Also, ich könnte, wenn ich jetzt ein Kind hätte, das nicht den Großeltern geben, denn meine Eltern und Schwiegereltern sind noch voll berufstätig. U3-Betreuung ist hier sehr gut ausgebaut, aber nicht unter dem ersten Lebensjahr und da ich selbstständig bin, muss dann mein Mann zu Hause bleiben und/oder ich brauche eine Tagesmutter. Kostet natürlich zusätzlich. Und selbst wenn man Kinder hat, ist das keine Garantie für irgendwas - heute wohnt die Familie doch nicht mehr an einem Fleck, von Bekannten leben die Eltern in Hamburg, eine Tochter in Wilhelmshafen und eine mit dem Enkelkind gar in Basel. Mal davon abgesehen, dass ich Kinder kriegen um der Versorgung im Alter Willen schlimm finde - das ist so zweckmäßig.
Es muss sich auch was in der Arbeitslandschaft ändern. Wie viele Probleme hatten Freundinnen oder Kommilitoninnen, die geheiratet hatten und danach keinen Job gefunden haben oder auch bei Bewerbungen innerhalb der Firma zu hören kriegten "Die hat ja geheiratet, dann wird die bestimmt bald schwanger". Diese Probleme waren im übrigen nicht selten. Ich muss als Frau einfach die Möglichkeit bekommen, ein Kind zu bekommen und weiterzuarbeiten und das nicht nur mit einer Betreuung bis mittags um 13 Uhr - die würde mir zB gar nichts bringen. Dann, wenn beide Partner ihren Beruf auch mit Kind ausüben können und nicht finanziell zurückstecken müssen (ein Kind ist ja auch so teuer genug), ist ein Kind auch kein Armutsrisiko mehr.
Aber gut, ich habe auch schon von einer Kollegin gehört, dass eh das Kind entscheiden würde, wann man wieder arbeiten geht und dass man als Mutter ja wohl daheim bleiben sollte - schließlich sei der Mann ja "nur" der Vater des Kindes.
"Es gibt Windhunde und es gibt Möpse. Und ich werde nunmal in diesem Leben kein Windhund mehr."