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Thema: Volksbegehren gg. Studiengebühren

  1. #11
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    1. Wie bereits erwähnt, ist Bayern neben Niedersachsen das einzige der 16 Bundesländer, das überhaupt noch Studiengebühren erhebt – und sogar in Niedersachsen könnten die Beiträge nach der anstehenden Landtagswahl in Zukunft wegfallen. Damit innerhalb von Deutschland Chancengerechtigkeit herrscht, sollte die Gebühr auch in Bayern abgeschafft werden.

    2. Studieren ist auch ohne Gebühren sehr teuer. Laut Deutschem Studentenwerk müssen Studenten für zwölf Semester im Schnitt 60.000 Euro für Miete, Lebensunterhalt, Uni-Material und ähnliches . Hinzu kommt, dass Studenten während ihres Studiums kein Einkommen und keine Rentenansprüche erzielen können.

    3. Für 2013 und 2014 wird in Bayern mit den höchsten Steuereinnahmen der Geschichte gerechnet. Falls die Studiengebühren abgeschafft werden, könnte der Freistaat den Hochschulen die entgehenden Mittel dadurch ersetzen.

    4. Leuten aus sozial schwächeren Familien wird ein Hochschulstudium durch die Beiträge erschwert.Eine Analyse des Hochschulinformationssystems (HIS) aus dem vergangenen Jahr zeigt, dass nur 2% der deutschen Studenten aus Elternhäusern mit niedrigem Bildungshintergrund kommen, dagegen haben 69% der Studenten Eltern mit akademischem Abschluss.

    5. Die Studierendenquote in Deutschland ist im internationalen Vergleich zu gering. Seit Jahren wird vor dem Fachkräftemangel in der Bundesrepublik gewarnt, die zu zahlenden Gebühren senken aber oftmals das Interesse an einem Studium und der damit verbundenen höheren Qualifikation.


    Weitere Infos http://volksbegehren-studiengebuehren.de/
    Geändert von selvie (28.01.13 um 11:51:17 Uhr)
    liebe Grüße
    selvie
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    Helmut Qualtinger

  2. #12
    Avatar von Medha
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    Zitat Zitat von Iridia Beitrag anzeigen
    Gerecht zwischen den unterschiedlichen Schichten ist das System doch auch bisher nicht. Die Spaltung ist sowieso lange da, Nutznießer sind aber nicht die finanziell Schwachen, sondern die Starken.
    Ja, aber lieber jemanden bevorzugen als dass es dazu kommt, dass jungen Menschen aus finanziellen Erwägungen der Zutritt zu Bildung unmöglich gemacht wird. Und: nur weil eine Familie finanziell gut gestellt ist, heisst das nicht dass die Kinder selbst entscheiden dürfen, ob und und was sie studieren möchten. Den Klassiker "Du wirst Arzt oder Jurist, sonst kannst Du Dein Studium selbst finanzieren" gibt es ja auch.

  3. #13
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    Herrlich! Oder lieber so

    Es gibt nachweislich zu wenig Nicht-Akademiker-Kinder, die studieren. Und was macht man dagegen? Man führt Studiengebühren ein

    Unfassbar!

    Aus NRW kann ich berichten, dass die Gebühren kaum den Studierenden zu Gute kam.

    "Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin


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  4. #14
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    Zitat Zitat von Beautybuendel Beitrag anzeigen
    Herrlich! Oder lieber so

    Es gibt nachweislich zu wenig Nicht-Akademiker-Kinder, die studieren. Und was macht man dagegen? Man führt Studiengebühren ein

    Unfassbar!
    Warum unfassbar? Das System ist doch jetzt bereits so - ohne Studiengebühren. Das Problem sind nicht die Studiengebühren, sondern das unausgebaute Netz der Stipendienmöglichkeiten, wie es sie in anderen Ländern gibt - mit Studiengebühren. Was ist falsch daran, einen Studienkredit aufzunehmen oder einfach zu sparen, um dann den Erfolg durch den hohen Gehaltsscheck, den man damit erhofft, mal gegenzurechnen?
    Warum soll die Gemeinschaft zahlen, der einzelne aber profitieren, oft nicht mal in dem Land, das einen studieren lassen hat? Ich finde das, was die anderen Länder machen, eigentlich ganz in Ordnung so.
    Geändert von Iridia (28.01.13 um 13:36:22 Uhr)

  5. #15
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    Zum einen denke ich, dass Bildung auf direktem Wege nichts kosten sollte; es mangelt uns daran und mMn beheben wir diesen Mangel nicht, in dem wir den Zugang für viele unerschwinglich machen.
    Geh mal bitte in deutsche Unis- das Bild vom Studierenden, der bis 11 Uhr im Bett liegt, ist nicht mehr vorhanden. Dort wird um wenige Plätze gekämpft. So lange es nicht möglich ist, JEDEN Studierenden in der Regelstudienzeit durchzuführen, zahlt der Studierende drauf.
    Und zum anderen können sich diejenigen, die sich in ihrer Argumentation auf hohe Gehälter im Anschluss beziehen, mal umsehen... 3/4 Stelle einer Architektin: 900 Euro netto- 3/4 Stelle Landschaftsbau: 1250 Euro netto. Ach so, wie üblich, sind diese Stellen natürlich befristet.

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  6. #16
    Avatar von Medha
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    Es ist in meinen Augen auch falsch, ein Studium unter dem Gesichtspunkt des zukünftigen Verdienstes zu betrachten. Dann liegt der Focus bei der Gestaltung von Studiengängen immer mehr bei der Verwertbarkeit des Studiums für das spätere Berufsleben. Ein Studium soll aber in erster Linie dazu ausbilden selbständig neue Erkenntisse zu gewinnen, also etwas Neues in der Zukunft zu schaffen. Sonst gäbe es keine Grundlagenforschung.

    Und auch nicht jeder, der ein Studium auf einen zukünftigen Beruf ausgerichtet hat, verdient gut. Niemand kann mit Bestimmtheit davon ausgehen.

  7. #17
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    Zitat Zitat von Beautybuendel Beitrag anzeigen
    Und zum anderen können sich diejenigen, die sich in ihrer Argumentation auf hohe Gehälter im Anschluss beziehen, mal umsehen... 3/4 Stelle einer Architektin: 900 Euro netto- 3/4 Stelle Landschaftsbau: 1250 Euro netto. Ach so, wie üblich, sind diese Stellen natürlich befristet.
    ja, das wird auch weiter zunehmen und normal werden, aber zumindest haben sie eine entsprechende Ausbildung, die einen Job überhaupt erst möglich macht. Im Gegensatz zu anderen.

    Zitat Zitat von Medha Beitrag anzeigen
    Es ist in meinen Augen auch falsch, ein Studium unter dem Gesichtspunkt des zukünftigen Verdienstes zu betrachten.
    Das finde ich wiederum puren Idealismus, regelrecht Sozialismus. Aber okay, da haben wir verschiedene Meinungen. Für mich sollte das, was das Land einem bezahlt, auch wieder über Arbeit und Steuern hereinkommen.
    Für mich ist es ein wohlwollender Vorschuss für die Zukunft und genauso betrachten das auch die Leute in den Ländern, die Studiengebühren zahlen und in der die Familien dafür sparen.
    Geändert von Iridia (28.01.13 um 14:15:53 Uhr)

  8. #18
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    Zitat Zitat von Medha Beitrag anzeigen
    Und auch nicht jeder, der ein Studium auf einen zukünftigen Beruf ausgerichtet hat, verdient gut. Niemand kann mit Bestimmtheit davon ausgehen.
    genau das ist der Grund, warum ein Studium was kosten soll. Man studiert nicht einfach wegen irgendeinem Abschluss in einem Fach, das einen gerade interessiert, sondern weil man dort arbeiten kann und wird und dazu fest entschlossen ist, weil sonst die Kohle weg ist. Das würde ehrgeizlose Studenten aussieben, die anderen aber nicht hindern. Mir ist schon klar, dass nicht alle Glück haben, aber im Gegensatz zu jetzt scheint es mir das bedeutend wirtschaftlichere System zu sein.

  9. #19
    Avatar von Medha
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    Iridia, mich ärgert es auch, dass hier viele den Wert den Bildung hat nicht erkennen, bzw. den kostenlosen Schul- und Unibesuch als Selbstverständlichkeit, wenn nicht sogar als Last betrachten. Wenn ich mir ansehe, welchen Stellenwert Bildung z.B. in Südkorea hat und wieviel des Familieneinkommens dort für die letzten beiden Generationen sehr erfolgreich in Bildung investiert wurden, dann mache ich mir Sorgen um Europa. Ich glaube deshalb aber nicht, dass es für die Gesellschaft insgesamt besser ist, den Zugang zu Bildung durch Semestergebühren zu erschweren. Aus Grundlagenforschung entstehen viele Dinge, die sich später auch wieder sehr viel Geld in die Kasse des Staates bringen oder die Lebensbedingungen an sich verbessern. Man weiss nur nicht wann.

  10. #20
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    Ich sehe einfach nicht, dass der Zugang zur Bildung darurch erschwert wird, Medha. Im Gegenteil zeigen doch die Zahlen aus den anderen Ländern, dass es dort viel mehr Kinder aus finanzschwachen Familien studieren als bei uns, ohne Studiengebühren. Unser System ist geradzu eine Folge davon.
    Bildung hat dann wirklich wieder einen anderen Stellenwert und würde die gesamte Branche aufwerten. Deren sinkender Wert ist für mich gerade ein Zeichen, warum so wenig in Bildung investiert wird. Nicht nur die Schüler, die Lehrer und Profs, die unter Drückerlöhnen arbeiten, würden einen anderen Stellenwert haben, wenn klar ist, dass auch jemand bereit ist, das mit einem Beitrag mit zu bezahlen - das ganze Studium zu bezahlen, steht ja noch gar nicht zur Disposition, es geht nur um einen Beitrag, der sicher weh tut, aber den ich notwendig finde, um ein Umdenken einzuleiten.

    Die Studiengebühren sind lt. Wikipedia 300-550 Euro pro Semester, grob also 80 - 100 Euro pro Monat. Klar summiert sich das, besonders bei so was langem wie einem Medizinstudium, aber man ist auch weit davon weg, das Studium selber zu bezahlen wie an einer Privatuniversität.

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