Meine Oma ist gestorben als ich 5 war
Er wird den Tod nicht so begreifen, wie wir das tun. Ich habe meine Oma zwar sehr geliebt, war auch traurig, aber es war eben nicht "sehr schlimm".
Meine Oma hatte einen Hirnschlag und ich habe sie fast täglich besucht, sprich sie dahinsiechen gesehen (sie war zwar bei Bewusstsein, aber merklich geschädigt) und somit begriffen, dass es niemals wird wie früher.
Viel schlimmer fand ich, dass meine Mutter sehr, sehr traurig und mitgenommen war. Letzteres hat sich viel mehr auf mich übertragen als der Tod meiner Oma an sich und mir sehr weh getan, weil ich sie ja aufmuntern wollte, aber nicht konnte. Meine Mutter kann heute noch praktisch nicht über das Thema reden ohne zu weinen oder Orte besuchen, an denen meine Oma gerne war.
Die genauen Worte kann ich dir nicht sagen, aber ich würde dir raten es ihm offen zu sagen, deine Trauer zu zeigen, aber eben nicht über Wochen nur zu weinen. Für mich war es auch schlimm, dass das ganze Leben dann auf diese Trauer ausgerichtet war. Ich denke die Worte sind weniger wichtig, als dein Verhalten an sich, zumindest sehe ich das heute so, wenn ich zurückdenke.
Ich war übrigens nicht bei der Beerdigung und ich denke das war auch gut so. Ich kann heute noch schlecht damit umgehen, wenn alle um mich rum weinen, da ich den Tod zwar traurig finde, aber wirklich denke, dass die Toten nicht wollten, dass wir ewig betrübt sind, sondern sich wünschen, dass wir sie im Herzen behalten.