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Thema: Kinski

  1. #1
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    Standard Kinski

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    Jetzt muss ich doch einen Thread aufmachen, es meldet sich auch Desiree Nosbusch zu Wort.

    http://www.zeit.de/news/2013-02/08/l...aengt-08100805

    Warum hat jahrelang niemand etwas unternommen? Kunst darf alles???



    Wo ist der Brecheimer?

  2. #2
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    Das hat nichts mit Kunst zu tun.

    Wie in vielen Missbrauchsfällen, die innerhalb der Familie geschehen (da passiert es übrigens am häufigsten), glaubt keiner, dass er Vater/Onkel/Opa/Bruder so was macht oder dazu fähig ist. So, wie ich es gelesen habe, glaubt die Mutter von Pola es eigentlich heute auch nicht. Kann vermutlich auch nicht glauben, was sich da vor ihren Augen abspielte. Und die Kinder geben sich doch die Schuld. Ein Kind, welches missbraucht wird, weiß, wie unangenehm es ist, aber wenn gedroht wird, kommt viel Angst ins Spiel. Und später kommen Sätze wie "du hast mich verführt". Das ist alles eine ganz schlimme Geschichte.

    Nosbusch ist getürmt, vielleicht sagte das Management, sie soll ruhig sein. Daran glaube ich eher.
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  3. #3
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    Zitat Zitat von Cara Beitrag anzeigen
    Das hat nichts mit Kunst zu tun.

    Wie in vielen Missbrauchsfällen, die innerhalb der Familie geschehen (da passiert es übrigens am häufigsten), glaubt keiner, dass er Vater/Onkel/Opa/Bruder so was macht oder dazu fähig ist. So, wie ich es gelesen habe, glaubt die Mutter von Pola es eigentlich heute auch nicht. Kann vermutlich auch nicht glauben, was sich da vor ihren Augen abspielte. Und die Kinder geben sich doch die Schuld. Ein Kind, welches missbraucht wird, weiß, wie unangenehm es ist, aber wenn gedroht wird, kommt viel Angst ins Spiel. Und später kommen Sätze wie "du hast mich verführt". Das ist alles eine ganz schlimme Geschichte.

    Nosbusch ist getürmt, vielleicht sagte das Management, sie soll ruhig sein. Daran glaube ich eher.
    Das mit der Kunst war sarkastisch gemeint. Dass Kinski einen Knall hat, war so auffällig, wie es auffälliger kaum sein konnte. Das hat man hingenommen und ihn noch hofiert, er sei eben exaltiert, exzessiv bis zur Schamlosigkeit, extrovertiert und hochbegabt.

    Erinnert sich jemand an dieses Interview, in dem er die Journalistin fertig macht? Wieso hat man so etwas zugelassen, dem Typen auch nur noch eine Rolle gegeben?

    Es ist kein Wunder, dass der glaubte, sich alles erlauben zu können. Dass ein Management zur Stillhaltung rät, passt in diesen Zusammenhang.

  4. #4
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    Das Ironische habe ich nicht rausgelesen in diesem Zusammenhang.

    Natürlich war Kinski auffällig, natürlich war er exaltiert, exzessiv. Aber das ist nur die eine Seite. Und man weiß auch nie, wie die Schauspieler privat sein können, denn wenn wir sie als Schauspieler sehen, wahrnehmen, im Interview, als öffentliche Person, spielen sie eben auch eine Rolle. Immer. Das eine ist eben das öffentliche Ich und das andere ist das private Ich. Deshalb käme ich im Leben nie darauf, jemandem "einfach so" Kindesmissbrauch zu unterstellen.
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  5. #5
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    Die Kunst lebt von solchen Leute wie Kinski...
    Er war eine schillerne Figur die gute schauspielerische Leistung gebracht hat. Wie er mit seiner Umwelt umgegangen ist, ist eine andere Sache. Wie gewöhnlich gehören da immer 2 zu.Die Welt hat ihn für seine Art gemocht.
    Absolutes No Go, sich an Kindern zu vergreifen. Wenn man es vorher gewußt hätte, hätte man ihn zu Lebzeiten vielleicht anders gesehen, obwohl bei Polanski hat man ja auch nicht anders reagiert oder gibt es welche die sich von ihm losgesagt haben?

  6. #6
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    Ich habe die ausschweifende Verehrung dieser cholerischen Fratze nie verstehen können, und seine Kinder tun mir leid - es muss schrecklich gewesen sein, ihn als Vater zu haben.

    Über die wortgewandte Nosbusch musste ich trotzdem lachen: "Aber Privatleben heißt Privatleben, weil es ein Privatleben ist."
    ♦ You can tell a lot about a person by the way he/she handles these three things: a rainy day, lost luggage, and tangled Christmas tree lights.

    ♦ The way you talk to your children becomes their inner monologue.

    ♦You are not required to set yourself on fire to keep other people warm.

  7. #7
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    Ich habe letzte Woche Pola Kinskis Buch gelesen. Was mich am meisten erschüttert hat war die Banalität des Schrecklichen. Ich kann das Buch jedem empfehlen. Das Schlimme ist, dass das in jeder Familie passieren kann - und es auch tut. Da braucht man keine verwahrlosten Assi-Familien - das geschieht in der bürgerlichen Mitte genauso. Kindesmißbrauch ist Familiensache *kotzsmileyraushol*
    ****** under construction ******

  8. #8
    Avatar von Medha
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    Zitat Zitat von Thea Beitrag anzeigen
    Ich habe letzte Woche Pola Kinskis Buch gelesen. Was mich am meisten erschüttert hat war die Banalität des Schrecklichen. Ich kann das Buch jedem empfehlen. Das Schlimme ist, dass das in jeder Familie passieren kann - und es auch tut. Da braucht man keine verwahrlosten Assi-Familien - das geschieht in der bürgerlichen Mitte genauso. Kindesmißbrauch ist Familiensache *kotzsmileyraushol*
    Ja, so ist es. Wenn es "woanders" passiert, dann schreien alle laut auf und fordern "Wegsperren für immer" oder "Schwanz ab". Wenn es im eigenen Umfeld passiert, dann wird ignoriert, vertuscht und geleugnet. Die Betroffenen werden oft genug ausgegrenzt und diejenigen die die Täter decken und deren Umfeld spielen weiterhin Familie. Oft genug selbst erlebt. Vor ein paar Wochen z.B. hatte ich eine Diskussion mit einem Vater, der es zugelassen hat, dass seine kleine Tochter Kontakt zur Oma hat, die den Missbrauch an ihrer eigenen Tochter gedeckt hat und auch immer noch mit dem Täter verheiratet ist. Der Kontakt fand zwar unter Aufsicht statt, aber generell bin ich der Meinung und zwar rigoros, dass alle die Missbrauchstäter decken, von der Gesellschaft ausgegrenzt werden müssen. Diese Leute leisten Beihilfe. Ich frage mich dann, was es in solchen Fällen überhaupt zu diskutieren gibt.

    Dieses Beispiel hier ist auch typisch: in dem kleinen Ort Insel lief die Bevölkerung Sturm, weil dort zwei ehemalige Sicherheitsverwahrte untergebracht wurden. Andererseits wurde ein Nachbar gedeckt, der ein Mädchen aus dem Dorf missbraucht hat "Vor wenigen Jahren wurde in Insel ein elfjähriges Mädchen missbraucht. Dorfbewohner rieten der Mutter des Mädchens damals, von einer Anzeige gegen den Jungen aus dem Ort abzusehen. "Und jetzt stehen ausgerechnet die in den Reihen der Protestler", sagt Nicole Maurer."
    http://www.spiegel.de/panorama/gesel...-a-837766.html

  9. #9
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    Ich wüsste NICHTS, was mich dazu bewegen könnte, einen Kindesmissbrauch zu decken, zu vertuschen oder totzuschweigen! Egal, in welchem Bereich, privater Bekanntenkreis, familiär, Nachbarschaft etc. pp.
    Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
    In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.

  10. #10
    Avatar von Medha
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    Mayan, ich wollte niemanden hier persönlich angreifen. Aber ich bin mittlerweile wirklich dessillusioniert was dieses Thema betrifft. Es ist einfach nicht zu glauben, wie leicht vielen Menschen das Ignorieren fällt, wenn das eigene Umfeld betroffen ist. NIEMALS würde ich ein Kind mit einer Familie in Kontakt bringen, in der Missbrauch gedeckt wird. Trotzdem kommt das immer wieder vor. Wenn man dann fragt was das soll, dann kommt Schweigen, Schulterzucken, die Ausrede "aber es war doch jemand dabei" "wir passen doch auf" "wir würden das Kind niemals mit xy allein lassen" "das war doch nur für ein paar Stunden". Dass man damit quasi den Tätern und denen die es gedeckt haben das Signal gibt "war doch alles nicht sooo schlimm" und die Opfer damit quasi verrät, scheint bei vielen Menschen nicht in den Schädel zu gehen.

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