ich glaube, dass man für diesen Beruf jede Menge Verantwortungsbewusstsein braucht und damit klarkommen muss das man auch mal etwas gedanklich mit nach Hause nimmt.
Mal abgesehen von der körperlichen Arbeit.
Meine Freundin hat darin auch "ihren" Beruf gefunden und ist mit Herz und Seele dabei. Alles andere wäre in so einem engen und extrem wichtigem Umgang mit Menschen die auf diese Hilfe angewiesen sind auch nicht richtig.

[Mayanmar]

Meine Mutter macht auch Wechselschichten, was in ihrem Alter schon belastend ist. Aber es macht ihr Freude und es sind ja auch keine 8 Stunden an einem Streifen.