Thema ***ismus....

[*LV*]

aktuell hat Herr Brüderle die Diskussionswelle ja eröffnet. Erstmal vorweg, ich war nicht dabei und kann dazu also nicht viel sagen. Vielleicht stimmt es was er gesagt hat aber vielleicht will die Sternreporterin ihn in einem schlechten Licht dastehen lassen, ein rotes Blatt wird nicht freundlich über FDP oder CDU schreiben.

http://www.spiegel.de/politik/deutsc...-a-879891.html

für mich persönlich wird es zu sehr aufgebauscht. Ich verstehe die Diskussion nicht so ganz, wir Frauen wollen doch Gleichberechtigung und Emanzipation warum sind wir dann nicht mannsgenung uns zu wehren?
Wir wollen auf einer Stufe mit den Männer gestellt werden wir wollen die gleiche Position besetzten wie sie, bekommen es aber nicht alleine geschafft ihnen entgegenzutreten sondern benötigen die Medien dazu.

Ich beobachte das ja bei meinen Kolleginnen, die einen sind reserviert und die anderen lachen über ***istische Witze, wo fängt jetzt hier ***ismus an oder besser gesagt wie verhält sich der Mann wenn Frauen darüber lachen können, er kann die Frauen doch gar nicht einschätzen.

[Medha]

***uelle Belästigung ist eine Ausprägung von ***ismus. ***ismus ist geschlechtsspezifische Diskriminierung, das kann sowohl Frauen als auch Männer betreffen. Mich nervt, dass das in der Diskussion nicht unterschieden wird.

***uelle Belästigung ist widerwärtig und ich bin froh über die Diskussion. Menschen, die so etwas machen haben einen schlechten Charakter und sollten keinesfalls ein öffentliches Amt oder eine Führungsposition bekleiden. Von daher finde ich es richtig, wenn an der Stelle Öffentlichkeit hergestellt wird, egal um wen es sich handelt. Es gibt bessere Methoden, als das ein Jahr später in der Presse auszubreiten, wie jetzt bei dem Brüderle, das wirkt schon ziemlich kalkuliert. Andererseits schaltet man in der Situation nicht so schnell, um zum Beispiel entrüstet und laut durch die gesamte Hotelbar zu rufen "Herr Brüderle, da gehen sie eindeutig zu weit! Unterlassen Sie das."

Es gibt so viele Formen von ***ueller Belästigung und so viele Menschen, die das decken, aus welchen Gründen auch immer, dass es da bestimmt nicht die 1a Methode gibt das zu unterbinden. Sich direkt in der Situation zu wehren und das auch lautstark halte ich persönlich für am effektivsten. Nur braucht es dafür Übung und eine gute Fähigkeit zur Selbstbehauptung und ein dickes Fell, so dass es einem nichts ausmacht, als hysterisch abgestempelt zu werden. Ganz ab davon, ist es auch nicht an denen, die belästigt werden, sich Strategien zu überlegen, wie sie in so einer Situation reagieren, sondern an den Belästigern, dies zu unterlassen.

Diese Kampagne zum letzten Oktoberfest, die sich an Männer statt an Frauen richtet, finde ich einen guten Schritt:
http://www.luzi-m.org/nachrichten/ar...-20-i-frog-di/

[Iridia]

@LV

Ich denke auch gerade viel darüber nach und meine Gedanken gehen in ähnliche Richtung. Die Journalistin stand ja in keinem Abhängigkeitsverhältnis, ging nach einem langen Tag zu ihm an die Bar und er flirtete etwas ungeschickt. Sie hätte das abbrechen und gehen können, falls sie das unerträglich fand oder besser: was dazu sagen und das Gespräch souverän weiterführen. Ich vermute, dass es Journalistinnen jetzt schwerer als vorher haben, überhaupt ins Gespräch zu kommen.
Meiner Meinung nach hat Gottschalk ganz andere Sachen in der Öffentlichkeit gesagt und gemacht, die ihm zwar auch angekreidet worden, aber keine solche Diskussion ausgelöst haben, zumal das in der Öffentlichkeit stattfand und diejenigen auch noch das Gesicht wahren mussten.
Man könnte fast auf die Idee kommen, Rössler hätte das eingefädelt, auf jeden Fall hat es zum jetzigen Zeitpunkt nach einem Jahr den starken Geschmack einer gezielten Medienkampagne.
Das Thema selbst im Zusammenhang mit wirklich Abhängigen, z.B. auch der Arbeit fände ich im Gegensatz richtig.
Das hier führt aber eher zu Gesprächen, ob Männer generell noch flirten dürfen oder ob es ihnen als ***uelle Belästigigung ausgelegt wird. Mich würde sehr interessieren, ob sie bei George Clooney auch so reagiert hätte.
Ich erinnere mich daran, dass Kevin Costner mal irgendwann in Amerika gesagt hat, wenn ihn eine Frau reizen würde, dann
Birgit Schrowange. Sie sagte dann auf Nachfrage er hätte etwas geflirtet, was sie unter Berufscharme einordnet.
Sowas ist für mich souverän und emanzipiert.
Mir fällt auch ein, wie Will Smith mal in einem Film eine Frau fragte, die er in letzter Sekunde gerettet hat "erlauben Sie Körperkontakt?" ich fand das zum Lachen und beängstigend gleichzeitig.
Ich hab etwas Angst, dass Männer und Frauen sich in geschütze Räume begeben, um sich sicher zu fühlen, dass man wegen Türen aufhalten nicht gleich ***ismus vorgeworfen bekommt, eine Art innere Burka, die dann Frauen ausgrenzt, die die Macht zu solchen Anzeigen haben.
Im besten Fall werden sich Männer klarer darüber, dass in manchen Situationen (hier speziell ein verheirateter sehr viel älterer Mann zu einer sehr jungen Frau, eine Geschichte für sich) nach der ersten Bemerkung, auf die das Gegenüber nicht freundlich reagiert, solche Avancen unangebracht empfunden werden. Das Männer das aber überhaupt als Korb betrachten, ist vermutlich das größere Problem.

[Iridia]

Das Problem haben Frauen aber genauso, wenn ich weiter darüber nachdenke. Sich beim Baggern nicht entmutigen zu lassen, ist dann doch keine Spezialität der Männer mehr.

[*LV*]

Thema Oktoberfest, eine Freundin von mir kleidet sich bewußt ***y, schön ausgeschnittenes Dirndl an um natürlich mit ihren Reizen zu spielen. Wenn ich so hin gehe und es auf etwas abgesehen habe wäre ich entäuscht wenn nicht solche ***isitischen Sprüche kommen würde. Wir sprechen hier immer nur auf verbaler Ebene.

@Iridia
ich unterschreibe bei Dir Frauen können sich wehren wenn es um das Verbale geht. Anders sieht es im Berufsleben aus wenn ich nichts mache aus Angst meinen Job zu verlieren. Hier müssen die Männer/Frauen die ihre Macht ausspielen zur Rechenschaft gezogen werden.
Genau wie Du sehe ich es, es kommt darauf an wer die Sprüche von sich gibt. Ist es ein attraktiver Mann dann fühlt der ein oder andere sich geschmeichelt ist es ein unsymphatischer wird ein Fass aufgemacht.

***uelle Anspielung, kann für den einen ein Flirt sein für den anderen einen ***uelle Belästigung eine ganz komplizierte Angelegenheit.

[Exuser44]

Hier wird es ganz gut auf den Punkt gebracht
http://www.spiegel.de/kultur/gesells...-a-879610.html

ich persoenlich reg mich meistens da gar nicht auf, allerdings werden wen man sich nicht wehrt ganz schnell grenzen ueberschritten.

[hibernating]

"Die "Stern"-Journalistin Laura Himmelreich hatte in einem Artikel eine Situation vor gut einem Jahr beschrieben, bei der Brüderle auf ihre Brüste geschaut und gesagt haben soll: "Sie können ein Dirndl auch ausfüllen." Zudem soll er ihre Hand genommen, diese geküsst und gesagt haben: "Politiker verfallen doch alle Journalistinnen."

DAS ist nicht ok, aber warum kommt sie damit erst jetzt an?
Naja, es macht es ja nicht ungeschehen, aber trotzdem.

[fille]

Die erwähnte Situation finde ich als Ausgangspunkt einer ***ismus-Debatte äußerst harmlos und zwangsdramatisiert.
Als ob Frauen nicht in vielen Situation darauf setzten, aufgrund der Optik gewisse Vorteile zu haben. Ich denke mir manchmal, manche Frauen können froh drum sein, mit ihren optischen Reizen kompensieren zu können/dürfen...und sind es auch, wie ich das so beobachte.
Insofern würde ich so manchen Spruch nicht überbewerten, eine Frau weiß doch um ihre Mehrqualitäten. Im Endeffekt gleicht es sich ja doch meistens aus. Männer fühlen sich halt von einer schönen Frau fasziniert, ich denke, viel mehr als umgekehrt eine Frau von einem schönen Mann.

Ganz anders verhält sich das natürlich bei Abhängigkeitsverhältnissen, wo Machtverhältnisse ausgenutzt werden und man intime Grenzen derart überschreitet, dass es schon einer Nötigung gleichkommt.

[*LV*]

"Die "Stern"-Journalistin Laura Himmelreich hatte in einem Artikel eine Situation vor gut einem Jahr beschrieben, bei der Brüderle auf ihre Brüste geschaut und gesagt haben soll: "Sie können ein Dirndl auch ausfüllen." Zudem soll er ihre Hand genommen, diese geküsst und gesagt haben: "Politiker verfallen doch alle Journalistinnen."

DAS ist nicht ok, aber warum kommt sie damit erst jetzt an?
Naja, es macht es ja nicht ungeschehen, aber trotzdem.

Wenn es denn so war, verspüre ich Mitleid mit Herrn Brüderle der es nicht schafft angemessen zu flirten und die Journalistin hat sie für mich nicht alle sich mit so einer Lapalie in meinen Augen an die Öffentlichkeit zu wenden.

[Peppermintpatty]

Mich würde ja interessieren, wie Herr Brüderle reagiert hätte, wenn eine Frau ihn mit den Worten "Mit Ihrem Gehänge können Sie aber auch in jedem *****film mitspielen" ein nettes Kompliment gemacht hätte .....